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Buchtipp: Skin in Psychoanalysis – Die Haut in der Psychoanalyse

Die Haut ist durch und durch faszinierend: Sie bietet Schutz, ist gleichzeitig Eintrittspforte zu unserem Körperinneren, sie ist Kontaktorgan, ein "Ort für Inschriften und nichtverbale Erinnerungen" und vieles mehr. Wer die Haut aus psychoanalytischer Sicht ve...

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Yoga wirkt entzündungshemmend: weniger Interleukin-6 und CRP bei regelmäßigem Üben

Wenn wir unter Stress geraten, reagiert unser Körper mit Alarmsignalen: Entzündungswerte im Blut erhöhen sich, wozu das sogenannte "Interleukin-6" (IL-6) gehört. Aber auch Lipopolysaccharide (LPS) aus Fettzellen können Zellen im Körper dazu anregen, Interleuki...

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Kann Yoga die körpereigene Oxytocin-Konzentration erhöhen?

Oxytocin, das "Bindungshormon", ist zunehmend in aller Nasen: Es gibt inzwischen Oxytocin-Nasensprays und Deos. Oxytocin wird normalerweise im Körper gebildet und fördert zum Beispiel nach der Geburt die Bindung zwischen Mutter und Kind. Oxytocin kann Vertraue...

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Psychoanalyse wirkt schmerzlindernd

Die Psychoanalyse hat einen analgetischen (schmerzlindernden) Effekt. Behaupte ich jetzt mal. Ich selbst kann es immer wieder feststellen: die verschiedensten Schmerzen sind während der Psychoanalyse-Stunde weg. Auch von anderen Analysanden höre ich immer wied...

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Stress kann zu Infekten führen

Wer die Nase voll hat, legt sich kurzerhand mit einer Erkältung ins Bett. Wir sind „verschnupft“, wenn uns jemand gekränkt hat und bekommen einen dicken Hals, wenn wir uns schon wieder ärgern. Stress führt dazu, dass Viren und Bakterien leichter Eingang in unseren Körper finden – Psychoimmunologen sprechen auch vom „Open-Window-Phänomen“. Weiterlesen

„Der hat ja gar nix.“ Warum Ärzte ihre Patienten nicht verstehen

„Der kommt jede Woche zu mir und lässt sich wegen Kleinigkeiten krankschreiben. Ein Weichei. Der hat gar nix“, sagt die Ärztin verzweifelt. Doch was heißt es für den Patienten, „nichts Richtiges“ zu haben? Der Patient ist in diesem Fall ein einfacher Arbeiter. Doch Menschen aus allen Schichten sind davon betroffen, „nichts“ zu haben und doch zu leiden. Ärzte sind psychologisch einfach zu schlecht ausgebildet. „Als Arzt kann ich mich nicht um alles kümmern“, klagt der Arzt. „Ich bin schließlich kein Sozialarbeiter und kein Psychologe.“ Ärzte sind oft überlastet mit der Situation – doch was genau ist so belastend?

„Wenn ich doch wenigstens eine deftige Depression mit vielen trübseligen Gedanken hätte. Aber das Schlimme ist ja: Da ist nichts – nur eine absolute, erschreckende Leere“, klagt ein Patient. Auch, wenn man diese Leeregefühle als Depression bezeichnen kann, so taucht doch eines immer wieder auf: „Nichts“ zu haben oder zu fühlen, ist für viele das Unangenehmste, was passieren kann.

Priveligierte und unprivilegierte Welten treffen aufeinander

Wenn ein Arzt aus einer privilegierten Familie kommt, dann wird er möglicherweise nur ansatzweise nachvollziehen können, welche Qualen der Patient leidet, der „nichts“ hat. Manche Menschen leben in einer Perspektivlosigkeit ungeahnten Ausmaßes. Sie erleben zu Hause körperliche und/oder seelische Gewalt, können aber nicht darüber sprechen. Sie haben kein Geld, keine befriedigenden Beziehungen, keine Arbeit, die einen Sinn ergibt, keine Möglichkeit, ihre Gefühle zu steuern. Viele sind völlig isoliert und alleingelassen. Viele hatten nie eine Beziehung zu einem Menschen, durch den sie hätten reifen können.

Plattgedrückt

Von der Auswegslosigkeit sind manche Patienten schier „plattgedrückt“. „Der faule Sack hängt nur vor dem Computer“, sagt ein privilegierter Kollege. „Der müsste nur mal seinen Hintern hochkriegen, dann ging’s dem auch besser.“ Ich denke: Ob dieser Kollege jemals von Hartz IV gelebt hat? Hier zeigt sich sehr schön, warum sich Anstrengen nicht lohnt: Verdient der Betroffene zu viel nebenher, bekommt er weniger Hartz-IV-Geld. Das Argument lautet: Damit sich der Betroffene um eine echte Ganztagsstelle bemüht. Nicht in der Überlegung mit drin ist: Der Betroffene hat aufgrund seiner „Struktur“ und Umstände ja gar keine Chance, einen besseren Arbeitsplatz zu erhalten. Extra verdienen heißt für ihn: Es an einer anderen Stelle wieder abgezogen zu bekommen.

Die Not heißt also: „Nichts, Leerlauf“

Beim Arzt macht sich ein Gefühl breit, das der Patient gut kennt: Ratlosigkeit, Wut und das Gefühl, dass diese Situation nie aufhört. Dem Patienten ist schon geholfen, wenn er einen Arzt findet, der sich einfühlen kann. Ein Arzt, der eine Ahnung davon hat, wie Situationen lähmen können und der auch weiß, dass man nicht immer so kann, wie man will. Der weiß, dass es nicht reicht, „den Hintern hochzubekommen“, sondern der weiß, dass andere Menschen notwendig sind, um diesem Patienten zu helfen. Daher finde ich den „Numerus-Clausus“ (also eine gute Note als Eingangsticket zum Studium) so kontraproduktiv. Wir brauchen mehr Ärzte, die selbst aus prekären Verhältnissen kommen, die selbst Gewalt und Armut erlebt haben, damit den Patienten, die „nichts“ haben, besser geholfen werden kann.

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Links:

www.arbeiterkind.de

Dieser Beitrag erschien erstmals am 10.11.2013
Aktualisiert am 28.9.2015

Zyklisches Erbrechen bei Kindern

Alle paar Wochen wacht Lena frühmorgens mit Erbrechen auf. Viele Stunden verbringt sie am Waschbecken. Nach zwei Tagen ist der Spuk vorbei. „Zyklisches (also immer wiederkehrendes) Erbrechen“ (Cyclic vomiting syndrome, CVS) nennen die Kinderärzte es, wenn keine handfesten Ursachen dafür gefunden werden können. Auf den ersten Blick lassen sich keine psychosomatischen Zusammenhänge feststellen. Doch hier ist genaues Beobachten gefragt: Viele Kinder erbrechen dann, wenn sie zu oft alleingelassen wurden, zu sehr Mutter und/oder Vater vermissten oder mit einem großen Kummer ins Bett gegangen sind.

Wenn man hier genau beobachtet, kann man herausfinden, wodurch die Phasen des Erbrechens getriggert (leicht ausgelöst) werden. Das braucht sehr viel Geduld. Obwohl es das zyklische Erbrechen auch bei Erwachsenen gibt, ist es eine typische Erkrankung des Kindes, die oft mit der Migräne des Erwachsenen verglichen wird. Etwa 2% der Kinder sind betroffen (Abu-Arafeh, Ishaq & Russell, George, 1995). Schlaf und viel Ruhe lindern die Beschwerden und fördern die Erholung.

Die Wunderfrage nach Steve de Shazer

„Wie würde Ihr Leben aussehen, wenn Sie Ihr Problem XY nicht hätten? Was wäre, wenn Sie morgen aufwachten, und es wäre ein Wunder geschehen?“ Eine solche oder ähnliche Frage stellen Psychotherapeuten manchmal ihren Patienten. Bei der Wunder-Frage kann es hilfreich sein, von einer gewohnten Situation auszugehen, also z.B. zu sagen: „Stellen Sie sich vor, Sie gehen abends ins Bett, so wie Sie es immer machen. Morgens um 7 klingelt der Wecker, so wie immer bei Ihnen. Was würde passieren, wenn Sie dann aufwachten und sich vorstellten, Ihr Problem wäre verschwunden?“ Diese Fragetechnik (die es wahrscheinlich schon immer gab) wurde offiziell von dem amerikanischen Psychotherapeuten Steve de Shazer (1940-2005) geprägt und in die Psychotherapiewelt eingeführt. Die Frage wird häufig von Psychotherapeuten in einer lösungsorientierten Kurzzeitpsychotherapie gestellt.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.8.2015
Mit Dank an M.L. für die Inspiration …

Sollen wir Gedankenhygiene betreiben?

"Gedanken kann man sich aussuchen wie Schuhe aus einem Schuhregal", lese ich in einem Buch von einem Verhaltenstherapeuten. Man solle auf seine Gedanken achten und nur die guten zulassen. Es sei wie beim Schmerzgedächtnis: Schlechte Gedanken würden spezielle N...

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Die Cortisol-Uhr

Häufig verschlimmern sich entzündungsbedingte Schmerzen während der Nacht. Das liegt unter anderem daran, dass das entzündungshemmende Hormon Cortisol nachts im Körper nur in niedriger Konzentration vorhanden ist. Bei chronischen Rücken- und Gelenkschmerzen wachen manche Betroffene gegen drei Uhr morgens auf und fühlen dann den Schmerz am stärksten. Gegen null Uhr ist der körpereigene Cortisolspiegel am niedrigsten. Cortisol wirkt entzündungshemmend – seine Wirkung tritt immer etwas verzögert ein. Unter anderem daher sind entzündungsbedingte Schmerzen oft dann groß, kurz nachdem der Cortisolspiegel seinen Tiefpunkt erreicht hat.

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