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Medikamente bei Angst und Depression – ja oder nein?

„Die Ärztin hat mir sofort Opipramol verschrieben – soll ich das nehmen?“, fragt mich die Patientin. Ich rate ihr, nach ihrem Gefühl zu gehen. Wenn Du in einem ähnlichen Dilemma steckst, ist es wichtig, über die Medikamentenfrage nachzudenken und dem zu folgen, was Dir selbst behagt. Vielleicht fühlst Du Dich vom Arzt zur Einnahme des Medikaments gedrängt, vielleicht bist Du ihm aber auch dankbar für die Verordnung. Oft hilft das Neue – die neue Idee, das neue Medikament. Doch sobald es älter und vertrauter wird, geht die anfängliche Erleichterung mitunter zurück. Weiterlesen

Vojta-Therapie bei Babys – eine Kritik (englisch: Reflex Locomotion Therapy)

Wenn Du Dein Baby nach Vojta behandelst, fühlst Du Dich vielleicht selbst nicht gut. Dein Baby schreit sich dabei die Seele aus dem Leib und zeigt damit seine Not an. Es schwitzt dabei. Es kann nicht mehr, aber wird zum Weitermachen gezwungen. Mehrmals täglich. Nach Erfahrung der Vojta-Therapeuten schreit das Baby aufgrund von Anstrengung, nicht aus Schmerz. Doch entscheidend ist der Stress, den das Baby empfindet. Nach den heutigen Erkenntnissen der Säuglings- und Bindungsforschung müsste die Vojta-Therapie als psychologisch hoch traumatisierend angesehen werden. Weiterlesen

Zahnschmerzen ohne Grund? Wir müssen oft lange nach Antworten suchen

"Da ist nichts", sagt der Zahnarzt, während du selbst seit Monaten starke Schmerzen hast. Die leichte Beschädigung könne nicht der Grund für so starke Schmerzen sein. Doch häufig sind eben doch Bakterien am Werk. Gerade wenn Dein Zahn schon eine Füllung hat...

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7 Wie werde ich Psychoanalytiker*in? Laienanalyse: Nicht nur Ärzte und Psychologen können Psychoanalytiker werden

Bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV, > Ausbildung > Grundlagen und Standards) heißt es: "Zulassungsvoraussetzung (zur Ausbildung) ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin oder Psychologie. ... Über die Möglichke...

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Die Kunst des „Irgendwie“

„Sie müssen sich schon sicher sein“, höre ich. Doch sind die Zeiten heute nicht anders? Ist das Leben als Frau nicht anders? Als Alleinerziehende? Da gibt es doch noch die Intuition. Und den Zauber des Anfangs. Und das Reisen als Blinde. Manchmal muss man „irgendwie“ beginnen. Ich stehe im Nebel. Ich habe eine Ahnung davon, wo ich lang gehen will. Ich gehe von Grenzpfahl zu Grenzpfahl. Der Nebel lichtet sich. Immer ein bisschen mehr. Und als ich am Ziel bin, schaue ich auf meinen Weg des „Irgendwie“ zurück. Er ist kunstvoll. Wilde Blumen wachsen darauf.Weiterlesen

Psychoanalyse und Quantenphysik: Wenn sich Teilchen wirklich nahe sind

Liebe sei nichts anderes als die hohe Konzentration des Bindungshormons Oxytocin, sagen manche. Und doch spürt man: Liebe ist nicht nur Chemie, Biologie und Physik. Da ist mehr. „Die Psychoanalyse lässt sich nicht messen“, sagen manche – und ich meine es auch. Der Grund ist vielleicht der, dass sich die Liebe ebenso wenig messen und festhalten lässt wie eine flüchtige und überraschende Kommunikation von „Unbewusst zu Unbewusst“. In der engen Beziehung zwischen Psychoanalytiker und Patient passiert viel. Doch es sind Momente, die oft nicht vorhersehbar und nicht experimentell wiederholbar sind. Ähnlich wie Wolkenformationen lassen sich die Begegnungen nie ganz berechnen. Weiterlesen

28 Wie werde ich Psychoanalytiker*in? Couch und Sessel finden

Psychoanalyse-Couch und Analytiker-Sessel sind das Grundwerkzeug des Analytikers. Der berühmte "Ikea-Poäng" ist in vielen Anfangs-Praxen zu finden. Doch ähnlich wie beim Spielen eines Musikinstruments ist es wichtig, dass man sich mit seinem Instrument wirk...

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24 Wie werde ich Psychoanalytiker*in? Schweigen lernen

Eine Psychoanalytikerin sitzt mit geschlossenen Augen und angezogenen Beinen schweigend hinter der Patientin, die auf der Couch liegend erzählt. Bild Nr. 354 von Dunja Voos

„Psychoanalytiker werden dafür bezahlt, dass sie nichts sagen“, heißt es. „Manchmal frage ich mich, warum ich dahin gehe – der sagt ja gar nichts“, sagt ein Patient. „Sie können das Schweigen nicht aushalten“, sagt der Supervisor. „Ich bin so froh, dass Sie gerade nichts sagen“, sagt eine Analysandin tief berührt. Schweigen und dem Schweigen ausgesetzt zu sein, ist immer anders. Es gibt desinteressiertes, gelangweiltes, interessiertes, haltendes, nachdenkliches, beschwingtes, friedliches Schweigen und viele Arten mehr. Manchmal ist vom Analytiker oder vom Patienten rein gar nichts zu hören. Manchmal hört man, wie sich einer der beiden über Pulli, Hose oder Gesicht streicht. Einen Augenblick später hört man den Atem. Weiterlesen

13 Wie werde ich Psychotherapeut*in/Psychoanalytiker*in? Zuhören lernen

Das intensive Zuhören zu erlernen, ist sicher eine der größten Herausforderungen in der psychothearpeutischen Ausbildung. Der amerikanische Psychoanalytiker Lewis Aron (1952-2019) hat in einem wunderbaren Zitat zusammengefasst, worum es in der Psychoanalyse geht (2009, frei übersetzt von Voos): „Das ist es, was Psychoanalyse ist. Das ist es, was wir anbieten: Wir hören den Menschen ganz genau zu, über eine lange Zeit und mit einer großen Intensität. Wir hören auf das, was sie sagen und auf das, was sie nicht sagen; auf das, was sie in Worten sagen und jenes, was sie mit ihren Körpern und ihren Handlungen ausdrücken. Und wir hören ihnen zu, indem wir uns selbst zuhören – wir achten auf unsere Psyche, unsere Träumereien und unsere körperlichen Reaktionen.“ Weiterlesen

105 Wie werde ich Psychotherapeut*in/Psychoanalytiker*in? Die Abstinenzregel aus heutiger Sicht

Im weitesten Sinne bedeutet „Abstinenz“, dass der Therapeut keine private – vor allem aber auch keine sexuelle – Beziehung mit dem Patienten eingeht. Der italienische Psychoanalytiker Gaetano Benedetti (1920-2013) schreibt: „Die Abstinenzregel bleibt grundsätzlich gültig als Selbstdisziplin, als Selbstreflexion, als ständige Überprüfung der unbewussten Motivationen, als Verzicht auf narzisstische Interventionen“ (Die Kunst des Hoffens, Vandenhoeck & Ruprecht 2000, S. 158). Ausbildungskandidaten sind so manches Mal verunsichert und vielleicht zu streng mit sich selbst. „Also atmen ist noch erlaubt“, sagte mir einmal mein Supervisor. Und: „Freude zeigen auch.“ Einen guten Überblick über „Die Geschichte der Abstinenzregel“ (2003, PDF) liefert die Psychoanalytikerin Iris Graurock vom Dresdener Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft e.V., www.dieg.org.Weiterlesen