Als „latente Traumgedanken“ bezeichnete Sigmund Freud die unbewussten Gedanken, Wünsche und Ängste, die den Traum produzieren. Diese Wünsche und Gedanken werden jedoch meistens nicht 1:1 im Traum erkennbar. Die latenten Gedanken werden verschleiert und verändert. Das Ergebnis dieser Veränderung ist der „manifeste“ Traum, an den wir uns erinnern und den wir erzählen können. Wenn der Träumer nach dem Aufwachen seinen Traum erzählt, kann man nur Rückschlüsse darauf ziehen, was der Träumer „wirklich“ bzw. „ursprünglich“ gedacht hat. Man kann den Traum dann deuten und findet so die unbewussten Gedanken, die zum Traum geführt haben, also die „latenten Traumgedanken“. Weiterlesen
Stalking ist wie eine Art Sucht: Man beobachtet den anderen und will über jeden Schritt Bescheid wissen. Doch wie genau man den anderen auch beobachtet: Es gibt keine Beruhigung. „In unserer Beratungsstelle lernen Stalker, wie sehr sie dem anderen damit Angst machen“, sagt ein Therapeut im Fernsehen. Doch darüber, was mit dem Stalker selbst ist, wird viel zu wenig gesprochen. Wer stalkt, der versteht sich selbst nicht mehr. Dabei ist es wichtig, sich selbst zu verstehen, um mit dem zwanghaften, suchtartigen Verhalten aufhören zu können. Stalking ist eine Frage der Beziehung. Weiterlesen
Der Psychotherapeut Brett Kahr schreibt in seinem Buch „How to flourish as a psychotherapist“ darüber, was es heißt, ein guter Psychotherapeut/Psychoanalytiker zu sein. Ein Auszug: Weiterlesen
Nach einem Infekt leiden nicht wenige Menschen an einem Paukenerguss. Infolge der Nasennebenhöhlenentzündungen hat sich Sekret im Mittelohr angesammelt. Man hat das Gefühl, als sei der Kopf unter Wasser. Man hört fast nichts, vielleicht kommt Schwindel dazu. Manche fühlen sich dabei permanent grippig und völlig erschöpft. Kreislaufschwäche, Konzentrationsschwäche, Frösteln ohne Fieber oder Hitzegefühle ohne Fieber sind typische Symptome, die den Paukenerguss begleiten. Manche hören ihren Puls, andere bekommen einen Tinnitus dazu, oder es tritt gleich beides ein. Es knackt unter Umständen im Nacken und beim Kauen knistert es. Der ganze Kopf scheint in Mitleidenschaft gezogen. Weiterlesen

Wir alle kennen Menschen, die viel Leid erfahren haben. So mancher kennt noch die Kriegserzählungen von Oma und Opa. Das Leid war schrecklich. Doch wieso können wir kein Mitleid empfinden, während die Betroffenen erzählen? Das liegt manchmal daran, dass die Betroffenen ihr Leid so oft erzählen und zwar in einem sehr anklagenden, vorwurfsvollen Ton. Es ist, als wollten sie dem Zuhörer persönlich den Vorwurf für das Erlittene machen. Vielleicht kennen wir es von uns selbst: Wenn es uns selbst sehr schlecht geht und wir meinen, dem anderen geht es sehr gut, dann entwickeln wir innerlich Neid und Wut – Wut auf unser Schlechtgehen und Neid auf das Gutgehen des anderen. Doch dadurch verlieren wir das Mitgefühl für uns selbst. Dann glauben wir gleichzeitig, dass auch der andere allein durch unser Erzählen kein Mitgefühl mit uns bekommen kann. Weiterlesen