In manchen Lebensphasen erfahren wir nur wenig Berührung. Wer nicht in einer Partnerschaft lebt, schätzt die Alltagsberührungen mitunter sehr. Der „Hauthunger“, den wir vielleicht verspüren, kann enorm groß werden. Der Kommunikationsexperte Kory Floyd sagt, dass die Sehnsucht nach Berührung oft verharmlost wird. Wenn wir Hunger haben, sei es nicht nur, weil wir essen wollen, sondern weil wir essen müssen, um zu leben, so Floyd. Dasselbe gelte für Schlaf und alle anderen menschlichen Bedürfnisse, insbesondere auch für Berührung. Weiterlesen
Kommunikation ist immer auch gegenseitiges Containment: Der Eine nimmt die Gefühle des anderen auf, denkt darüber nach und versucht, sie zu verstehen. Es folgt die Reaktion, zum Beispiel in Form von Trost, Beruhigung, Überraschtsein, Neugier oder Interesse. Funktioniert das Containment gut, dann haben wir eine gute Kommunikation: Der Eine sagt was, der andere hört zu, denkt nach und sagt dem anderen etwas, der wiederum zuhört. Bei beiden trifft das Gesagte auf fruchtbaren, lockeren Boden (kommensales Containment). Der Eine findet sich im anderen vielleicht wieder, oder auch nicht. Beide zeigen durch ihre Mimik und Gestik, wie es ihnen geht. Weiterlesen
Vor Urzeiten zogen die Friseure auch Zähne. Noch heute gehören Friseure und Zahnärte derselben Berufsgenossenschaft an (BGW = Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege). Viele Menschen haben nicht nur Angst vor dem Zahnarzt, sondern auch vor dem Friseur (Keirophobie, keiro = griechisch: abschneiden). Das betrifft vor allem die Menschen, die als Kind Gewalt erfahren haben. Nicht selten müssen sie sich erst daran herantasten, sich selbst gut zu behandeln und sich anderen körperlich wieder anzuvertrauen. Weiterlesen
Alte Menschen nehmen am Ende des Lebens nur noch sehr wenig Flüssigkeit auf. Lange haben Ärzte dagegengesteuert und gesagt: Flüssigkeit muss sein. Doch der Körper ist intelligent. Am Ende des Lebens vergeht der Durst aus gutem Grund: Im Sterbeprozess versagen die Nieren und das Herz ist schwach. Das bedeutet, dass sich Flüssigkeit in der Lunge ansammelt. Je weniger Wasser dann im Körper ist, umso besser. Der alte Mensch handelt also instinktiv richtig, wenn er das Trinken einstellt. Lesenswert ist hier das Buch des Palliativmediziners Gian Domenico Borasio: Über das Sterben. Weiterlesen