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Die ausreichend gnädige Mutter

Die Mutter war außer sich. Schon wieder. Das Kind hatte alles falsch gemacht. Und doch hatte es etwas richtig gemacht: Weil es die Mutter nicht einschätzen konnte, machte es die Mutter wütend, damit es wusste, wo es dran war. Damit es Eindeutigkeit hatte. Doc...

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Angst vor dem ewigen Leben, Angst vor der Unendlichkeit (Apeirophobie)

„Ich dachte, ich muss in die Notaufnahme oder mich umbringen“, erzählt eine Frau, die an der Angst vor dem ewigen Leben leidet (The Atlantic). Der Autor Bobby Azarian leide unter dieser Apeirophobie seit er vier Jahre alt war – als seine Mutter ihm nach dem Versterben des Opas erzählte, dass er nun fröhlich im Himmel weiterlebe (The Atlantic, 1.9.2016). Manche Menschen bekommen diese Angst mit Psychotherapie, Psychoanalyse und/oder Medikamenten in den Griff, aber viele haben bisher keinen Weg gefunden, um diesen „existenziellen Terror“ zu lindern (Azarian, 2016). Weiterlesen

Dislozierte Radiusfraktur nach Reposition, ohne OP, Teil 3: zwei Monate danach

ich kann die hand und den arm nun wieder im Alltag etwas einsetzen. die orthese trage ich stundenweise, doch die zeit ohne orthese überwiegt langsam. viele „über-eck-bewegungen“ klappen noch nicht, wie das führen der gabel zum mund oder das herausziehen des handys aus der jackentasche. der bruch selbst schmerzt kaum noch. was mir zu schaffen macht, sind die schulter und der daumen, der bei den meisten bewegungen weh tut. die computertastatur kann ich gut bedienen, wenn ich ein handtuch unter den (ehemals) gebrochenen arm lege. nur die shift-taste für die großbuchstaben (kleiner finger) meide ich noch. insgesamt bin ich sehr froh – jeden tag werde ich beweglicher und denke immer weniger an hand und arm.Weiterlesen

Todestrieb: „Ich will’s vernichten!“

Wir haben nicht nur einen Lebenstrieb, sondern auch einen Todestrieb. Den Begriff „Todestrieb“ prägte Sigmund Freud um das Jahr 1920. Wir spüren ihn, wenn wir Zerstörungswut verspüren. Schon kleine Kinder lieben es, den Bauklotz-Turm zu zerstören und Marienkäfer zu zertreten. Vereinfacht gesagt gehört das Zerstörerische in uns zum Todestrieb. Schon wenn wir etwas essen und zerbeißen, sind wir zerstörend. Daher gehört auch das Schuldgefühl von Beginn unseres Lebens immer zu uns. Zum Todestrieb gehören zum Beispiel Hass, Neid, Mordgelüste, Selbsttötungswünsche, Rachegedanken, Stillstand und Arroganz. Oft verleugnen wir den Todestrieb. Nur heimlich denken wir bei schlechten Nachrichten: „Schade, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist. Schade, dass nicht mehr Menschen zu Tode gekommen sind.“ Weiterlesen

Zerstörungswut: Wenn’s schon fast kaputt ist, will ich’s ganz kaputtmachen

Das Gute beim Aufbau ist, dass wir danach streben, das bisher Aufgebaute fertigzustellen. Das Dumme an der Zerstörung ist, dass wir uns hier ebenfalls nach Vollständigkeit sehnen: Wenn schon, denn schon. Wenn wir uns vornehmen eine Diät zu machen, können w...

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Wie wir mit Kriegsangst leben können

Eine junge Frau schaut verzweifelt zum Fenster raus. Hinter ihr in der Wohnung ein Fernseher, auf dem eine Explosion zu sehen ist. Vor ihr grüne Büsche. Ein Vögelchen und eine Katze schauen zu. Bildnr. 460 "Kriegsangst" von Dunja Voos

viele leiden in diesen tagen an der angst, persönlich von einem schrecklichen krieg betroffen zu werden. wie groß diese angst ist, hängt auch davon ab, wie alt wir sind, ob wir selbst schon krieg und flucht erlebt haben oder was wir von unseren eltern und großeltern transgenerational über den krieg erfahren haben. in unserer phantasie können wir vieles aushalten, doch wenn wir die realität eines krieges erlebt haben, sind wir uns meistens sicher, dass wir das nie mehr wollen. manche kriegseindrücke von eltern/großeltern waren so stark, dass die kinder und enkel das gefühl haben, es hautnah und real miterlebt zu haben. hinzu kommt die vorstellung von einem unberechenbaren diktator, der uns angst macht, weil er nicht mehr „mensch“ zu sein scheint und nicht mehr mit sich reden lässt. wir denken an auswegslose Streits, in denen es niemandem mehr möglich war, zu reden.Weiterlesen

Berührung – ein schwieriges Thema bei erwachsenen Kindern von alkoholkranken Eltern

Wenn Du bei alkoholkranken Eltern aufgewachsen bist, hast Du vielleicht recht oft erlebt, wie Du in unangenehmer Weise berührt wurdest. Da rutschte mal eine Hand aus, da kam ein Tätscheln wie aus Versehen, da wurde es schmierig und wabernd. Der betrunkene Elternteil hatte seine Bewegungen nicht mehr unter Kontrolle. Du fühltest Dich vielleicht abgestoßen, befremdet, vielleicht auch irgendwie negativ-fasziniert vom Unbegreiflichen. Die Berührung hatte vielleicht auch einen sexuellen Touch mit all der Verwirrung. Du wolltest diese Berührung nicht haben – Du schämtest Dich vielleicht, es hat Dich geängstigt und Du hast Dich geekelt, aber vielleicht auch selbst ekelig gefühlt. Du konntest nicht einordnen, was Du da mit der betrunkenen Mutter/mit dem betrunkenen Vater erlebt hast.Weiterlesen

Alkoholabhängigkeit und Bindung: „Cure the incurable“

Alkoholabhängige Patienten gelten mitunter als hoffnungslose Fälle. Manche Psychotherapeuten nehmen Alkoholiker erst gar nicht auf. Doch manche haben einen hoffnungsvolleren Blick. Die Autoren Abdullah Cihan und Kollegen beschreiben in ihrem Beitrag „Attachment Theory and Substance Abuse: Etiological Links“ (Journal of Human Behavior in the Social Environment, 24, 2014) interessante Ansätze. Die Alkoholabhängigkeit ist demnach keine eigenständige Krankheit, sondern eher das Ergebnis einer tiefgreifenden frühen Bindungsstörung. Diese frühe Bindungsstörung hat zu einer Störung in der Emotionsregulation geführt. Natürliche „Glückshormone“, die durch befriedigende Beziehungen hervorgerufen werden, fehlen dem Alkoholabhängigen, so Cihan. Weiterlesen

Wenn Du Schulangst hast, brauchst Du einen guten inneren Raum

Die Fehlstunden häufen sich und Du weißt nicht weiter: Morgens in der Schule wird’s Dir oft so schlecht, dass Du nach Hause gehen musst. Oder aber Du möchtest flüchten, hast jedoch das Gefühl, dass Du unbedingt in der Schule bleiben musst. Du fühlst Dich bedroht, eingeschlossen und gezwungen. Und so richtig helfen kann Dir scheinbar niemand – Du hast Schulangst. Genaugenommen unterscheidet man zwischen „Schulphobie“ und „Schulangst“. Bei der Schulphobie hat man konkret Angst vor der Schule – zum Beispiel vor Mobbing, vor dem Gebäude, vor den Lehrern oder vor Klassenarbeiten. Bei der „Schulangst“ sind verschiedene Ängste beteiligt, die sich in der Schule besonders zuspitzen wie z.B. Angst vor Krankheiten oder Angst davor, dass irgendwas mit den Eltern ist. Im Grunde aber geht eines in das andere über. Weiterlesen

Wie sprichst Du eigentlich mit Dir? Über die liebevolle Stimme in Dir.

"Sag mal - wie sprichst Du eigentlich mit mir?", fragen wir den anderen aufgebracht. Doch wie sprichst Du eigentlich mit Dir selbst? Hast Du eine gute innere Stimme in Dir? Vielleicht fällt es Dir leicht, zu anderen freundlich zu sein und ihnen Mut zuzuspr...

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