
Wie kann ich unterscheiden, ob ,mein Körpergefühl vom Patienten ausgelöst wurde oder ob es nichts mit dem Patienten zu tun hat? Kürzlich fand ich eine Antwort darauf bei einem Seminar von Beatrice Pattas und Ulrich Schultz-Venrath: Man schreibe sich auf, wie man sich fühlt, kurz bevor der Patient kommt. Dann achte man darauf, was sich ändert, während er da ist und versucht zu fühlen, wie es ist, wenn er wieder weg ist. Mehr zum Körper in der Gegenübertragung in diesem Buch: Ulrich Schultz-Venrath: Mentalisieren des Körpers, Klett-Cotta, 2021. Weiterlesen

Vor einem halben Jahr war noch nichts am Zahn zu erkennen, obwohl er manchmal etwas schmerzte. Dann kamen „Life Events“, einschneidende Lebensereignisse: ein Abschied, ein Tod eines Angehörigen, die Geburt eines Kindes, ein Umzug. Der erneute Zahnarztbesuch zeigt: Der Zahn ist völlig von Karies zerstört. Ich denke, mit der Entstehung tiefer Karies ist es wie mit bakteriellen „Umschlägen“ generell: Wir können von jetzt auf gleich extrem nach Schweiß riechen, wenn plötzlich der cholerische Chef hinter uns steht und uns auf die Arbeit schaut. Die Bakterien zersetzen den Schweiß auf der Haut in rasender Geschwindigkeit und der unangnehme Buttersäuregeruch entsteht. Ob es sich mit den Milchsäurebakterien an den Zähnen ähnlich verhält?Weiterlesen
Es kann sehr erleichternd sein, sich einen Zahn, der schon jahrelang Probleme bereitet, ziehen zu lassen. Manchmal ist nach der Extraktion (dem Ziehen) nur Erleichterung da. Wenn es jedoch eine schwere Entscheidung war, kann sich auch Trauer breit machen. Viele fühlen sich mit der Entscheidung, einen Zahn ziehen zu lassen, sehr alleingelassen. Weiterlesen
Wenn Babys zahnen, haben sie oft rote Flecken am Po und an anderen Hautstellen. Bei Erwachsenen ist es nicht anders: Zahngeschichten können die Haut beeinflussen. Sowohl der Zahnschmelz als auch die Haare und die Haut sind in unserer Embryonalentwicklung as dem sogenannten „Ektoderm“ hervorgegangen. Eine sehr kleine japanische Studie (Tanaka T. et al., 2009) hat einen Zusammenhang zwischen dem nummulären Ekzem und Zahnerkrankungen festgestellt. Nach Beseitigung der Zahnschäden besserte sich auch die Haut oder das Ekzem ging sogar ganz zurück. Weiterlesen

„#EndStigmaNow – Beende das Stigma, jetzt!“ heißt es auf Twitter. Das Stigma, mit dem psychische Erkrankungen belegt sind, soll sich auflösen, so der Wunsch. „Stigma“ ist das griechische Wort für „Stich, Brandmal, Kennzeichen“. Wenn Menschen das Wort „psychische Störung“ hören, haben sie ganz unterschiedliche Phantasien. Manche stellen sich so etwas wie „die Verrückten“ vor, die Halluzinationen haben, schreien und Unverständliches von sich geben. Andere stellen sich vielleicht traurige, einsame Menschen vor, die viel erlitten haben, jedoch „ganz normal“ sind und im Berufsleben stehen. Weiterlesen
„Es darf Ihnen nicht gut gehen“, hörte ich manchmal in meiner Lehranalyse. Sobald es mir gut ging, musste ich mir zum Ausgleich etwas Schlechtes schaffen. Manchmal ist es tatsächlich eine Art Strafbedürfnis: „Wenn es dem anderen schlecht geht, darf es mir doch nicht gut gehen!“, denken wir. Manchmal schlafen wir nach einer guten Nachricht erstaunlich schlecht und nach einer schlechten Nachricht erstaunlich gut. Vielleicht ist Selbstqual auf eine besondere Weise ein wichtiger Schutzmechanismus gegen Schuldgefühle. Das Spüren des Körpers kann jedoch auch eine Befreiung sein. Weiterlesen
Welcher Psychoanalytiker ist wann geboren, welche Gesellschaft gründete sich wann und wer war Lehranalytiker für wen? Weiterlesen