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In Ruhe sterben dürfen – geht das?

Zu Beginn meines Arztberufs erschütterte mich das Leid einer sehr alten Patientin. Die Frau war dement und machte sich eines Nachts auf den Weg zum Grab ihres verstorbenen Mannes. Unbemerkt schlich sie sich aus dem Krankenhaus und schaffte den Weg zum nahegelegenen Friedhof; sie legte sich auf den Boden und war in der Eiseskälte schon tief eingeschlafen. Bis man sie fand. Man brachte sie ins Krankenhaus, erweckte sie wieder zum Leben, und dann lag sie da: Noch mit der Erde unter den Fingernägeln weinte sie furchtbar, weil man sie nicht in Ruhe sterben gelassen hatte. Weiterlesen

Ohnmachtsgefühle – wie mit ihnen umgehen?

Du fühlst dich ohnmächtig – sei es, weil du verlassen wurdest, sei es, dass du dein Kind verloren hast oder dass du nicht weißt, wie es beruflich oder finanziell weitergehen soll. Stundenlang liegst du nachts wach. Wie sollen wir bloß mit dieser Hilflosigkeit umgehen? Schwierig, da etwas zu raten, denn manche Lebenssituationen lassen sich nur äußerst schwer verändern. Manchmal wird eine Phase der Ohnmacht, die wir für kurzfristig hielten, zu einem chronisch langen Leiden.Weiterlesen

Mit Unsicherheit leben lernen

Die Sicherheit ist unsere Geliebte. Das Bedürfnis nach Sicherheit zählt zu unseren Grundbedürfnissen. Die Unsicherheit, unsere Feindin, lauert sie uns doch überall und jeden Tag auf. Unsicherheit aushalten zu lernen ist eine hohe Kunst. An der Hand eines Freun...

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Flugangst hat auch mit Beziehungsgestaltung zu tun – hier ein paar Tipps

Wenn Du unter Flugangst leidest, gibt es ein patentes Mittel: einfach nicht ins Flugzeug steigen. Doch dadurch kannst du wunderbare Chancen verpassen. Hier ein paar Tipps, wie du Flugangst lindern kannst: 1. Das "Drumherum" muss stimmen: Denke genau darüber...

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Sicherheitshalber

Sicherheitshalber - stellen wir uns schon mal auf den Abschied ein, dabei wollen wir noch gar nicht Abschied nehmen. Sicherheitshalber bereiten wir uns innerlich auf das Wiedersehen vor, dabei genießen wir doch noch unser Alleinsein. Wir versuchen, in der Schw...

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„Du redest mir nach dem Mund!“ Woher wissen wir, was wir wollen, wenn wir zu zweit sind?

„Wenn ich in einer Beziehung bin, weiß ich nicht mehr, was ich will“, sagen wir. Oft haben wir den Anspruch, stets zu wissen, was wir wollen. Doch das ist oft schwierig, besonders im Zuzweitsein. Je nachdem, wie wir aufwuchsen, fällt es uns zudem sehr schwer, zu äußern, was wir wollen. Vielleicht hatten wir eine verletzliche Mutter, der jede Form der Trennung Angst gemacht hat. Trennung fängt schon da an, wo die Mutter etwas meint und das Kind etwas anderes meint. Wenn wir bemerkten, wie verletzlich die Mutter war, redeten wir ihr nach dem Mund, weil wir spürten, dass wir sie dadurch emotional stabil halten konnten. Wir schauten vielleicht stets nach ihr und versuchten, sie zu lesen. Die Frage „Was kann sie nun wollen?“ wurde zur zentralen Lebensfrage und auf einmal merkten wir: Ich weiß gar nicht mehr, was ich eigentlich selbst will. Weiterlesen

Klagelieder können unser Leid kanalisieren

Wir wissen nicht, wohin. Unser Schmerz begleitet uns wie ein beständiges Hintergrundgeräusch. Wir spüren ihn in unserem Leben immer wieder. Anders als bei vielen körperlichen Gebrechen können andere diesen Schmerz jedoch nicht sehen. Wenn wir „schon wieder“ über unseren Schmerz sprechen wollen, schütteln die anderen verständnislos den Kopf. Zu lange geht das nun schon so. Doch wie können wir unsere inneren Schmerzen kanalisieren? Kürzlich las ich die Überschrift: „Es fehlt uns an Klageliedern“. Weiterlesen

Sich an die Teilprothese gewöhnen – eine Alternative zum Implantat

Ich will kein Implantat – keinen festsitzenden Fremdkörper in meinem Mund, wo es Entzündungen und viele Probleme geben könnte. Andererseits erinnere ich mich an eine Psychosomatik-Vorlesung, in der uns eine Tüte voller Teilprothesen gezeigt wurde. Manche Patienten würden sich viele Zahnprothesen anfertigen lassen und mit keiner davon zurechtkommen. Tatsächlich wird man sehr allein gelassen, wenn man sich für eine Teilprothese entscheidet. Was ist zu beachten?Weiterlesen

Angststörung: Werde ich jemals Ruhe haben?

Da kommt sie wieder – diese Angst. Ich spüre schon, wie sie sich wieder anschleicht. Von unten kommt sie hoch, nein, von hinten, nein, sie ist in meinem Kopf, im Darm, nein, sie ist überall. Ich fühle mich zutiefst beunruhigt. Ich bin verloren, denke ich angsterfüllt. Niemand kann mich jetzt mehr verstehen. Äußern kann ich mich schon längst nicht mehr. Ich falle innerlich, nein ich schwebe, nein, da ist Stillstand. Was, wenn ich in den Abgrund gezogen werde von unbekannten Mächten? „The devil has taken me over“ – an diesen Satz von Catherine Penney denke ich (Take these broken wings). Die anderen sehen nicht, was ich sehe. Das heisst auch: Nur ich war mit meiner Mutter zusammen.Weiterlesen

Brüchig

Wie aufgebrochener Asphalt auf der mit dem Schlaghammer aufgebohrten Straße. So liegen die Steine in Fetzen an der Oberfläche neben dem ausgetrockneten Loch. Außen Beschädigung, innen tiefe Erschütterung. Wie in meine Einzelteile zerlegt, alle Bauklötze umhergeworfen. So fühlt es sich an. Darüber fegt ein Gedankensturm, der fast alle Fensterläden abreißt. Auch innen ist nichts mehr geschlossen. Es herrscht eine Überfüllung aus Abwesenheit. Die Wirkung, die die Mutter hatte, ist verheerend. Weiterlesen