Ultralangsames Körperkennenlernen hilft bei Schmerzen, Angst und vegetativen Beschwerden

es ist nicht leicht, sich in seinem körper zu hause zu fühlen. vielleicht nimmst du dir immer wieder vor, sport zu machen, aber du fühlst dich zu erschöpft. du machst vielleicht yoga in gruppen, aber es geht dir zu schnell. irgendwie, so scheint es, gibt es kaum etwas, was deine schmerzen reduzieren könnte, und was bewirkt, dass du dich mehr gehalten in deinem eigenen körper fühlst. vielleicht hast du es schon mit entspannungsübungen und meditation probiert, aber es kommt immer wieder das gefühl auf, dass du flüchten möchtest. ich habe über einzelunterricht im yoga nach und nach einen weg gefunden, ein gutes körpergefühl zu bekommen, indem ich die übungen immer langsamer gemacht und dann abgewandelt habe. besonders inspirierend fand ich dabei die dänische körperpsychotherapeutin marete holm brantbjerg (youtube).

in einer doku über japanische mönche sah ich, wie die mönche zur meditation einfach standen. dieses bild kann helfen, sich einfach auf die yogamatte zu stellen und die augen zu schließen – oder auch sie offen zu halten. wichtig ist, dass du nicht frierst und nicht schwitzt. du kannst vielleicht ein fenster etwas öffnen und dir eine wärmflasche an die zehen legen. und dann stellst du dich einfach hin und fängst mit ganz einfachen übungen an, die dir in deinem körper vielleicht etwas halt geben können. über viele, viele mini-bewegungen kannst du dir deinen körper langsam vertraut machen, ihn dir zu eigen machen. diese übungen sind besonders für frühtraumatisierte menschen gedacht, die sich selbst auf dauer mehr stabilität und flexibilität geben möchten.

du kannst mit etwas ganz leichtem anfangen:

  • stelle dich gerade hin oder setze dich an den schreibtisch. dann krallst du deine finger ganz langsam zusammen, bis sie so stehen wie bei einer Katze, die kratzen will. achte darauf, wie sich das anfühlt und was mit deiner atmung passiert. es kann sein, dass sie sich dadurch eingeschränkter anfühlt. vielleicht haben sich unmerklich auch deine oberschenkel angespannt.
  • diese haltung wirkt verkrampft und angespannt, aber du kennst das gefühl vielleicht gut. welche gedanken und gefühle kommen dir dabei?
  • du kannst ganz langsam deine hände in dieser krallenstellung weiter beugen und schauen, ob sich eine art wohlfühl-dehnungsgefühl einstellt. du kannst die hände dabei nach außen und nach innen drehen – immer in der krallenartigen haltung, ganz langsam. spiele ein bisschen mit dieser haltung herum.

einige wenige minuten reichen, um deinem körper erste impulse zu geben. du kannst versuchen, es einige tage lang einmal zu wiederholen und dann eine neue übung zu machen.

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links:

marete holm brantbjerg:
supporting sustainable change
Youtube

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