Wenn wir uns nachts wälzen, wenn wir grübeln und uns sorgen, kann es gut tun, den Ort der Qual zu verlassen. Wenn wir uns auf eine Decke auf den harten Boden legen, kann das Gefühl einer Sicherheit entstehen: Hier kann ich nicht mehr fallen. Ich habe den direkten Kontakt zum Boden. Die Härte des Bodens kann eine Art „Selbststrafe“ sein, die wir manchmal suchen, aber manchmal vielleicht auch wie eine Art Trost. Wenn wir uns auf den Boden ans leicht geöffnete Fenster legen, spüren wir, wie die frische Luft über unser Gesicht streicht. Auf dem Boden zu liegen, kann Ängste reduzieren. Durch das körperliche Erleben der relativen Härte kann sich das Ich-Gefühl wieder stärken. Weiterlesen
Manchmal träumst Du vielleicht ganz konkret: Du träumst, dass Du eine Toilette suchst, wenn Dein Körper Dir im Schlaf signalisiert, dass Dein Darm oder Deine Blase voll sind. Es kommt aber auch vor, dass Du vielleicht von einem See träumst oder von Wasser, das die Wände hinunterläuft und wenn Du wach wirst, dann merkst Du erst, dass Deine Blase voll ist. Ich habe im Halbschlaf bei einer Erkältung einmal beidseits meine unteren Augenränder entlang des Knochens (der Orbita) massiert. Als ich einschlief, träumte ich von zwei weissen Tempelsäulen und einem Tempeldach, das einstürzte. Weiterlesen
Wenn wir einschlafen, haben wir eine Phase, in der schwebende Bilder entstehen. Nach einem schlechten Tag verfolgen uns die Szenen. Wenn es uns gut geht, bemerken wir die Bilder kaum bewusst. Während wir zunächst noch in Worten denken, gehen die Wortgedanken beim Einschlafen in Bildgedanken über. Diese Phase zwischen Wachen und Träumen ist ein „Hypnagoger Zustand“ (hypnos = griechisch: Schlaf, ago = treiben, führen). Zuerst ist dieser Zustand instabil: Die Bilder (hypnagoge optische Halluzinationen) zerfallen leicht. Je näher wir an das Einschlafen kommen, desto stabiler werden die Bilder oder Hör-Eindrücke (hypnagoge akustische Halluzinationen). Wir meinen vielleicht zu hören, wie jemand unseren Namen ruft. Im Wachen können wir uns Geräusche und Bilder vorstellen. Beim Einschlafen ist es ähnlich wie in der Vorstellung, nur sehr viel klarer. Weiterlesen
Was für ein wunderbares Gefühl ist Bettschwere (auch „Schlafdruck“, Sleep Pressure, genannt). Es ist das tiefe Gefühl von angenehmer Schwere, verbunden mit der Sicherheit, dass man gut einschlafen wird, wenn man sich gleich hinlegt. Die Bettschwere hängt eng mit dem Gleichgewichtssinn im Innenohr zusammen. Wer an einer Neuronitis vestibularis (Entzündung des Gleichgewichtsnerven), der möchte sich hinlegen und schlafen, doch der Schwindel macht es schwer, sich hinzulegen. Auch bei der Reisekrankheit sind wir trotz Übelkeit oft von einer schweren Müdigkeit überwältigt. Die Bettschwere lässt sich manchmal durch eine Übung herstellen.Weiterlesen