Wenn wir jemanden anlächeln, dann rechnen wir damit, dass er zurücklächelt. Tut er das nicht, sind wir irritiert. Fragen wir ihn, wie es ihm geht, merken wir vielleicht, dass es ihm gerade nicht gut geht. Was wir erlebt haben, ist dann ein „Vorhersagefehler“. Das Erwartete ist nicht eingetroffen. Vorhersagefehler (englisch: prediction errors) ermöglichen das Lernen. Siehe auch Conceptual Change.
„Als Alleinerziehende kann ich niemals wohlhalbend werden.“ – „Als Kind aus der unteren Mittelschicht kann ich niemals einen ‚Oberschichtenberuf‘ ergreifen.“ – „Als Flüchtling kann ich nur auf die Hauptschule gehen.“ Viele Menschen machen diese Erfahrungen. Viele Studien geben diesen Glaubenssätzen recht (siehe Untersuchungen des Soziologen Michael Hartmann). Und doch gibt es immer wieder Menschen, die zeigen, dass es anders geht. Was sie immer wieder brauchen, ist ein guter Mensch an ihren Weggabelungen. Sie müssen viel Zeit damit verbringen, gute Menschen zu finden.
WeiterlesenWir haben uns angewöhnt, alles zu hinterfragen, alles kritisch zu betrachten und Distanz zu den Dingen zu haben. Wir wollen verhindern, dass wir versehentlich etwas Sinnloses tun oder etwas, was uns unbemerkt schadet. Doch dieses ständige Abstand-Nehmen hat auch Nachteile. Das Gefühl von Sinn ergibt sich nur in der Beziehung, also in einer Form des Eingebundenseins. Es macht Sinn, dass die Sonne scheint, wenn es ein Blümchen gibt, das die Sonnenstrahlen auffängt und davon leben will. Wenn wir uns wieder einlassen können auf Rituale, sind wir eingebunden. Der Rücken wird gestärkt. Wir feiern Advent, weil es immer schon so war. Wir zünden die Kerzen an und essen Plätzchen.Weiterlesen