
Entscheidungen können einen an den Rand des Wahnsinns treiben – so fühlt es sich jedenfalls an. Man geht spazieren, während man sein Problem im Kopf wälzt und fühlt sich auf einmal mit Entscheidung A wohl. Dann kommt man nach Hause, trinkt einen Tee und hält Entschiedung B wieder für richtig. Nachts geht der Kreislauf im Kopf weiter. Doch was sehr hilfreich sein kann, ist Yoga am Morgen.
Wie wir uns entscheiden, hat nicht nur mit unserem Denken und Gefühl zu tun, sondern auch mit unserer Körperhaltung!
Enge und Weite im Wechsel
Wenn wir traurig sind, gehen wir geknickt, wenn wir gesiegt haben, reißen wir die Arme hoch. Unser Körper ist bei allen unseren Gefühlen beteiligt. Je nachdem, wie wir aufgewachsen sind, neigen wir bei Entscheidungen eher zur Sicherheit oder zum Risiko, zum Geldausgeben oder zum Sparen, zum Bleiben oder Gehen. Unsere Entscheidungen haben sehr mit dem zu tun, was wir bisher erlebten und vor allem mit dem, was wir als Kind erlebten.
Wenn wir als Kind eingesperrt wurden, wenn wir gestraft und geschlagen wurden, wenn wir vielleicht gar die Vojta-Therapie erhielten, dann erlebten wir viel Enge. Eine zusammengezogene, angespannte, gekrümmte Körperhaltung war die Folge. Wir erlebten die Stimmung, die mit dieser Körperhaltung verbunden war: Lieber kein Geld ausgeben, lieber Buße tun, lieber zu Hause bleiben, lieber alleine bleiben – all dies könnten Gedanken sein, die jetzt wieder bei der anstehenden Entscheidung auftauchen.
Wir zögern und zaudern, wir atmen flach und merken es kaum.
Beim Yoga nehmen wir verschiedene Körperhaltungen ein. Und auf einmal können wir bei einer Körperhaltung vielleicht feststellen, wie gut sie uns tut! Wir merken: Es ist doch alles gar nicht so schwer. Wir atmen auf und die Welt erscheint nicht mehr so düster. Wir sind vielleicht in einer speziellen Körperhaltung entspannter und freier als in einer anderen. Wir fühlen uns vielleicht auf einmal wohl.
Tägliches Yoga kann helfen
In einer anderen Körperhaltung fühlen wir uns vielleicht mehr an die Enge erinnert und entscheiden uns dann innerlich für den engeren Weg: Weniger Ausbreitung, weniger Risiko, weniger Wohlfühlen, aber dafür Sicherheit, so vielleicht die Gedankenkette.
Wenn wir einmal bewusst wahrnehmen, wie wir in welcher Körperhaltung denken und fühlen, so kann uns das bei einer Entscheidung enorm helfen. Vielleicht sofort, vielleicht aber auch erst nach einiger Zeit. Yoga muss eine ganze Weile am besten täglich geübt werden, bis man ein feineres Gespür für sich selbst bekommt. Doch das tägliche Üben kann dazu führen, dass Entscheidungen etwas leichter getroffen werden können.
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