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Wenn Deine Eltern streiten – was kannst Du tun?

Wenn sich Deine Eltern streiten, geht es vielleicht sehr laut zu. Vielleicht streiten sie sich sehr oft. Vielleicht trinkt Dein Papa viel Alkohol und Deine Mama kreischt laut herum oder wirft mit Geschirr. Du läufst auf und ab und hältst Dir die Ohren zu. „Wohin kann ich gehen?“, fragst Du Dich. Deine Eltern sind im Aufruhr und Du bist innerlich auch im Aufruhr. Vielleicht wollen Deine Eltern nicht, dass Du jemandem davon erzählst. Aber vielleicht gelingt es Dir, doch jemandem von Deiner Situation zu erzählen. Du fühlst Dich vielleicht stumm oder Du schämst Dich dafür, wie es bei Euch zu Hause ist. Versuche, gut zu Dir selbst zu sein. Weiterlesen

Ultralangsames Körperkennenlernen hilft bei Schmerzen, Druckgefühlen und vegetativen Beschwerden

es ist nicht leicht, sich in seinem körper zu hause zu fühlen. vielleicht nimmst du dir immer wieder vor, sport zu machen, aber du fühlst dich zu erschöpft. du machst vielleicht yoga in gruppen, aber es geht dir zu schnell. irgendwie, so scheint es, gibt e...

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Operation ist auch Aggression: Warum lässt Du Dich oder Dein Kind operieren?

Vielleicht hast Du Dich auch schon mal unter größten Zweifeln operieren lassen. Am liebsten wärest Du noch aus dem Vorbereitungsraum geflohen, aber Du hast Dich nicht getraut. Die psychischen Vorteile einer Operation können darin liegen, dass Du berührt und getragen wirst, dass Du Dich fallenlassen kannst und je nach Art der Narkose schöne und erotische Träume hast. Du kannst Deinen Freundinnen davon erzählen und wirst geschont. Jeder sieht, wie schlecht es Dir geht. Gleichzeitig kann eine zweifelhafte Operation aber auch ein Akt der Aggression gegen Dich selbst sein: Du leidest und somit kannst Du Schuldgefühle eindämmen und Dich selbst in der Kasteiung freier von psychischem Leid fühlen. Weiterlesen

Grausame Kreise – eine kurze Geschichte der Weihnachtseinsamkeit

Es war, als sei ich eines Tages, mitten im Leben, aufgewacht inmitten einer großen Leere. Wie konnte ich nur hierhin gekommen sein? Wo waren die anderen? Die anderen waren im Kreise ihrer Familie. Dort waren sie geboren, feierten ihre Feste, heirateten und starben dort. Mir wurde kalt. Im Alltag, im Beruf, da war ich im Kreise meiner Freunde und Arbeitskollegen. Aber Mengenleere ist grausam: Sobald die Feiertage kommen, ziehen sich alle in ihre Kreise zurück. Unruhe machte sich breit. „Neidisch ist man besonders auf die, deren Ziele man theoretisch auch selbst hätte erreichen können“, hörte ich. „So weit wie Du kommen die meisten mit Deinen Startbedingungen gar nicht“, tröstete mich eine Freundin. Weiterlesen

Neid macht einsam

„Ich fahr‘ da nicht hin, denn da sind nur Pärchen.“ – „Ich geh da nicht hin, denn da sind all die Schwangeren/die Gesunden/die, die eine Arbeit haben oder im Studium weiterkommen.“ Wir beneiden meistens die, die uns ähnlich sind und die etwas geschafft haben, was wir beinahe auch geschafft hätten oder was wir vielleicht noch erreichen können. Mit der Einsamkeit ist es ähnlich: Wie fühlen uns oft besonders unter Gleichgesinnten einsam, die eine Familie haben, während wir alleine da stehen (wobei der Traumaforscher Bessel Van Der Kolk so schön auf Youtube sagt, dass er noch nie eine normale Familie gesehen habe). Wenn die, die uns ähnlich sind, weniger einsam sind als wir selbst, führt das zu furchtbar beißendem Neid. Der Neid steht jedoch zwischen uns und dem anderen. Weiterlesen

Stille ist grausam

Wenn ich in die Stille gehe, spüre ich meinen Körper auf unangenehme Weise. Mir wird bewusst, wie weh mir jeder Muskel, jede Sehne, jeder Knochen tut. Ich fühle mich überlastet, erschöpft und sehr alt. Unruhe kommt auf. Ich spüre jede Verletzung, die mir in meinem Leben zugefügt wurde, jeden körperlichen Angriff, jede Beleidigung. Mein „Pain Body“ (Schmerzkörper), wie Eckhart Tolle es nennt, ist durch und durch spürbar. Wenn ich in die Stille gehe, kommen Panikattacken. Ich bekomme Angst vor meinem Körper, vor meinen Gedanken, vor mir selbst. Ich fühle mich unglaublich verloren und einsam. Ich spüre die verschiedenen Arten von überfordernder Abwesenheit, die Berührungslosigkeit. Die Trauer um die Menschen, die nicht mehr da sind. Die Trauer um Kontaktabbrüche, um Verlorenes, um Nie-Gehabtes und Verpasstes. Weiterlesen

schlaflos vor einsamkeit – draußen schlafen kann den schmerz etwas lindern

es gibt bücher über einsamkeit und bücher über schlaflosigkeit, doch beides muss zusammengedacht werden. die abwesenheit eines anderen menschen oder der mangel an gemeinschaft kann mehr unangenehme zustände auslösen als vieles andere. wenn wir uns einsam fühlen, fehlt uns das gefühl von verbindung. wir spüren uns selbst dann manchmal auf ganz unangenehme weise und das kann zu schlafproblemen führen. wenn du kannst, dann versuche einmal, draußen zu schlafen. es ist ähnlich wie beim yoga: wenn du dich in der stillen wohnung nicht aufraffen kannst, kann yoga draussen die langeweile vertreiben. draussen bist du verbunden mit dem boden und der natur, mit den krabbeltieren, vögeln und mit der luft. der podcaster rich roll beschreibt es im youtubevideo „why I sleep in a tent“ sehr anschaulich. Weiterlesen

Das Unaushaltbare aushalten

Jeden Tag dasselbe. Jede Nacht dasselbe. Dieses unaushaltbare, unaufhörliche Das. Nicht nur, wer im Gefängnis sitzt, ist gefangen. Das Alltagsrad lässt keinen Ausgang zu. „Wie lange noch?“, fragt man sich, obwohl das Ende der Fahnenstange schon längst erreicht ist. Wie ruhig soll ich denn noch werden? Kein Schlaf, keine Ruhe, keine tröstenden Worte. Keine Achtsamkeitsübung, die hilft. Wie fühlt sich das Unaushaltbare an? Über Jahre, Jahrzehnte? Die Vorteile des Alleinseins versiegen irgendwann, die Kreativität schwindet. Da ist nur noch die Qual der Abwesenheit. Zu unruhig zur Meditation. Sie verstärkt das Unaushaltbare , falls das überhaupt möglich ist – glaubt man.Weiterlesen

Bildungsferne Unterschicht – und wie Hass entsteht. Der Rapper „Fakkt“ erklärt es treffend

Psychische Erkrankungen sollen nicht stigmatisiert werden, alle Menschen sollen irgendwie akzeptiert werden. Heißt es. Und doch hört der gute Wille oft da auf, wo die Menschen sich auf die unverständlichste Weise zeigen: aggressiv, kriminell, voller Hass und ohne Worte. Dann wird es brenzlig – schließlich gebe es Grenzen und man könne nicht alles mit der Kindheit entschuldigen. Der Rapper Jastin Schatz, genannt „Fakkt“, hat für die Ausstellung „Streit“ der Franckeschen Stiftungen in Halle ein berührendes Lied komponiert, das sehr gut beschreibt, wie Hass entstehen kann. In dem Lied heißt es: Weiterlesen

Verlassen. Eine Novembermorgengeschichte

Ich steh im Wald. Und fühle mich verlassen. Und alt. Die Gedanken, sie drehen sich unaufhörlich in meinem Kopf. Meine Schale ist so hart. Da mag keiner durchdringen. Ich verschränke die Arme und behaupte, die Welt sei ungerecht. Die Sterne glitzern. Und endlich zieht der Morgennebel auf. Er hüllt mich ein. Ihm macht meine Schale nichts aus. Die warme Novemberluft streichelt mein Gesicht. Und die Tränen fließen in meinen Schal. Weiterlesen