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Zugehörigkeit kann befreiend sein – für’s Elektron wie für den Menschen

Wohl die meisten Menschen streben nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die ihnen etwas bedeutet. Wir wollen zur Klasse gehören, zur Familie, zum Verein, zum Team. Manchmal vielleicht auch nicht - dann wehren wir uns mit Händen und Füßen. Wir wollen individue...

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Die Angst vor dem Mittendrin

Manche Menschen bewegen sich immer am Rande. Sie scheinen immer kurz vor dem Absturz zu stehen oder kurz vor dem Rauswurf. Da heiraten zwei und ein Partner geht sofort fremd. Da erhält ein Schüler seinen begehrten Studienplatz und gefährdet ihn gleich wieder d...

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Wo im Körper spürst Du Neid?

Neid wehren wir gerne ab: „Nicht, dass ich neidisch wäre – ich gönne es ihr von Herzen, aber …“ Neid ist vielen Menschen nur selten bewusst – obwohl er sich täglich an vielen Stellen destruktiv äußert. Wenn wir einmal bewusst darauf achten, wie sich Neid anfühlt, können wir Erstaunliches feststellen. Der amerikanische Wissenschaftler Ralph B. Hupka und seine Kollegen aus Polen, Deutschland, Mexiko und Russland, haben 1996 eine Studie veröffentlicht, in der sie beschreiben, wo die Menschen verschiedener Nationen ihre Gefühle wahrnehmen. Die Studienteilnehmer aus allen fünf untersuchten Nationen gaben an, dass Neid etwas mit ihrer Atmung zu tun habe. Sie gaben dem Neid ihren Platz in der Brust und dem Herzen. Weiterlesen

Die Bibel und die Psychoanalyse

In der Bibel zu lesen, kann etwas sehr Schönes sein. Wer ein psychoanalytisches Grundwissen hat, kann die Bibel auch psychoanalytisch verstehen. Viele Geschichten spiegeln das Unbewusste und die Entwicklung der kindlichen Psyche wider. Zuerst muss sich die kin...

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Von der gnadenlosen Sucht, sein Ziel zu erreichen

Da spielt einer eine Tonleiter und endet auf dem siebten Ton. Wir kennen dieses Gefühl, das durch unseren ganzen Körper geht: Wir wollen, dass das Ende erreicht wird. Der siebte Ton einer Tonleiter weckt das Gefühl der Unvollkommenheit. "Ich will aber unbeding...

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Psychoanalytiker und Hebammen haben vieles gemeinsam

"Ich werde immer dankbar dafür sein, dass meine Hebamme mir geholfen hat, mein Kind aus eigener Kraft zu gebären." Was eine Hebamme leistet, erfahren besonders die Frauen, die im Geburtshaus oder zu Hause entbinden, weil sie dann meistens die ganze Zeit über e...

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„Ich starb im Jahr …“ Über die Kunst des Loslassens

"Ich starb im Jahr xxx", las ich irgendwo mal von Wilfred Bion (1897-1979), als er über seine Schreckenserlebnisse im Krieg sprach. "Vielleicht lebe ich, bis ich 90 bin, ... aber eine Art Tod ist jetzt schon eingetreten. Ich befinde mich in einer Wüste, in der...

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Bewegungshemmung durch Stress: Was wir durch das Spiel „Ubongo“ lernen können

Wir kennen den Moment im Traum, in dem wir wegrennen wollen, aber nicht laufen können. Wie sich Bewegungshemmungen auch im Wachleben anfühlen können, lässt sich wunderbar im Spiel "Ubongo" erfahren. Wer zuerst drei verschieden geformte Karten in einen vorge...

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„Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus.“ Über Gefühle, Beziehung und Erscheinen der Welt

Wie wir unsere Umwelt wortwörtlich sehen und wahrnehmen, hängt von vielem ab: Ob wir rot-grün-blind, weit- oder kurzsichtig sind, ob wir eine Sonnenbrille tragen, ob wir geweint oder einen grauen Star haben, beeinflusst unsere Wahrnehmung. Hinzu kommen die ...

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Hauthunger – vom Durst nach Berührung

In manchen Lebensphasen erfahren wir nur wenig Berührung. Wer nicht in einer Partnerschaft lebt, schätzt die Alltagsberührungen mitunter sehr. Der „Hauthunger“ oder „Berührungshunger“, den wir vielleicht verspüren, kann enorm groß werden. Der Kommunikationsexperte Kory Floyd sagt, dass dieser Hauthunger oft verharmlost wird. Wenn wir Hunger haben, sei es nicht nur, weil wir essen wollen, sondern weil wir essen müssen, um zu leben, so Floyd. Dasselbe gelte für Schlaf und alle anderen menschlichen Bedürfnisse, insbesondere auch für Berührung.

So wie es uns manchmal schwer fällt, uns körperlich berühren zu lassen, so ist es oft auch nicht leicht, emotionale Berühung zuzulassen. Vielleicht hast du ja schon mal die Erfahrung gemacht, dass emotionale Berührung so wirkungsvoll sein kann, dass sie sich anfühlt, als ob es eine körperliche Berührung gegeben hätte.

Berührungsmangel beeinträchtigt die Gesundheit

Mangelnde Berührung verschlechtere den Gesundheitszustand, so Floyd. Seine Umfragen haben ergeben, dass unter Beziehungsmangel Leidende häufiger depressiv sind, sich isoliert fühlen und eine schlechtere Gesundheit haben als Menschen, die regelmäßig berührt werden. Jeder kann unter Berührungslosigkeit leiden. Das Freehugs-Project (free hugs – kostenlose Umarmungen) ist für viele ein Segen. Viele wünschen sich nichts mehr als einen Partner und eine Familie. Doch wenn sie dann da sind, kann es auch leicht wieder zu viel werden mit der Nähe und der Berührung.

Manchmal liegt der Ursprung des Berührungsmangels schon in der frühen Mutter-Kind-Beziehung: Wie kann ein Kind eine Beziehung zu einer Mutter aufbauen, die Containment verwehrt, die verschlossen ist wie eine Wand? Hier ist das Kind ständig auf sich zurückgeworfen. Es befindet sich im Kampfmodus – Berühren und Berührtwerden wird undenkbar. Berührung macht Angst. Manchmal befüchten wir, die Orientierung zu verlieren, wenn wir emotional oder körperlich berührt werden.

Frühe Kommunikationsstörungen mit der Mutter können ein Grund sein für spätere Annäherungsprobleme, doch die Ursachen sind vielfältig. Menschen, die als Baby und Kleinkind durch Krankheit länger isoliert waren, die Gewalt und quälende Behandlungen erhielten (z.B. die Vojta-Therapie oder eine Festhaltetherapie) und Missbrauch erlebten, können später in die Lage kommen, dass Berührungen für sie fast unmöglich werden, wenn sie das Thema nicht bewusst angehen.

„Ich kriech in dich, du kriechst in mich.“

Manchmal sind tiefste unbewusste Probleme der Hemmschuh, der Berührung erschwert. Unser Leben beginnt damit, dass wir uns im Bauch der Mutter befinden, das heißt, wir sind in einem anderen Menschen drin und kommen dann aus ihm raus. Diese Erinnerung sitzt tief in uns. Manchmal haben wir unbewusst Angst davor, dass Berührung bedeutet, dass wir gleich ganz verschlungen werden. Kleine Kinder wollen manchmal zurück in den Bauch der Mutter und beim Geschlechtsverkehr erleben wir ebenfalls Ansätze von Verschlingen und Verschlungenwerden.

Wenn in der frühen Kindesentwicklung ständig Grenzen überschritten wurden, wenn es Vernachlässigung, Gefühlskälte, Missbrauch gab oder Gewalt, dann sind sich die Betroffenen unbewusst ihrer Grenzen nicht mehr sicher. Berührung kann es jedoch nur bei sicheren Grenzen geben. Hier sind manchmal unbewusste Phantasien und Ängste beteiligt, die Berührung verhindern und oft erst nach jahrelanger innerer Arbeit ans Licht kommen. Bis dahin kämpfen die Betroffenen mit vielen symbolischen Körperbeschwerden wie z.B. Magenschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Verspannungen, Rückenschmerzen, aber auch Asthma und vielem mehr.

Literatur:

Kory Floyd (2013):
What Lack of Affection Can Do to You.
We’re facing a crisis of skin hunger, and it has real consequences.
Posted Aug 31, 2013
https://www.psychologytoday.com/us/blog/affectionado/201308/what-lack-affection-can-do-you

Cabibihan JJ., Zheng L., Cher C.K.T. (2012):
Affective Tele-touch.
In: Ge S.S., Khatib O., Cabibihan JJ., Simmons R., Williams MA. (eds) Social Robotics. ICSR 2012. Lecture Notes in Computer Science, vol 7621. Springer, Berlin, Heidelberg
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-34103-8_35#citeas

Dr. Shaun McLeod, Deakin University, Australien 2007:
Skin hunger
in Melbourne International Arts Festival ( Melbourne, Vic.: 2007)

Jennifer Wright, Maike Bartsch, 22.4.2020
Skin Hunger: Wie wirkt es sich auf die Psyche aus, wenn wir uns nicht berühren?
https://www.refinery29.com/de-de/2020/04/9719322/skin-hunger-beruehung-menschen-corona

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 25.9.2018
Aktualisiert am 31.5.2020

Nachdenkenswert: