• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
  • Inhalt
Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Schlaflos? Die Mär vom Acht-Stunden-Schlaf

Schlaflos? Die Mär vom Acht-Stunden-Schlaf

08.04.2020 von Dunja Voos 3 Kommentare

Viele Menschen haben heute die Vorstellung, wir müssten nachts acht Stunden am Stück durchschlafen. Damit machen sie sich unter Umständen viel Stress. Babys und kleine Kinder sind nachts oft wach – ebenso wie alte Menschen. Kranke erst recht. Es gibt so viele Menschen, die nachts wach sind, dass man eigentlich gemeinsam Tee trinken könnte – und das tat man früher auch. Wir können uns viel Stress nehmen, wenn wir von starren Vorstellungen loslassen.

In ihrem Beitrag „The myth of the eight-hour sleep“ („Der Mythos des Acht-Stunden-Schlafs“) schreibt die Autorin Stephanie Hegarty, dass Einiges darauf hinweist, dass die Menschen früher in Vier-Stunden-Häppchen schliefen. Bevor unsere Nächte hell ausgeleuchtet waren, war es natürlich, abends früh schlafen zu gehen und nach Mitternacht noch einmal eine Weile wach zu sein und Tee zu trinken.

Die Sorgen bleiben

Nicht wenige Menschen begeben sich in ein Schlaflabor, um die Schlaflosigkeit zu erforschen. Da werden dann die Hirnströme des Schlafenden registriert und die Atmung überprüft. Übergewichtige mit einem sogenannten „Schlaf-Apnoe-Syndrom“ erhalten dann auf Rezept ein Atemgerät für die Nacht, das sie häufig tatsächlich besser schlafen lässt.

Oft landet das schöne Atemgerät aber auch im Schrank. Nach dem Besuch im Schlaflabor wissen viele ganz genau, aus welchen körperlichen Gründen sie nicht schlafen können, doch die psychischen Ursachen bleiben weiter bestehen: Traumata in der Kindheit, Geldsorgen, Beziehungskonflikte, Scheidung, Erfolgsdruck, Kummer mit den Kindern, Sorgen am Arbeitsplatz oder Ängste um die Gesundheit.

Cortisol

Auch der körpereigene Cortisolspiegel spielt bei der Schlaflosigkeit oft eine Rolle. Menschen mit Allergien, Asthma oder Gelenkschmerzen werden oft in der zweiten Nachthälfte wach. Der Cortisolspiegel ist zwischen 20 und 24 Uhr an seinem Tiefpunkt. Entzündungsprozesse können nachts dadurch wieder aufflackern.

Morgens gegen sechs Uhr ist der Cortisolspiegel am höchsten – viele finden um diese Zeit dann auch wieder in einen tiefen Schlaf, der aber leider dann durch das Klingeln des Weckers beendet wird.

Interessant sind hier auch die Ansätze der chinesischen Medizin, welche die „Chronobiologie“ der einzelnen Organe berücksichtigt („Chronos“ = griechisch: „Zeit“). Hiernach hat jedes Organ seine eigene Zeit – zu bestimmten Uhrzeiten sind einzelne Organe besonders aktiv. Auch diese chinesische Organuhr kann helfen, die Schlaflosigkeit zu bestimmten Zeiten zu verstehen.

Man kann damit leben

Viele Menschen machen sich einen großen Stress damit, dass sie nachts schlaflos sind. Doch viele können auch ihr Leben darauf einstellen. Es kann manchmal auch schön sein, in der zweiten Nachthälfte aufzustehen, und die Ruhe wahrzunehmen – etwas zu lesen, zu schreiben, kreativ zu sein, Tee zu trinken oder fernzusehen. Schlaf lässt sich auch nachholen – ein Mittagsschläfchen kann bei vielen „Nacht-Schlaflosen“ noch zu guter Erholung führen. Die Schlaflosigkeit nicht zu bekämpfen, sondern sie in das Leben einzubauen, das gelingt vielen Menschen.
(Dieser Beitrag wurde übrigens um 3.58 Uhr geschrieben.)

Verwandte Artikel in diesem Blog:
  • Panikattacken in der Nacht
  • Die Cortisol-Uhr
  • Alpha-Wellen im EEG
  • Traum: alle Beiträge auf einen Blick
  • Schlafen Sie gut! So sieht normaler Schlaf aus
  • Das Drei-Uhr-morgens-Phänomen: das Gefühl, sofort handeln zu müssen
  • Yoga verbessert Schlaf
  • Schlafmangel macht dick
Links:

Gregor Gross:
Der Mythos des gesunden Schlafes:
Sind 8 Stunden etwa zu viel?
6.3.2012
https://www.foerderland.de/organisieren/news/der-mythos-des-gesunden-schlafes-sind-8-stunden-etwa-zuviel/

Hegarty, Stephanie (2012):
The myth of the eight-hour sleep
BBC World Service 22.2.12
https://www.bbc.com/news/magazine-16964783

Ekirch, Roger (2006):
At Day’s Close: Night in Times Past
W. W. Norton & Company, Inc., New York
https://wwnorton.com/books/9780393329018

International Dark Sky Association

Dieser Beitrag erschien erstmals am 12.1.2013
Aktualisiert am 8.4.2020

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Lebenshilfe, Psychosomatik Stichworte: Lebenshilfe, Psychosomatik, Schlaf

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. hubi meint

    08.04.2020 um 18:50

    dieser artikel kam passend zur schlaflosen „supermond“ vollmond-nacht. es war so hell, man hätte bestimmt ein buch beim mondschein lesen können ;)

  2. Melande meint

    08.04.2020 um 11:20

    Ich hatte auch Zeit meines Lebens, bzw. ab Beginn der Gymnasialzeit mit Einschlafstörungen (nicht vor 23.30/24.00 Uhr einschlafen können) zu KÄMPFEN, weil ich große Angst vor dem Tag entwickelt hatte, bzw. davor, immer so entsetzlich früh aufstehen zu müssen. Und die wirklich quälende Müdigkeit jeden Tag bis ca. 14.30 Uhr (da war ich mit dem Bus wieder zuhause) aushalten zu müssen.

    Nach dem Mittagessen bin dann aufs Sofa gesunken, um dann für 2-3 Stunden in einen Tiefschlaf zu fallen. Danach war ich aber auch nicht gut gelaunt/fit, um Hausaufgaben zu machen oder den Abend zu genießen.

    Was fehlte, war wenigstens ein bischen emotionale Wärme und Auf-mich-eingehen, denn ich hatte ein großes Minderwertigkeitsgefühl entwickelt durch das Verhalten anderer.

    Meine Jugend war für mich lange, lange nur „ein schwarzes Loch“.

    Liebe Grüße

    Melande

  3. Jay meint

    19.09.2014 um 3:25

    Ich habe schon lange mit Schlafproblemem zu kämpfen und kann, ohne von meinem Psychiater verschriebene Einschlafhilfen, nicht gut ein- und durchschlafen.
    Es liegt wohl an meiner frühesten Kindheit, als meine Eltern mich im großen, gruseligen Haus
    abends und nachts oft alleine ließen.
    Teils Taten sie dies sogar im Urlaub, in mir unbekannten Ferienhäusern.
    Sie dachten, ich merke nichts, ich sei ja noch zu klein.
    Seitdem gehen bei mir abends die Alarmglocken an.
    Mit ungefähr sechzehn hatte ich eine Phase, in der ich teilweise ganze Nächte kaum oder wenig
    geschlafen habe und dann am nächsten Tag müde und gerädert in der Schule sitzen musste.
    Ungefähr zur Abiturzeit entdeckte ich, dass man sich mit Alkohol eine gewisse Bettschwere antrinken
    kann und die innere Unruhe dadurch gedämpft wird.
    Dies tat ich dann mehrere Jahre regelmäßig. Kein Besäufnis, aber 2-3 Gläser Wein mussten jeden Abend sein.
    Wenn kein Alkohol (meistens Wein) im Haus war, fuhr ich zu später Stunde noch zur Tankstelle, um welchen zu kaufen. Das war stressig, aber ich wusste, dass ich ansonsten nicht schlafen würde und der nächste Tag sehr hart werden würde.
    Mittlerweile bin ich seit Jahren komplett vom „Schlummertrunk“ weg und bekomme vom Arzt stattdessen Promethazin verschrieben, welches weitaus angenehmer und ungefährlicher ist als Alkohol.

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse Hypnose IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • Patricia bei Der traumatische Zustand
  • Patricia bei Der traumatische Zustand
  • Patricia bei Das präverbale Trauma

PsychoanalytikerIn werden

97 Wie wird man Psychoanalytiker*in? Sich aktiv mit dem Aversiven auseinandersetzen

Psychoanalyse ist die ständige Beschäftigung mit dem Aversiven. Um Psychoanalytiker*in zu werden, muss man schon ein großes Interesse daran haben, das Aversive zu untersuchen. Deswegen ist dieser Beruf oft auch so schwierig und deswegen scheuen sich viele Patienten davor, eine Psychoanalyse zu beginnen. In Psychotherapien oder Kliniken, machen die Therapeuten oft Halt, bevor es zu […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·