
Manchmal scheint es unmöglich, sich zwischen zwei Dingen zu entscheiden. Es sieht aus, als hätte man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Für eine Entscheidung ist es wichtig, sich so viele Informationen wie möglich zu beschaffen. Doch manchmal scheint das wenig zu nützen – trotz ausführlicher „Pro- und Kontraliste“ fällt die Entscheidung nicht leichter. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Wichtige Fragen
Muss ich mich wirklich zwischen Pest und Cholera entscheiden? Gilt die Entscheidung für immer und ewig? Ist das Perfekte überhaupt möglich? Muss ich nur für mich selbst entscheiden oder möchte ich es auch anderen Recht machen? Kann ich Verzicht üben? Will ich mich strafen? Kann ich „Ja“ sagen? Oder auch „Nein“? W
as gut ist und was schlecht, können wir jetzt nicht beantworten. Das zeigt uns erst die Zeit. Und wenn die Entscheidung nicht gut war, sollte man sich nicht dafür schuldig fühlen, dass man keine hellseherischen Fähigkeiten hatte.
Weder noch, sowohl als auch
Manchmal glauben wir, wir hätten weder die eine noch die andere Möglichkeit. Oder wir könnten uns nur für Möglichkeit A entscheiden, indem wir auf B verzichten. „Freiheit oder Beziehung? Freude an der Arbeit oder Geld?“, fragen wir uns.
Wenn wir uns nicht entscheiden können, ist es möglicherweise sogar egal, ob wir Weg A oder B einschlagen.
Dabei ist es öfter als wir denken möglich, beides zu vereinen: Freiheit in der Beziehung. Spaß am Job und Geld. Es macht Spaß, zu schauen, wo wir uns ein „Sowohl-als-auch“ oder ein „Nacheinander“ schaffen können. Und wenn wir uns partout weder für das eine noch für das andere entscheiden können, dann ist vielleicht beides nicht das Richtige. Dann kaufen wir weder Kleid A noch Kleid B, sondern finden einen schönen Winterpulli, der uns vollkommen zufriedenstellt.
Entscheidungen sind häufig ein Problem für Menschen mit schweren psychischen Störungen. Entscheidungen haben auch mit unseren früheren Erfahrungen zu tun und sogar mit unseren „inneren Objekten“. Es fühlt sich manchmal an, als müssten wir uns wieder zwischen „Vater und Mutter“ entscheiden oder zwischen „Leben und Tod“. Manchmal fühlt es sich so an, als hätten wir etwas ganz Wertvolles unwiderbringlich verloren, wenn wir uns für etwas entschieden haben.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 26.4.2012
Aktualisiert am 1.3.2020
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