„Propensity“ heißt „Hang, Neigung“. Wenn Patienten in Beobachtungsstudien bestimmte Therapien erhalten, dann gibt es Gründe, warum Patient A eben Therapie A erhält und Patient B die Therapie B. Diese Tatsache wird mithilfe des „Propensity-Scores“ berücksichtigt. Der Propensity-Score vermindert Verzerrungen von Studienergebnissen. Weiterlesen
RCI = Reliability Change Index (Kritische Differenz): Mit dem RCI wird der Unterschied – z.B. der Symptome – zwischen dem Zustand vor einer Therapie und nach einer Therapie ermittelt. Die Scores werden durch den Standardfehler geteilt.
Wer lang anhaltend gestresst ist, reagiert in drei Phasen auf diesen Stress. Ist der Körper bei der letzten Phase angelangt, spricht man vom „Adaptationssyndrom“ (= allgemeines Anpassungssyndrom). Der Begriff geht auf Hans Selye (1907-1982), den „Vater der Stressforschung“ zurück. Zu Beginn des Stresses zeigt der Körper eine Alarmreaktion, bei der die Stresshormone (insbesondere Adrenalin und Noradrenalin) im Blut ansteigen. Das sympathische Nervensystem läuft auf Hochtouren mit allen dazugehörigen Symptomen: schnelle Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, verlangsamte Verdauung, Erweiterung der Bronchien, Fettabbau. Weiterlesen
In wissenschaftlichen Texten findet man häufig den „p-Wert“. Er wird angegeben, um zu zeigen, ob ein Studienergebnis „signifikant“ ist oder nicht. „Signifikant“ heißt, dass das Studienergebnis von Bedeutung für den Patienten ist: Zusammenhänge zwischen zwei Faktoren konnten überdurchschnittlich häufig festgestellt werden. Beispiel: Der Zusammenhang zwischen der Senkung des Blutdrucks und der Einnahme eines Betablockers ist hochsignifikant. Obwohl in der Medizin oft nur Zusammenhänge beschrieben werden können und man nicht immer sagen kann, dass der Faktor „X“ ursächlich zum Ergebnis „Y“ geführt hat, so kann man beim Beispiel der Betablocker davon ausgehen, dass Betablocker den Blutdruck senken. Zum p-Wert gibt es sehr viele Abhandlungen, Erklärungen, Kritiken und Interpretationen. Häufig haben die p-Werte diese Bedeutung:
p < 0,05 = das Ergebnis ist signifikant. In vielen Studien wird die Grenze auch bei 0,01 gesetzt, also: p < 0,01 = das Ergebnis ist signifikant, p < 0,001 = das Ergebnis ist hochsignifikant
Mit „Liquor“ bezeichnen Ärzte die Flüssigkeit, die das Rückenmark und das Gehirn umgibt. Diese Flüssigkeit verläuft in eigenen „Räumen“, die durch feine Häutchen begrenzt sind. Der Liquor hat keinen direkten Kontakt zum Blut und Stoffe im Blut können die Liquorräume nur schwer erreichen – man spricht von einer „Blut-Hirn-Schranke“. Nur kleinste Teilchen wie Sauerstoff oder Glucose können die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Die Liquorräume des Gehirns und des Rückenmarks stehen jedoch alle miteinander in Verbindung. Der Liquor fließt durch die Räume (Gehirn, Ventrikel im Gehirn und Rückenmark) und pulsiert. Weiterlesen
Manierismen sind immer wiederkehrende Bewegungen, vor allem bei Menschen mit schweren psychischen Störungen, zum Beispiel bei frühkindlichem Autismus. Der Begriff leitet sich vom italienischen Wort „Maniera“ ab, was auf Deutsch „Art und Weise“ heißt.
Wer eine Frage anhand einer Stichprobe beantworten will, kann nie sicher sein, wie repräsentativ diese Stichprobe ist. Ausgedachtes Beispiel: Ich nehme 100 Schüler, um die Frage zu beantworten, welche Mathe-Note am häufigsten vergeben wird. Angenommen, von diesen 100 Schülern haben 60 Schüler die Note „3“ erhalten. Dann kann ich nicht sagen, dass in ganz Deutschland die meisten Schüler eine „3“ in Mathe haben. Weiterlesen