„Der Psychotherapeut, der Patienten mit schizophrenen Psychosen behandelt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es bei diesen Patienten hauptsächlich um’s Überleben geht“, schreibt Bertram Karon (1930-2019) in seinem wunderbaren Buch „Psychotherapy of Schizophrenia“ (Bertram Karon und Gary Vandenbos, Rowman&Littlefield Publishers 2004: S. 204, 1981, 1994 by Jason Aronson Inc.). Bei der schizophrenen Psychose leiden Patienten unter Stimmenhören, Wahnvorstellungen (z.B. „der andere will mich umbringen“, „ich werde verfolgt“) und – seltener – unter optischen Halluzinationen. Bertram Karon verstarb 2019 – er gilt als einer der versiertesten Psychoanalytiker auf dem Gebiet der Psychosen. Weiterlesen
„Ich frage mich auch, ob Kinder, die ihre Eltern verlassen, sich selbst letztendlich wirklich gut fühlen? Ob sie meinen, richtig gehandelt zu haben? Wenn ich eine Aktion starte und feststelle, dass sie ein Stück in die falsche Richtung geht, dann versuche ich, mich zu korrigieren. Wird Maya das auch so sehen?“ Das schreibt die Autorin Angelika Kindt in ihrem Buch „Wenn Kinder den Kontakt abbrechen“ (2015, penguin.de, S. 60). Sie erzählt, wie ihre Tochter Maya den Kontakt abbrach und wie es ihr als Mutter damit geht. Das Ringen von Eltern, deren Kinder den Kontakt abgebrochen haben, beginnt oft jeden Tag von vorne. Weiterlesen
Autismusspektrumstörungen sind aus heutiger Sicht größtenteils neurologisch bedingt. Dennoch lohnt sich der Blick auf Theorien von Psychoanalytikern, denn das Autismusspektrum ist breit und manche Ansätze könnten dazu führen, dass wir Autistisches allgemein besser verstehen. Der Beitrag „Die Analyse autistischer Zustände im Erwachsenenalter“ von Judith Mitrani erlaubt faszinierende Einblicke in die autistische Welt (In: „Wendepunkte – zur Theorie und Klinik psychoanalytischer Veränderungsprozesse“, Hrsg. Bernd Nissen, Psychosozial-Verlag 2012). Die Autorin weist auf das Konzept der „autistischen Objekte“ und der „autistischen Formen“ der Psychoanalytikerin Frances Tustin hin. Weiterlesen
So unterschiedlich die Schicksale Alleinerziehender auch sind: Bei vielen tauchen ähnliche Sorgen auf. Wenn getrennte Eltern die Erziehungsberatungsstellen, Anwälte oder gar das Gericht aufsuchen, bekommen sie oft dasselbe zu hören: Man müsse doch Lösungen finden und es ginge doch ums Kind. Man müsse da doch erwachsen sein. Was viele übersehen: Auch bei den Eltern geht es häufig um kindliche Gefühle und um sehr große Ängste, die den Ängsten der Kinder mitunter ähneln. In diesem eBook beleuchte ich die unbewussten Phantasien, Gefühle und Wünsche der Eltern. Ich beschreibe auch, warum „Lösungen“ häufig nicht die Lösung sind und warum es wichtiger sein kann, die Gefühle der Eltern erst einmal anzuschauen und zu halten: eBook bei amazon.de Weiterlesen
„Die Traumdeutung“ von Sigmund Freud ist immer noch der Klassiker – unverzichtbar für alle, die sich mit dem Träumen und Schlafen, der Psychoanalyse und dem Unbewussten beschäftigen. Eine Traumdeutung ist oft schwierig und hochkomplex. Der Träumer selbst kann seinen Traum am besten deuten. „Es wird niemand erwarten dürfen, dass ihm die Deutung seiner Träume mühelos in den Schoß falle“ (Sigmund Freud, Die Traumdeutung, 1900: Zur Psychologie der Traumvorgänge, Projekt Gutenberg). Ähnlich, wie wir im Wachzustand unerwünschte Gedanken und Gefühle vermeiden oder verdrängen, so kann es für den Träumer auch schwierig sein, im Wachzustand frei über seinen Traum zu sprechen und ihn zu deuten.Weiterlesen