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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Ernstnehmen hilft gegen Unterwürfig-Sein

Ernstnehmen hilft gegen Unterwürfig-Sein

28.02.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Wir halten den Chef für blöd und müssen trotzdem tun, was er sagt. Wir lernen in der Schule unzählige sinnlose Dinge. Wir müssen etwas auf eine bestimmte Art durchführen, obwohl wir wissen, dass es bessere Wege gibt. Wir rebellieren innerlich, aber wir arbeiten die Dinge stillschweigend ab, weil uns nichts anderes übrig bleibt, wenn wir Frieden bei der Arbeit oder in der Beziehung haben wollen.

Wir versuchen, alles aufrecht zu erhalten und unsere wichtigsten Systeme nicht zu gefährden. Manchmal aber brechen Rachsucht und Rebellion durch und wir verletzen die anderen zutiefst.

Nach dem Angriff kommt die Reue

Nach einer Weile bereuen wir es – wir wollen wieder dazugehören und geben uns unterwürfig. Doch Unterwürfigkeit und Gehorsam sind nur die andere Seite der Medaille namens „Rebellion“. Wie kommen wir aus der Schaukelei von „oben oder unten sein“ wieder heraus?

Ein gutes Heilmittel aus der Spirale aus Gehorsam und Aufruhr herauszufinden ist: sich selbst und den anderen ernst nehmen.

Ernstnehmen

Wenn ich mich selbst ernst nehme und den Kontakt zu meinem Innersten halte, dann sind mir meine Bedürfnisse und Belange wichtig. Ich kann mit anderen darüber sprechen.

Mit dem Ernstnehmen können wir bei uns selbst anfangen. Nicht mehr gegen uns selbst anreden, nicht mehr uns selbst übergehen – das sind erste wichtige Schritte auf dem Weg, sich und andere ernstzunehmen.

Wenn ich den anderen ernst nehme, dann erkenne ich auch seine Bedürfnisse, seine Verletzlichkeit und seine Wunden an – ebenso aber auch seine Fähigkeiten. Er mag auf einer anderen Stufe stehen, gefühlt über oder unter mir, aber auch er kennt Angst, Wut, Verzweifeltsein, Leersein.

Manchmal verletze ich andere, manchmal verletzen andere mich – es lässt sich nicht verhindern. Wir können nur achtsam versuchen, den Schaden so klein wie möglich zu halten.

Wir haben vieles mit anderen gemeinsam

Manchmal werden meine Bedürfnisse erfüllt, manchmal muss ich verzichten. Dem anderen geht es ähnlich, auch wenn wir es in unserem Schmerz, in unserem Neid nicht so sehen können. Sind wir schwer verletzt, sind uns die Schmerzen der anderen egal. Aber es brechen immer wieder neue Zeiten an. Wir können immer wieder neu versuchen, uns und den anderen ernst zu nehmen.

Sich ehrlich zeigen

Wenn wir dem anderen etwas vormachen, können wir ihn nicht ernstnehmen, denn er reagiert möglicherweise nur auf das, was wir ihm zeigen. Die Verwirrung ist dann perfekt. Wenn wir den Mut finden, uns zu zeigen, können wir mit anderen in einen ehrlichen Kontakt treten.

Ernstnehmen führt zu guten Begegnungen

Das Telefon reißt mich aus dem Mittagsschlaf. Ich war erschöpft. Ich greife zum Hörer und merke durch die Hintergrundgeräusche sofort: Es ist ein Call-Center. Normalerweise schreie ich die Mitarbeiter unvermittelt an, sie sollen mich sofort aus der Adressdatei nehmen. Doch diesmal ist es anders. Ich höre dem Mann zu, höre seine Stimme, höre, wie gestresst er ist. Er spricht in gebrochenem Deutsch.

Ich glaube, dass er sicher viele Fähigkeiten hat, aber aus irgendeinem Grund nun diesen Job jetzt tun muss. Ich höre, dass er vielleicht ebenso erschöpft ist wie ich es gerade bin. Mit dieser Haltung bitte ich ihn, meine Adresse aus der Datenbank zu löschen. Er antwortet mit einer wohlklingenden Stimme, dass er das gerne tut. Es ist ein kurzer Moment der Begegnung. Er hat begriffen, dass ich „das Ganze“ sehe und dass ich ihn als Menschen ernst nehmen kann. Ich kann die Resonanz spüren. Zufrieden lege ich auf.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 29.8.2017
Aktualisiert am 28.2.2020

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Kategorie: Begriffe, Gefühle, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Emotion, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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