In Balintgruppen stellen Therapeuten ihre Patienten vor. Sie erzählen von einer Szene, die sie bewegt. Dann sollen sie sich schweigend zurückziehen und hören, was die Gruppe dazu sagt. Manche Gruppenleiter fügen noch eine „Sachfragen-Runde“ ein: „Hat noch jemand aus der Gruppe eine sachliche Frage zu dem Erzählten?“ Hier kann derjenige, der den Patienten vorgestellt hat, „falsch“ Verstandenes noch korrigieren. Damit geht jedoch auch eine wichtige Spannung verloren. Gruppenleiter, die keine korrigierende Sachfragen-Runde einlegen, „verdammen“ den Erzähler somit dazu, in Anspannung zu verharren. Weiterlesen
„Ein regelmäßiges Überziehen der Mittagspause kann zur Abmahnung führen“, heißt es im Vertrag. Und so leisten wir dem Übergewicht wunderbar Vorschub: Wer sich beim Essen beeilen muss, hat keine Zeit zu verdauen. Man kaut nicht genug, isst nicht bewusst und isst auch zu viel. Wer das Gefühl von (Zeit-)Mangel hat, versucht diesen Mangel auszugleichen. Ist die Zeit zum Mittagessen zu knapp, möchte man wenigstens schnell und viel Sattmachendes essen. Nach dem Essen fühlt man sich dann unangenehm pappsatt.Weiterlesen
Zuerst ist man noch ganz gelassen – glaubt daran, das Baby beruhigen zu können. Doch wenn es sich wieder und wieder nicht beruhigen lässt, kommen die Selbstzweifel. Es beginnt die Suche nach den Ursachen und Schuldgefühle entstehen. Die Erschöpfung wächst. Manchmal hat man noch nicht einmal mehr die Kraft, Hilfe zu suchen. Die psychoanalytische Kleinkindforscherin Beatrice Beebe zeigt in einem Video (Youtube), wie sich eine Mutter und ihr Kind, das an Dreimonatskoliken leidet, aufeinander abstimmen.Weiterlesen
Nachts, wenn wir tief schlafen und träumen, dann sind unsere Muskeln gelähmt. Unser Körper legt unsere Muskeln lahm, während gleichzeitig unser Unbewusstes zum Leben erwacht. Wir träumen wild und sind in unserer Traumwelt hochlebendig, während unsere Muskeln schlafen. Auch in anderen Schlafphasen, in denen die Muskeln nicht schlaff sind, träumen wir, doch die Muskulatur und die Psyche hängen eng zusammen. „Mir wackeln die Knie“, sagen wir, wenn wir eine schlimme Nachricht erhalten. Und in der Psychoanalyse liegt der Patient auf der Couch, weil die entspannte Körperposition das Unbewusste leichter zutage treten lässt. Weiterlesen
Wer ein großes Ziel hat, arbeitet mit aller Kraft. Doch auf allen langen Wegen verlassen uns auch mal die Kräfte. Einmal, zweimal oder mehrmals. Immer wieder schauen wir zum Gipfel und denken: „Das schaff‘ ich nie.“ Dann fällt einem dieser Spruch ein: „Der Weg ist das Ziel.“ Das klingt vielleicht vergebens. Doch auf dem Weg findet das Erleben statt. Vielleicht lässt sich ein Mittelweg finden: Du schaust auf Deinen Weg in dem Vertrauen, dass Du das Ziel schon erreichen wirst. Manchmal definieren sich Ziele auch neu. Es ist wie in vielen Märchen: Nicht nach hinten schauen, aber auch nicht nach vorne starren. Einfach gehen. Du verlierst so viel weniger Kraft. Weiterlesen
Richard P. Brown vom Columbia College of Physicians and Surgeons, New York und Patricia L. Gerbarg vom New York Medical Center, Valhalla, haben eine ausführliche Studie zum Einfluss von Yoga auf die psychische Gesundheit durchgeführt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Yoga bei Angststörungen, Stress, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen hilft. In ihren Untersuchungen nahmen sie das „Sudarshan Kriya Yoga“ (SKY) unter die Lupe und konnten die positiven Effekte nachweisen. Wichtig sei die persönliche Einweisung durch einen persönlichen Yogalehrer und das tägliche Üben von mindestens 30 Minuten. Weiterlesen
Nobuhiko Eda und Kollegen der Waseda-Universität in Japan untersuchten 15 gesunde Erwachsene im Alter von etwa 60 Jahren auf die Konzentration von humanem Beta-2-Defensin (HBD-2) im Speichel. Die Studienteilnehmer ruhten an Tag 1 der Studie und machten an Tag 2 über 90 Minuten Yoga. Die Forscher führten Messungen in der Ruhepause und am 2. Tag vor und nach dem Yoga durch. Die Studienteilnehmer gaben ihren Speichel ab und es wurde die HBD-2-Konzentration gemessen. Das Ergebnis: Nach dem Yoga waren die HBD-2-Werte signifikant höher als vor dem Yoga. Weiterlesen
Wer sich tiefergehend mit Yoga beschäftigen möchte, dem sei das Buch „Patanjali – das Yogasutra“ von R. Sriram empfohlen (Theseus-Verlag). Schon im ersten Kapitel findet sich eine Tiefe, die einen nicht aufhören lässt, zu lesen. In diesem Buch geht es um die Lebenskunst. Sriram schreibt: „Was ist die zentrale Idee des Yogasutra? Nicht im Besiegen von Feinden oder in der aktiven Gestaltung dessen, was uns umgibt, liegt eine tiefe Lösung des Problems, wie das menschliche Leiden verringert werden kann, sondern in dem, was wir mit unserem Geist tun.“ Dieses Buch liefert Antworten, die man so gar nicht erwartet. Tröstende Sätze beruhigen. Alle möglichen Lebenssituationen werden benannt und Ideen zum Umgang damit werden beschrieben. Weiterlesen