Das Kind steht in der Ecke. Es ist dorthin gedrängt worden. Es streckt der Mutter die Zunge raus. „Mach doch, mach doch, du kriegst mich nicht!“, ruft das Kind. Die Mutter kommt in Rage. Sie erträgt dieses Kind nicht mehr. Das Kind schlüpft schnell aus der Ecke raus und läuft weg. Die Mutter hinterher. Sie kriegt das Kind. Und schlägt es. Einmal, zweimal, immer wieder. Dann hört sie auf. Das Kind, es ist verlassen. Aber es hat die Mutter erreicht. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Du kriegst mich nicht
Hass – ein tiefes Gefühl

Es gibt verschiedene Arten von Hass. Die Mutter hasst den Vater, der ihr das Baby wegnimmt. Es ist ein Hass ohne Boden, ein Leere-Hass, ein Angst-Hass, ein Verzweiflungs-Hass, ein unerträgliches Gefühl der Ohnmacht und des Fallens. Das Kind hasst die Lehrerin, die es zu etwas zwingt, was es nicht will. Hass entsteht, wo einer von einem anderen abhängig ist und wo einer dem anderen Böses tut. Es gibt Hassgefühle, die entstehen durch einen gewaltsamen Kontakt, aber auch Hassgefühle, die entstehen, weil etwas gewaltsam entzogen wird. Man kann einen Menschen allein deshalb hassen, weil er nicht da ist, nicht zur Verfügung steht, die Liebe nicht erwidert oder einen nicht versteht. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Hass – ein tiefes Gefühl
Quergestreifte Muskulatur hängt mit dem Bewussten zusammen, die glatte Muskulatur mit dem Unbewussten

Wir haben drei Arten von Muskulatur: die sogenannte „quergestreifte Muskulatur“ (weil unter dem Mikroskop quere Streifen zu sehen sind), die „glatte Muskulatur“ und die Herzmuskulatur (eine spezielle Form der quergestreiften Muskulatur). Die quergestreifte Muskulatur findet sich insbesondere in den Armen, Beinen und im Rücken und wird daher auch „Skelettmuskulatur“ genannt: Es sind die Muskeln, die wir durch unseren bewussten Willen beeinflussen können. Dazu gehören auch die Zungen- und die Kehlkopfmuskulatur. Wenn ich einen Arm heben will, dann kann ich das tun. Wenn ich die Augen schließe, spüre ich, wo im Raum sich mein Arm befindet und welche Stellung er hat. Die glatte Muskulatur hingegen kann ich nicht direkt willentlich beeinflussen – sie ummantelt unsere inneren Organe (außer dem Herzen), unsere Blutgefäße und Bronchien. Daher wird sie auch „viszerale Muskulatur“ genannt. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Quergestreifte Muskulatur hängt mit dem Bewussten zusammen, die glatte Muskulatur mit dem Unbewussten
Zerrissenheit und Einigkeit im Wollen

Es ist schwer, wenn man merkt, dass man nicht das will, was man gerne wollen würde oder dass man etwas will, dass man nicht wollen möchte. Schön ist es, wenn man das will, was man auch wollen will.
Schwächegefühle „mit“ und „ohne“ Grip

Viele Patienten mit einer Angststörung oder Traumafolgestörung werden manchmal von einem ungeheuren Schwächegefühl überfallen. Manchmal bleibt dabei das Gefühl bestehen, dass man „im Körper“ ist und noch innerlich irgendwie einen „Griff“ hat. Man fühlt sich zwar schwach, aber nicht schwebend oder gelähmt. Dann wiederum gibt es Schwächegefühle, bei denen das Gefühl entsteht, die Körpergrenzen wären nicht fest, sondern irgendwie „fluffig“. Es kann einhergehen mit einem starken Gefühl völliger Einsamkeit – es ist, als sei auch die Welt leergefegt von Menschen und Kontakten. Dieses Gefühl der „Schwäche ohne Grip“ ist besonders unangenehm, weil das Gefühl entsteht, man sei völlig handlungsunfähig. Zu diesen verschiedenen Formen der Körpergefühle bzw. Ich-Gefühle hat der britische Psychoanalytiker Paul Federn (1871-1950) interessante Texte geschrieben wie z.B. „Ego-Feeling in Dreams“ (1932, online 2017). [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Schwächegefühle „mit“ und „ohne“ Grip
Die Ich-Attacke

Ich schaue auf meine Hand und werde gewahr, dass ich lebe. Ich. Ich, ich. Ich, ich, ich, ich, ich. Grusel-ich. Auf einmal falle ich in ganz viele „Ichs“. Wie Zwiebelblätter gehen die Ich-Schalen auf und ich falle immer tiefer – wie in einen Trichter. Ich werde hinuntergezogen wie in einen Strudel. Wie eine Ertrinkende. Ich. Es ist, wie wenn man zu lange auf ein Wort schaut und es dann seinen Sinn verliert, seine Verbindung zu anderen Worten. Nur noch Echo und Hall. Nur noch Spiegelbild. Ich. We-ich. Eingeschlossen in weiche Grenzen. Fies ist das. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Die Ich-Attacke
Traumarbeit nach Sigmund Freud
Traumarbeit ist nach Sigmund Freud das, was der Schläfer im Schlaf aus seinen unbewussten Wünschen, Ängsten, Konflikten, Erinnerungen, Sinneseindrücken, Empfindungen und Gefühlen macht: einen Traum. Sogenannte „latente Traumgedanken“, also unbewusste Gedanken, werden in einen „manifesten Traum“ übersetzt, den man später auch erzählen kann. Die Umwandlung der latenten Traumgedanken in einen manifesten Traum ist die „Traumarbeit“. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Traumarbeit nach Sigmund Freud
Der Traum ist eine Wunscherfüllung (gemäß Sigmund Freud)

Nach Sigmund Freud dient jeder Traum auch der Erfüllung eines unbewussten Wunsches: „Dieses unbewußten Wunsches Erfüllung ist jedesmal der Traum, mag er sonst was immer enthalten, Warnung, Überlegung, Geständnis und was sonst aus dem reichen Inhalt des vorbewußten Wachlebens unerledigt in die Nacht hineinragt. Dieser unbewußte Wunsch ist es, welcher der Traumarbeit ihren eigentümlichen Charakter gibt als einer unbewußten Bearbeitung eines vorbewussten Materials.“ Sigmund Freud, Gesammelte Werke, Band 10: Ein Traum als Beweismittel [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Der Traum ist eine Wunscherfüllung (gemäß Sigmund Freud)
Drängender Ärger – was tun?
Wir kennen verschiedene Formen von Ärger und unterschiedliche Stärken von Ärger. Manchmal empfinden wir impulshaften Ärger und haben das Gefühl, dass etwas Schlimmes passiert, wenn wir diesem Ärger nicht sofort Luft machen. Dieser Ärger ist extrem drängend und vielleicht empfinden wir ihn als irrational oder als nicht ganz angemessen. Diese Art des Ärgers erinnert vielleicht an Ärger im Traum: Wir sehen im Traum ein Detail und regen uns schrecklich darüber auf. Drängender Ärger kann also ein Hinweis auf ein unbewusstes Geschehen sein. Es ist gut möglich, dass er sich auf etwas Vergangenes bezieht. Die aktuelle Situation hat vielleicht zu Gefühlen geführt, die uns an Gefühle der Kindheit erinnern, die uns damals überforderten. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Drängender Ärger – was tun?
Freuds Traum von Irmas Injektion

Sigmund Freud (1856-1939) träumte den Traum von „Irmas Injektion“ vom 23. auf den 24. Juli 1895 (Original-Wortlaut nachzulesen auf www.freud-biographik.de). Freud steht im Traum in einer großen Halle mit vielen Gästen, worunter auch seine Patientin Irma war. Er zog sie im Traum zur Seite und tadelte sie, dass sie seine „Lösung“ noch nicht akzeptiert hätte. Freud behandelte Irma in Wirklichkeit wegen ihrer hysterischen Ängste und Schmerzen, konnte ihr aber nicht ausreichend helfen. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Freuds Traum von Irmas Injektion