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Medizin im Text

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

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Den gezogenen Zahn betrauern

Es kann sehr erleichternd sein, sich einen Zahn, der schon jahrelang Probleme bereitet, ziehen zu lassen. Manchmal ist nach der Extraktion (dem Ziehen) nur Erleichterung da. Wenn es jedoch eine schwere Entscheidung war, kann sich auch Trauer breit machen. Viele fühlen sich mit der Entscheidung, einen Zahn ziehen zu lassen, sehr alleingelassen.

„Er saß so fest, er wollte gar nicht raus! Vielleicht war er doch nicht so krank, wie ich dachte?“

„War es richtig, mir den Zahn ziehen zu lassen?“, mag man sich fragen. Wie geht es nun mit der Lücke weiter? Zähne wachsen nicht nach und ein Zahn, der weg ist, erinnert auch an den Tod: Da ist etwas nicht mehr zu ändern. Heute gibt es zwar gute Implantate, doch auch das Implantat füllt die Lücke auf gewisse Weise nicht grundlegend auf.

Man kann zum Zahnarzt sagen: „Machen sie mir den Zahn raus“, aber man kann nicht sagen: „Machen Sie mir den Zahn wieder rein!“

Phantomschmerzen?

Nachdem der Zahn gezogen und die Wunde verheilt ist, stellen manche fest: Ich habe immer noch denselben Schmerz. Der Schreck, den manche Patienten dann bekommen, ist nicht ohne: „Oh Gott, vielleicht war es gar nicht der Zahn und ich habe mir ihn umsonst ziehen lassen?“, denken sie. Auch gezogene Zähne können zum Phantomschmerz führen. Jeder Zahn ist auch ein Stück Seele.

Im Jahr 2000 haben Londoner Forscher um D.M. Davis 94 Menschen dazu befragt, wie es ihnen nach dem Verlust des Zahns oder der Zähne geht. 42 der Betroffenen gaben an, sich mit dem Zahnverlust sehr schwer zu tun. (The emotional effect of tooth loss. Davis et al., 2000)

Meistens werden Zähne nur dann gezogen, wenn sie wirklich auch krank sind. Entscheidungen auf der Schwelle führen häufig zu der Sorge, man hätte sich falsch entschieden. Kürzlich hörte ich einen Meditationslehrer, der sagte: „Meditiere nicht über eine Infektion. Damit musst Du zum Arzt.“ Zähne gehören zu den Körperteilen, an denen Selbstheilung wirklich äußerst schwierig ist – kariöser Zahnschmelz kann nach heutigem Kenntnisstand von sich aus kaum regenerieren und Bakterien, die in der Zahnwurzel sind, können nur schwer vom Gewebe bekämpft werden.

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Studie:

Davis D.M. et al. (2000):
The emotional effects of tooth loss: a preliminary quantitative study.
Department of Prosthetic Dentistry, Guy’s, King’s and St Thomas‘ Dental Institute, London.
Br Dent J. 2000 May 13;188(9):503-6.
Den gesamten Artikel können Sie hier lesen:
https://www.nature.com/articles/4800522

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 23.6.2019
Aktualisiert am 11.2.2022

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