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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / „Es sind nur die Gedanken“ – Nein!

„Es sind nur die Gedanken“ – Nein!

10.04.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Die Situation an sich ist ja einfach so wie sie ist. Was sie so unerträglich macht, sind die Gedanken dazu. Wie wir darüber denken, das ist entscheidend. Unsere Bewertung entscheidet darüber, ob es gut oder schlecht ist“, sagt der Psychotherapeut. Sagt der Kalenderspruch. Sagt Eckhart Tolle in seinem Video „Widerstandslosigkeit“ (https://youtu.be/UfFekQDWkJE). Ich denke, diese Sichtweise trifft jedoch eher auf eine relativ hohe Ebene des psychischen Funktionierens zu.

Ich habe oft das Gefühl, dass bei der Aussage „Es sind nur die Gedanken“ etwas Entscheidendes fehlt. Ich glaube, dass solche Ausagen eher von Menschen gemacht werden können, die in der frühesten Kindheit keine lebensbedrohlichen, traumatischen Erfahrungen gemacht haben. Denn dann spürten sie genau: Zuerst ist das Unerträgliche da. Die Gedanken sind dann die Folge, um es zu begreifen.

Donald Winnicott sagt in seinem berühmten Text „Die Angst vor dem Zusammenbruch“: „Dennoch muss zugestanden werden, dass es, sehr grob gesagt, zwei Arten von Menschen gibt: diejenigen, die keine wesentliche Erfahrung eines mentalen Zusammenbruchs in der frühen Kindheit mit sich tragen, und diejenigen, die eine solche Erfahrung tragen und daher davor fliehen, damit flirten, sich davor fürchten und bis zu einem gewissen Grad ständig mit dieser Drohung beschäftigt sein müssen. Man kann wahrlich sagen, dass das nicht fair ist.„

Wer solch einen frühen Zusammenbruch als Baby oder Kleinkind erlebt hat, der kann sich nicht einfach nur sagen: „Es sind nur Gedanken.“ Denn es handelt sich um tiefste Empfindungen bzw. Zustände von Körper und Seele und um ein mentales Geschehen, das wir bisher vielleicht noch nicht genau genau genug erforschen konnten.

Aus der Todesnot entstehen dann die vielfältigsten „Gedanken“ und es ist sehr wichtig, sie zu denken, denn sie sind im Notzustand auch ein wichtiger „Organisator“, der dabei hilft, dass nicht alles zusammenbricht.

Ein Baby, das Gewalt erfährt, ist in einer Art Todesangst. Es ist die Hölle für dieses Baby. Kein Bewerten. Kein Denken. Es fühlt ohne Worte: Das hier ist die Hölle. Und diese innere Hölle bleibt und wird immer wieder geweckt durch die verschiedensten Körperempfindungen, Umstände und Phantasien. Die Gedanken sind meistens die Folge, nicht die Ursache des Geschehens. Sie können natürlich dann die Sache verschlimmern oder verbessern – oft aber haben sie gar keinen Einfluss auf diese ursprünglichen, meist schrecklichen Empfindungen und Zustände.

Jedes Mal, wenn ich lese oder höre, dass es nur darauf ankomme, wie wir die Dinge bewerten und wie wir darüber denken, fühle ich eine abgrundtiefe Schlucht zwischen dem Gesagten und dem, was ich täglich in meiner Praxis an Leid miterlebe.

Nein, wie es uns geht, ist nicht nur das Ergebnis dessen, wie wir über die Dinge denken. Es ist vor allem das Ergebnis dessen, was wir fühlen und erleben. Direkt und unmittelbar. Ganz ohne Bewertung.

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Dieser Beitrag entstand erstmals am 26.2.2019
Aktualisiert am 10.4.2020

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Kategorie: Begriffe, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalsye

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