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Aktuelle Seite: Startseite / alleinerziehend / Partnersuche: Akademikerinnen suchen Akademiker – und werden gründlich missverstanden

Partnersuche: Akademikerinnen suchen Akademiker – und werden gründlich missverstanden

05.02.2018 von Dunja Voos 2 Kommentare

Akademikerinnen, die auf Partnersuche sind, suchen einen gebildeten Partner – er sollte nach Möglichkeit studiert haben. Wenn eine Akademikerin das laut sagt, bekommt sie vieles zu hören: Diskriminierung sei das, Standesdünkel gar. Man solle sich doch nicht so einengen und seine Chancen weit offenhalten. Auch unter Akademikern gebe es Arschlöcher, hört die Akademikerin. Die Akademikerin müsse sich auch dazu bereit machen, „nach unten“ zu heiraten – so, wie es die Männer ja auch täten: Der Arzt heiratet die Krankenschwester, doch die Ärztin heiratet nur selten den Pfleger.

Letzteres sei gesellschaftlich nicht akzeptiert, las ich kürzlich wieder. Doch die Akademikerin denkt bei ihrer Partnersuche nicht an „gesellschaftliche Akzeptanz“ – dazu ist sie viel zu gebildet, als dass sie sich in dieser Hinsicht gesellschaftlichen Zwängen und Normen hingeben würde.

Die Bildung schafft eine neue Welt

Schon im Kindesalter wird deutlich: Mädchen kommunizieren gerne. Für Mädchen und Frauen ist Kommunikation unglaublich wichtig. Nachdenken über sich und andere, das macht ihnen Freude. Wenn Frauen studiert haben, verstärkt sich das. Frauen, die studiert haben und aus nicht-studierten Familien kommen, haben durch die Bildung oft in eine neue Welt gefunden. Dieser „Schichtwechsel“ nach oben bedeutet häufig eine extreme Abschwächung des Kontakts mit der Herkunftsfamilie. Das bedeutet noch einmal eine zusätzliche Isolation.

Es gibt sie, die Schichtunterschiede

Um niemanden zu kränken, halten sich die Zeitungsbeiträge in seichtem Wasser, wenn es um das Thema „Akademikerin sucht Akademiker“ geht. Es ist ja auch schwierig. Kaum ein Journalist wagt zu schreiben, dass Menschen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss häufiger mit schweren psychischen Problemen, mit Gewalt und Alkohol zu tun haben. Auch Menschen, die studiert haben, haben mitunter schwerwiegende Probleme, doch sie sind anders gelagert. Differenziert denken zu können, empfinden viele, die studiert haben, als ein großes Geschenk.

„Es könnte doch einfach einer schreiben, er sei Doktor“

„In einer Online-Paarbörse könnte doch einer einfach schreiben, er sei Doktor – und später könnte er mit der Wahrheit ans Licht kommen und sagen, er sei nur Schreiner. Aber dann bist du schon verliebt“, sagt eine Frau, die nicht studiert hat, zu einer Akademikerin, die einen Partner sucht. Die Akademikerin erwidert: „Ich würde wahrscheinlich bereits am Foto und an den ersten geschriebenen Sätzen erkennen, dass der Mann in Wirklichkeit kein Doktor ist.“ Die Frau mit der guten Idee kann das kaum glauben und hält die Akademikerin für arrogant. Die Unterschiede zwischen den Schichten werden massiv verleugnet. Doch die Akademikerin erkennt oft bereits am Gesichtsausdruck, am Habitus, an der Ausdrucksweise, ob sie es mit einem Akademiker zu tun hat oder mit jemandem, der nur vorgibt, ein Akademiker zu sein.

Aus der bildungsfernen Schicht entflohen

Frauen, die aus bildungsferneren Schichten kommen und studiert haben, haben die Unterschiede erlebt. Als Mädchen erfuhren sie vielleicht unsägliches Leid: Missverständnisse, Alkoholismus, sexuelle Übergriffe und vieles mehr. Viele entdecken dann im Studium, dass das Leben ganz anders sein kann, z.B. weil ihre Grenzen stärker respektiert werden, weil sie mehr Verständnis entwickeln oder weil Mentoren über sie nachdenken. Wieder: Natürlich gibt es auch unter gebildeten Menschen die größte Not, aber dennoch sagen Studien: Gebildete Menschen sind gesünder als weniger gebildete Menschen. Zur Gesundheit gehört eben auch das psychosoziale Wohlbefinden.

Wunsch nach geistigem Austausch

Wenn die Verkäuferin den KFZ-Mechaniker heiratet, finden das alle natürlich. Wenn die Akademikerin sagt: „Ich suche einen Mann, der einen ähnlichen Bildungsweg gegangen ist und nun vom Denken her ähnlich ist wie ich“, wird sie als arrogant abgestempelt. Wenn die akademische Freundin ihrer ehemaligen Studienkollegin rät: „Halte nicht nur nach Akademikern Ausschau“, dann sollte man die akademische Freundin fragen, was denn ihr Mann von Beruf sei – fast immer ist es eben auch ein Akademiker.

Sich in gleichen Welten wohlfühlen

Die Akademikerin also, die einen Akademiker sucht, denkt nicht an ihren „Stand“, sie denkt nicht an „Prestige“, an Geld und schöne Reisen. Die Akademikerin, die einen gebildeten Mann sucht, möchte sich wohlfühlen. Sie möchte einen Partner haben, der ihre Ansichten teilt, mit dem sie diskutieren kann, mit dem sie wissenschaftlich denken kann.

Der Wunsch nach einem gemeinsamen „geistigen Zuhause“ ist bei der Akademikerin wahrscheinlich der Hauptgrund dafür, dass sie einen Akademiker sucht.


Ähnlich, wie sich gerne auch Musiker oder Sportler zusammentun oder wie sich Menschen einer Religionsgemeinschaft oder Kultur zusammenfinden, so möchte die Akademikerin das Leben mit jemandem teilen, der sich auch durch ein Studium gebissen hat. Hier geht es schlichtweg um „Passung“.

Freundeskreise

Die meisten Akademikerinnen haben natürlich auch Freunde, die nicht studiert haben – und sie möchten sie auf keinen Fall missen. Doch den Partner sucht man sich eben anders aus als „nur“ Freunde – man sucht sich denjenigen aus, der zu einem passt – auch vom Bildungsstand her.

Und der Partner hat ja auch wieder Freunde – wenn die Akademikerin einen Elektrotechniker zum Partner hat, muss sie damit leben, dass der Freundeskreis des Mannes eben auch aus einer ähnlichen Bildungsschicht stammt. Das bringt vor allem in der Freizeit oft viele Probleme mit sich. Es fehlen einfach die gemeinsamen Interessen und Ansichten.

(Nachtrag: Könnte man sich vorstellen, dass Frauen wie die Journalistin Laure Wyss (1913-2002) oder eine Psychoanalytikerin wie Betty Joseph (1917-2013) mit Partnern glücklich geworden wären, die nicht ihrem Bildungsstand entsprochen hätten? Vielleicht waren sie deswegen den Großteil ihres Lebens ohne Partner.)

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 14.11.2013
Aktualisiert am 5.2.2018

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Kategorie: alleinerziehend, Ärzte, Begriffe, Lebenshilfe Stichworte: alleinerziehend, Ärzte, Einsamkeit, Lebenshilfe

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Martin meint

    16.11.2013 um 13:57

    Liebe Dunja

    Erst einmal vielen Dank für deinen wunderbaren Blog. Hab schon viele Beiträge von dir gelesen und mich in letzter Zeit stark mit der projektiven Identifikation beschäftigt. Dieses Thema hat mich angesprungen und ich hab selbst was dazu geschrieben:

    Es ist ein natürliches Bedürfnis des Individuums, verstanden und letztlich geliebt zu werden. Freunde oder Partner zu haben, wo auf geistiger Ebene reger Austausch stattfindet, wo eigene Bedürfnisse vom anderen erkannt werden oder die Bedürfnisse des andern einen hohen Stellenwert besitzen, wo viele gemeinsame Aktivitäten da sind und wo bedingungsloses Zusammensein möglich ist, wünschen sich viele. Finden diese Wünsche auf einer projektiven Ebene statt, bringen sie bei erfolgreicher Übertragung für eine gewisse Zeit entspannende Momente ins Leben. Im Falle von Misserfolg fühlt sich das Individuum in seinem negativen Weltbild bestätigt.

    Wo Liebe übertragen wird, fehlt letztlich der Mut, eigene zärtliche Gefühle und Bedürfnisse zu leben. Die Konsequenz wäre, sich dadurch selbst verletzlich zu machen. Der Weg von Menschen, die Liebesgefühle stark übertragen, ist kein Leichter. Eine übersteigerte Selbstliebe muss einer gesunden Selbstliebe Platz machen. Da gehören viele Rückschläge mit dazu und konsequentes bei sich selbst Hinschauen. Sicherheit in der Liebe garantiert das Überleben und die Bereitschaft zum Risiko bringt erst die Erfüllung. Persönlich höre ich auf mein Herz und folge ihm bedingungslos. Du hast immer die Wahl. Für was hast du dich entschieden?

    Mit lieben Grüssen
    Martin

  2. Anette meint

    14.11.2013 um 20:28

    Ich könnte mir vorstellen, dass es unter Akademikerinnen auch große Unterschiede gibt. Ich suche nicht gezielt einen Akademiker. Aber eins der wichtigsten Aspekte ist, dass ich mit dem Mann auf einer Gesprächsebene reden kann. Ich würde es sogar schön finden, wenn ich einen Mann mit einer handwerklichen Ausbildung kennen lernen würde. Ich würde das als eine gute Ergänzung empfinden. Trotzdem hatte ich noch nie eine Beziehung mit einem Nichtakademiker.
    Das Interessante ist, dass meine Freundinnen, die nicht studiert haben, nicht verstehen können, warum Akademiker sein, für mich kein Kriterium ist. Meine nichtakademischen Freundinnen wünschen sich einen Freund der studiert hat, damit sie jemanden haben zu dem sie hochschauen können und der sie finanziell absichert. Das ist mir alles gar nicht so wichtig.

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