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Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / „Es sind doch nur Gedanken“ – der Körper wird zu oft außer acht gelassen

„Es sind doch nur Gedanken“ – der Körper wird zu oft außer acht gelassen

10.04.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Machen Sie sich klar, dass Ihre angsterfüllten Gedanken nichts als Gedanken sind.“ So oder ähnlich hören es Patienten immer wieder. Aber dieser Satz beruhigt meistens nur begrenzt, denn die Entstehung von Gedanken ist ein ganzheitliches Geschehen. Es gibt verschiedene Arten von Gedanken und es gibt verschiedene Arten von Gefühlen. Gedanken und Gefühle können auf unterschiedlichste Weise miteinander verbunden sein. Und wichtig: Gedanken entstehen häufig aus Körperempfindungen heraus.

Es ist ähnlich wie im Traum: Wir träumen vielleicht von Wasser, weil unsere Blase voll ist. Unsere volle Blase hat in uns also die Traumbilder von Wasser entstehen lassen und die „Gedanken“ an Wasser wachgerufen. Unser Körper ist das „Objekt“, das in uns die Fähigkeit zur Symbolisierung weckt. Unser Magen fühlt sich bei Ärger und Sorgen an „wie ein Stein“, unser Rücken scheint „Stock-gerade“ zu sein.

Für unsere Körperempfindungen finden wir viele Symbole und die Symbole lassen sich weiter ausspinnen zu Gedanken. Wenn ein Angstpatient also plötzlich „denkt“, dass er Angst hat und dazu katastrophale Bilder entwickelt, dann kann der Ausgangspunkt für diese „Gedanken“ im Körper liegen.

Es handelt sich weniger um ein Angstgefühl mit entsprechenden Gedanken, sondern eher um einen wortlosen „Zustand“. Auslöser war vielleicht ein Körpergefühl des Eingeengtseins oder eine bestimmte Körperhaltung, die an unangenehme frühere Situationen erinnert. Oder der Betroffene ist müde oder er hat etwas gesehen, worauf er mit vorbewussten Gedanken reagiert hat, die dann Übelkeit und Panik auslösten.

Die Angst-Gedanken sind also aus etwas entstanden und es ist wichtig, sich den Ursprung anzuschauen, denn die quälenden Gedanken sind wie Schmerzen: Sie weisen auf etwas Beschädigtes hin und können nicht einfach abgetan werden.

Wachen und Schlafen

Ähnlich wie Traumgedanken sind Wach-Gedanken auch eine Frage des Bewusstseins: In der ersten Nachthälfte, wenn wir tief schlafen und das Bewusstsein „komplett“ ausgeschaltet ist, haben wir intensive Träume, die uns ganz und gar einnehmen. In den frühen Morgenstunden, wenn sich wieder mehr Bewusstsein dazumischt, können wir luzide träumen und unsere Träume teilweise steuern. So können wir bewusstseinsferne und bewusstseinsnahe Gedanken haben.

Gedanken brauchen auch einen Gedanken-Raum, in dem sie gedacht werden können.

Außerdem tragen wir immer auch „unreife“ psychische Elemente in uns, die sogenannten „Beta-Elemente“, die noch nicht „gedacht“ werden können.

Wann immer wir uns „so komisch fühlen“ oder etwas nicht in Worte fassen können, wenn wir uns innerlich bedroht fühlen und dem Zustand keinen Namen geben können, dann werden wir unserer „Beta-Elemente“ gewahr.

Diese unreifen Elemente sind für uns oft schwer beunruhigend. Sie müssen erst – zum Beispiel durch Nachdenken oder durch Gespräche mit anderen – in „Alpha-Elemente“ umgewandelt werden. Das heißt, wir können erst nach der Umwandlung darüber sprechen, wir können uns dann erst selbst besser verstehen, Zusammenhänge herstellen und über weiter über uns nachdenken.

Transformation von Beta- zu Alpha-Elementen bedeutet: Aus dem diffusen „Irgendwas“ wird etwas Fassbares, aus dem chaotischen „Zustand“ werden Worte, sodass wir unser Innenleben wieder mit anderen teilen können.

Es gibt „reife und unreife“ Gedanken, klare und unklare, bewusste, bewusstseinsnahe und unbewusste Gedanken, Wort-, Bild- oder Musik-Gedanken, unbewusste Phantasien, Wahrnehmungen, Sinnesreize, Zukunftsvorstellungen, Tiefensensibilität, Repräsentanzen, Erinnerungen, Wissen, Zwangsgedanken und vieles mehr.

Wenn zwei oder drei Menschen zusammen sind, entstehen zudem Gedanken, die dann „in der Luft“ liegen – in einer Gruppe können mehrere auf einmal sehr Ähnliches denken und es ist spannend, zu sehen, wer den Gedanken, der quasi „da draußen“ entstanden ist, zuerst „aufgreift“.

Mit den Gedanken ist es also sehr kompliziert. Natürlich können wir uns hier und da selbst mit unseren Gedanken verrückt machen oder aber auch beruhigen. Aber wir können es uns nicht zu einfach machen und sagen: „Es sind doch nur Gedanken.“ Gedanken sind hochkomplex und es gibt noch viel zu erforschen.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 6.6.2019
Aktualisiert am 10.4.2020

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Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse

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