Menschen mit einem Alkoholproblem haben oft ein großes Problem, wenn sie einen Psychotherapeuten suchen: Viele Therapeuten winken bereits am Telefon ab. Dabei liegt der Blick zu sehr auf dem vordergründigen Problem, also der Alkoholsucht. Natürlich könne die Psychotherapie nur stattfinden, wenn der Betroffene „trocken“ ist, meinen die abweisenden Therapeuten.
Verstehen statt Sanktionieren
Doch Psychotherapeuten, die sich der Alkoholiker annehmen, obwohl sie nicht „trocken“ sind, machen mitunter gute Erfahrungen. Gerade Psychoanalytiker versuchen „Rückfälle“ eher zu verstehen, als zu sanktionieren. Einen erhellenden Beitrag hierzu schreibt der Psychoanalytiker Wolf-Detlef Rost. Sein Artikel „Erfahrungen aus der ambulanten Psychotherapie mit Alkoholabhängigen“ ist hier zu finden: Arbeitskreis Suchtkrankenbehandlung auf psychoanalytischer Grundlage e.V. (Klick auf „ambulante Therapie“).
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Link:
Jose Zuchman: A Psychoanalyst encounters Patients with Addictions. http://ipaoffthecouch.org/2019/06/29/episode-8-a-psychoanalyst-encounters-patients-with-addictions
Buchtipp:
Wolf-Detlef Rost:
Psychoanalyse des Alkoholismus
Theorie, Diagnostik, Behandlung
Psychosozial-Verlag, Juli 2009
29,90 Euro
Interessante Studie zu Sucht und Bindung:
Abdullah Cihan et al.
Attachment Theory and Substance Abuse: Etiological Links
Journal of Human Behavior in the Social Environment
Volume 24, Issue 5, 2014
Dieser Beitrag erschien erstmals am 17.11.2012
Aktualisiert am 19.7.2014