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Über das Gefühl, ekelig zu sein

Manchmal haben wir vielleicht das Gefühl, uns vor uns selbst ekelig zu fühlen. Möglicherweise fing dieses Gefühl in der Pubertät an. Da bekam man Akne, fing an, zu riechen, Speckröllchen anzusetzen und sich mit Haar und Körper unwohl zu fühlen. Lieblose Eltern haben durch ihre kritischen Blicke und distanzlose Sprache dafür gesorgt, dass sich das Gefühl von Ekel verstärkte. Frauen, die darunter leiden, sich ekelig zu fühlen, hatten oft Mütter, die sich selbst als Frau nicht schätzten und sich nicht gut pflegten. Oft kamen die Mütter oder Väter einem mit ihrem Körper viel zu nah.Weiterlesen

Duldungsstress ist stark belastend

„Haben Sie Stress?“, fragt der Arzt. „Nein“, sagt der Patient. Und meint es auch so. Unter Stress verstehen wir meistens Zeitdruck, Hektik, zu viele Termine, zu viel Arbeit und Streit. Was aber gehörigen Stress verursachen kann, ist das Dulden. Der Ehemann, der unter seiner aggressiven Frau leidet, duldet, um die Familie nicht zu zerbrechen. Das Kind alkoholkranker Eltern erduldet geduldig die Kindheit, bis es endlich von zu Hause ausziehen kann. „Duldungsstress“ ist eine große Belastung, die niederdrückt. Viele Menschen kennen diesen Begriff nicht. Doch viele Beschwerden werden verständlich, wenn man den Duldungsstress in den Blick nimmt. Weiterlesen

69 Wie werde ich Psychoanalytiker*in? Kurze Sätze greifen tief

„Wenn jemand in Hypnose ist, müssen Sie in kurzen Sätzen sprechen“, sagt die Hypnoselehrerin. „Dieser eine Satz hat mir den Rest gegeben!“, sagen wir nach dem Streit. Kurze Sätze bleiben haften. Sie erreichen unser Innerstes – vor allem dann, wenn wir uns in einem meditativen Zustand befinden, wie es z.B. in der Psychoanalyse häufig der Fall ist. Ein Satz kann viele Gefühle, Phantasien und Assoziationen wecken. Er kann stark wirken. Es sitzt. In der Psychoanalyse-Ausbildung kennen Ausbildungskandidaten die Wirksamkeit kurzer Sätze aus der eigenen Lehranalyse. Doch wenn die ersten eigenen Patienten kommen, stehen viele unter Druck: „Ich muss dem Patienten doch was Gutes sagen, ich muss ihm doch etwas erklären, ihm mit auf den Weg geben“, denkt man. Oder: „Die nächste Supervision ist schon am Montag, da muss ich doch jetzt noch was Schlaues sagen.“Weiterlesen

87 Wie werde ich Psychoanalytikerin? Das Ausfallhonorar

Da ist man krank, sagt die Stunde ab und der Psychoanalytiker verlangt ein Ausfallhonorar von hundert Euro. "Es ist wie bei einem Englisch-Kurs in der Volkshochschule", erklärt der Analytiker. "Wenn Sie da nicht kommen, müssen Sie den Gesamtpreis ja auch zahle...

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34 Wie wird man Psychoanalytiker? Viele Ängste ertragen

Sich auf den Weg zu machen, um Psychoanalytiker zu werden, bedeutet, sich unzähligen Ängsten auszusetzen. Handfeste Sorgen drehen sich um die Finanzierung, um Abhängigkeiten und das Organisieren der Ausbildung. Doch das ganze Berufsleben über beschäftigen d...

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26 Wie wird man Psychoanalytiker? Einen Praxisraum kaufen

Wer Musik studieren will, braucht ein gutes Instrument. Wer Psychoanalytiker werden will, braucht einen guten Raum. "Der Raum symbolisiert den Mutterleib", heißt es. Doch es ist nicht leicht, einen Raum zu finden, der Freiheit und Geborgenheit bietet und be...

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25 Wie werde ich Psychoanalytiker*in? Sexuelle Erregung in der Psychoanalyse

Schon bei dem Gedanken an die psychoanalytische Couch kann sich subtil sexuelle Erregung bemerkbar machen. Doch über die Erregung in der Analyse ist nicht viel zu lesen. Das stellte schon der Psychoanalytiker André Green (1927-2012) fest. Er fragt: „Has sexuality anything to do with psychoanalysis?“ und sagt: „The reading of psychoanalytic journals or reviews during the last ten years shows a lack of interest in sexuality“ (André Green: Sigmund Freud’s Birthday Lecture, Presented at the Anna Freud Centre, 27 April 1995). So wie jede andere Empfindung kann auch sexuelle Erregung mitten in der Psychoanalyse auftauchen – sowohl beim Analytiker als auch beim Analysenden. Gemischt mit Scham kann dies zu Gefühlen der Lähmung führen, über die schwer gesprochen werden kann. Weiterlesen

14 Wie wird man Psychoanalytiker? Einen Praxisraum finden

Irgendwann ist es so weit: Man darf Patienten behandeln. Jetzt braucht man also einen Praxisraum. Noch nicht approbierte Psychologen können in einigen Bundesländern nur einen Raum anmieten, der dem Ausbildungsinstitut oder einer Lehrpraxis angeschlossen ist. Es muss gewährleistet sein, dass im Notfall ein erfahrener Analytiker zur Verfügung steht. (Bild: Gabriele Mertens: „Stadtleben bewegen“)Weiterlesen

11 Wie werde ich Psychoanalytikerin? Kann ich als Alleinerziehende Psychoanalytikerin werden?

„Der Gedanke an die Ausbildung zur Psychoanalytikerin beschäftigt mich eigentlich unentwegt – es ist ein großer Traum, den ich jedoch noch nach hinten schieben muss.“ Dieser Satz einer alleinerziehenden Ärztin stimmte mich nachdenklich. Er erinnerte mich an meine eigene Situation. Ich hatte damals mit der Ausbildung bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) begonnen, obwohl so vieles dagegen sprach. Eine Psychoanalyse-Ausbildung bei der DPV ist teuer. Wie will man da – gerade zu Beginn der Ausbildung – ruhig bleiben? Das, was man durch die Ausbildung gewinnt, ist noch lange nicht sichtbar. Der Weg ist noch unklar und man weiß nicht, was man schaffen wird oder nicht. Man weiß noch nicht mal, ob man dem Ausbildungssystem vertrauen kann. Da erscheint einem der Preis emotional noch einmal um einiges höher.Weiterlesen

„Was wäre das Schlimmste, das Du Dir vorstellen könntest?“ Warum diese Frage bei schweren Ängsten oft nicht hilft.

„Gestern habe ich wieder den ganzen Tag Angst gehabt. Ich konnte es kaum aushalten. Ich dachte, ich muss sterben!“ Manche Psychotherapeuten stellen vielleicht diese Frage: „Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte?“ Manche Patienten fühlen sich durch diese Frage entlastet, weil sie dann feststellen, dass bei genauerer Betrachtung das Schlimmste gar nicht so schlimm ist. Doch wenn die Probleme tiefer liegen, kann es sein, dass man sich noch unverstandener fühlt. Weiterlesen