Bei der sogenannten akuten polymorphen psychotischen Störung treten plötzlich Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Störungen der Wahrnehmung auf. Die verschiedenen Symptome schwanken stark – von Tag zu Tag oder auch von Stunde zu Stunde. Die Betroffenen sind sehr aufgewühlt. Die Störung bildet sich jedoch innerhalb von 4 Wochen zurück und tritt nicht wieder auf. „Die Unterscheidung zwischen einer kurzen psychotischen Störung und einer Schizophrenie bei einem Patienten ohne vorherige psychotische Symptome beruht auf der Dauer der Symptomatik; hält diese länger als 1 Monat an, erfüllt der Patient nicht mehr die Diagnosekriterien einer kurzen psychotischen Störung.“ Quelle: MSD Manual
Da gibt es die „Macher“, die glauben, ihnen gehört die Welt. Und es gibt die Verzagten, die glauben, sie hätten auf nichts und niemanden einen Einfluss. Die meisten Menschen können sich wahrscheinlich irgendwo in der Mitte einordnen. Außerdem gibt es Lebensbereiche, auf die wir mehr Einfluss haben und andere, auf die wir weniger Einfluss haben. Entscheidend dafür, ob wir die Dinge anpacken und verändern wollen oder nicht, ist unsere „Kontrollüberzeugung“. Weiterlesen
Der Fragebogen zur „Normativen Geschlechtsorientierung“ (NGRO) ermittelt das Rollenbild, das eine Person von Männern und Frauen hat. Das Bild von Männern und Frauen kann eher traditionell sein (z.B. „Frauen interessieren sich nicht so sehr für Politik wie Männer“) oder egalitär sein (z.B. „Der Anteil der Frauen in der Politik sollte genauso groß sein wie der der Männer“). Der NGRO wurde von Ursula Athenstaedt und Kollegen entwickelt. Sehr gut erklärt und dargestellt wird der NGRO in der Doktorarbeit von Ales Vapenka (Potsdam, 2011) auf den Seiten 133/134 (NGRO-Items mit der Polung „T = traditionell“ und „E = egalitär“): „Geschlechterstereotype und Geschlechtsidentität von Männern mit unterschiedlichem Verlauf der psychosexuellen Entwicklung“, http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2011/5317/ (http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2011/5317/pdf/vapenka_diss.pdf).
Der Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK) ermittelt, wie sehr jemand „an sich glaubt“ oder anders gesagt: in welchem Ausmaß er sich für selbstwirksam hält. Also: Wie sehr glaubt jemand von sich, „kompetent“ zu sein, also z.B. Probleme selbstständig lösen zu können? Wie sehr glaubt jemand, dass er selbst Situationen beeinflussen kann? Meine „Kontrollüberzeugung“ kann überwiegend „internal“ oder überwiegend „external“ sein. Bei einer hohen internalen Kontrollüberzeugung habe ich das Gefühl, dass ich die Dinge selbst beeinflussen kann. Bei einer hohen externalen Kontrollüberzeugung habe ich eher das Gefühl, dass das „Schicksal“ oder andere äußere Einflüsse meinen Lebenslauf bestimmen. Der Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen kann bei der Testzentrale gekauft werden. Der FKK wurde von Günter Krampen entwickelt.
Das Brief Symptom Inventory (BSI, Kurz-Fragebogen zur Symptombelastung) ist ein Fragebogen, mit dem die psychische Belastung eines Patienten gemessen werden kann. Das BSI besteht aus 53 Items, also Aussagen, zu denen der Patient sagen soll, ob sie gar nicht, wenig, mittelmäßig, stark oder sehr stark zutreffen. Höhere Werte sprechen für eine größere Belastung. Diese 5-stufige Antwortmöglichkeit wird als „Likert-Skala“ bezeichnet (gar nicht = 0, sehr stark = 4). Das BSI ist eine Kurzform der Symptom-Checkliste SCL-90-R und wurde von Leonard Derogatis 1975 entwickelt. Der neue Name des BSI ist „BSCL“, also „Brief Symptom Check List“.
Das „General Health Questionnaire 12“ (GHQ-12) ist ein Fragebogen, mit dem der Arzt/Psychologe grob erfassen kann, wie „psychisch gesund“ eine Person ist. Der Fragebogen besteht aus 12 Items (= Fragepunkten). Die Fragen sehen zum Beispiel so aus: „Haben Sie in den letzten Wochen wegen Sorgen weniger geschlafen?“ Antwort: „nein“, „nicht schlechter als üblich“, „schlechter als üblich“ oder „viel schlechter als üblich“. Es gibt zu jeder Frage vier Antwortmöglichkeiten. Da psychologische Tests dem Urheberrecht unterliegen, sind sie im Internet nur schwer zu finden. Psychologische Tests müssen gekauft werden, z.B. über die Testzentrale.de. Der GHQ-12 ist zum Beispiel auf Seite 56 dieser Dissertation zu finden: Simone Braun: „Erfassung depressiver Störungen in der Primärversorgung: Validität des Brief Patient Health Questionnaire (B-PHQ) und des General Health Questionnaire (GHQ-12)“ http://edoc.ub.uni-muenchen.de/372/
Ärzte und Psychologen bezeichnen Verhaltensauffälligkeiten (meistens bei Kindern und Jugendlichen) als „externalisierende Störungen“. Eine „externalisierende Störung“ ist also etwas, was man von außen beobachten kann. Dazu gehören zum Beispiel motorische Unruhe (ADHS) oder aggressives Verhalten („Störungen des Sozialverhaltens“). „Internalisierende Störungen“ hingegen kann man von außen nicht sehen. Das sind Probleme, die innerlich bearbeitet werden, wie zum Beispiel Selbstzweifel, Depressionen oder Ängste. Eine „externalisierende Störung“ wird häufiger den Jungen zugeordnet, wohingegen Mädchen häufiger an „internalisierenden Störungen“ leiden. Weiterlesen
Neurotizismus, Extraversion und Offenheit für Erfahrungen (NEO) werden mit dem NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (Neo-FFI) gemessen. Psychologen wenden es an, um einen Überblick über die Persönlichkeit zu erhalten und um Persönlichkeitsstörungen festzustellen. Der Test dauert ungefähr 10 Minuten und besteht aus 60 Aussagen, denen der Befragte die Bewertungen von 0 („starke Ablehnung“) bis 4 („starke Zustimmung“) geben kann.Weiterlesen
Neurotizismus ist ein Merkmal der Persönlichkeit. Wenn man von einem Menschen sagt, er habe einen hohen oder niedrigen Grad an Neurotizismus, so will man damit beschreiben, wie gut er mit äußeren und inneren Anforderungen zurechtkommt. Menschen mit einem hohen Grad an Neurotizismus haben zum Beispiel Schwierigkeiten im Beruf (äußere Anforderungen) oder Probleme damit, ihre Affekte (z.B. Angst oder Wut) zu verarbeiten. Wer einen hohen Grad an Neurotizismus hat, der leidet unter einem geringen Selbstwertgefühl, zeigt oft magisches Denken, ist gehemmt in seinen Gefühlsäußerungen, ist oft nachgiebig, leidet an Konzentrationsstörungen, unter Launenhaftigkeit und unter körperlichen Beschwerden wie z.B. Erschöpfung. Neurotizismus wird in Persönlichkeitstests gemessen und gehört zu den „Big Five“ der Persönlichkeitsdimensionen. Weiterlesen
Die „Hospital Anxiety and Depression Scale“ ist ein Fragebogen, der Hinweise auf Angststörungen und Depressionen liefert. Dabei soll der Patient 14 Fragen beantworten bzw. Auskunft über sein Befinden geben. Die Sätze, die er vervollständigen soll, sehen z.B. so aus: „Ich fühle mich angespannt oder überreizt“ – Antwortmöglichkeiten: „meistens, oft, gelegentlich, überhaupt nicht“. Im Internet lassen sich psychologische Tests nur schwer finden, da sie urheberrechtlich geschützt sind. Psychologische Tests müssen kostenpflichtig z.B. über die Testzentrale bestellt werden (HADS-D bei der Testzentrale).
Manchmal finden sich psychologische Tests jedoch in den Anhängen von Dissertationen wieder. Der HADS-Fragebogen ist beispielsweise auf Seite 94 der Doktorarbeit von Brigitte Krings-Ney abgebildet (Somatoforme Symptome in der Landarztpraxis, Dissertation 2002, Freiburg im Breisgau, http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/589/pdf/SomatoformeSymptome.pdf). Der HADS-Test liefert keine Diagnose, sondern nur eine Orientierung. Nach einem speziellen Auswertungssystem können Psychologen/Ärzte dann den Test beurteilen. Für den HADS gilt diese Auswertung: bis 7 Punkte = unauffällig, 8-10 Punkte = grenzwertig, ab 11 Punkte = auffällig.