Die Number needed to treat (NNT) gibt an, wieviele Patienten behandelt werden müssen, um bei einem Patienten ein Ergebnis zu erzielen (z. B. ein Medikament zeigt Wirkung) oder um ein Ereignis zu verhindern (z. B. ein Medikament verhindert Herzinfarkt). Die „Number needed to treat“ ist ein Maß für die Effektivität einer Therapie. Beispiel: Ich habe 100 Patienten mit Knieschmerzen. Ich will wissen, ob mein Schmerz-Gel es schafft, die Patienten vollständig von ihren Schmerzen zu befreien. Ich teste mein Schmerz-Gel bei den Patienten und stelle fest: Erst, wenn ich 4 Patienten mit meinem Schmerz-Gel behandele, zeigt sich bei einem Patienten eine vollständige Schmerzreduktion. Dann ist die NNT = 4. Das bedeutet: Mein Schmerz-Gel ist nur bei jedem 4. Patienten komplett wirksam.
Relatives Risiko (RR) = (Inzidenz bei Exponierten) : (Inzidenz bei Nicht-Exponierten).
Inzidenz = Neues Auftreten einer Erkrankung.
Exponierte = Menschen, die einem Risiko ausgesetzt sind.
Beispiel: Menschen, die im Büro Erkältungsviren ausgesetzt sind, sind den Viren gegenüber „exponiert“.
RR > 1 = Die Exposition führt verstärkt zur Erkrankung.
RR = 1 = Die Exposition hat keinen Einfluss auf die Entstehung einer Krankheit.
RR < 1 = Die Exposition schützt vor der Krankheit.Weiterlesen
Exekutive Funktion ist ein Begriff aus der Neuropsychologie. Eine exekutive Funktion ist quasi eine „Ausführungshilfe“ in unserem Gehirn. Bevor wir handeln, überlegen wir meistens. Wir steuern unser Verhalten, unsere Impulse und machen Pläne. All dies sind exekutive Funktionen. Wie gut jemand in der Lage ist, sich selbst zu steuern, ist eine Frage seiner exekutiven Funktionsfähigkeit. Tiefenpsychologen sprechen auch von Ich-Funktion.
„Intent-to-Treat-“ oder auch „Intention-to-Treat-Analyse“ ist ein Ausdruck aus der Statistik. Wissenschaftler, die eine klinische Studie durchführen, haben zu Beginn der Untersuchung eine bestimmte Anzahl von Patienten. Über die Dauer der Studie fallen jedoch immer wieder Patienten aus, deren Daten dann am Ende fehlen. Weiterlesen
Ataraxie heißt „Meeresstille der Seele“. Der Begriff ist abgeleitet vom griechischen Wort „ataraktos“, was „nicht beunruhigt“ bedeutet. Beruhigungsmittel, eher bekannt als Tranquillizer, werden gelegentlich auch Ataraktika genannt.
Jede Nervenzelle kann Informationen von anderen Nervenzellen empfangen. Dendriten sind kurze Fortsätze einer Nervenzelle, die Informationen aufnehmen. Eine Nervenzelle hat zwischen ein und zwölf Dendriten. Weitergeleitet zur nächsten Zelle werden die Signale über das Axon (= Neurit).
Babys und Kinder sind unbedingt auf Erwachsene angewiesen. Wenn die Eltern den Kindern keinen Schutz bieten, unberechenbar und gewalttätig sind oder nicht auf ihre Kinder eingehen, dann bleiben diese Kinder brüchig. Ihr Ich hat dann einen Entwicklungsschaden genommen, der aus eigener Kraft kaum zu reparieren ist. Wenn uns im Alltag grundlegende Dinge fehlen, wie zum Beispiel ein Sicherheitsgefühl, ein guter Realitätssinn oder die Fähigkeit zur Bindung, dann sind wir überfordert. Ständig bemerken wir als Erwachsene dann diese „Lücke“ in unserer Persönlichkeit. Diese „Lücke“ heißt primärer Entwicklungsschaden. Wir alle sind hier und da zu kurz gekommen. Doch bei manchen waren die ungünstigen Bedingungen so mächtig, dass die Betroffenen spürbar mehr mit dem täglichen Leben und mit ihren Beziehungen kämpfen als andere. In einer psychoanalytischen Therapie gelingt es oft, das Ich nachreifen zu lassen und stärker zu werden.