Willkommen

Was hilft gegen die Angst, nach dem Tod ewig weiterleben zu müssen?

Das Baby im Mutterleib bemerkt irgendwann, dass es lebt. Es hat eine Hand und diese Hand kann es bewegen. Das „gruselige Gefühl“, das entstehen kann, wenn wir uns unseres eigenen Lebens gewahr werden, kennt vielleicht jeder. Auch existenzielle Fragen plagen den ein oder anderen mehr oder weniger. Doch manche Menschen finden kaum noch Lebensfreude, weil sie mit der furchtbaren Angst beschäftigt sind, dass es nach diesem Leben auf ewig weitergehen könnte. In einem Online-Forum sagt Fearofinfinity (21) sagt: „Ich leide seitdem ich ca. 8 bin unter schrecklicher Angst vor der Ewigkeit! … (Der Glaube,) dass es nach dem Tod einfach ewig weiter geht und es niemals ein Ende geben wird, macht mich einfach verrückt! …“Weiterlesen

97 Wie werde ich Psychotherapeut*in/Psychoanalytiker*in? Sich aktiv mit dem Aversiven auseinandersetzen

Um Psychotherapeut*in/Psychoanalytiker*in zu werden, brauchst Du ein Interesse daran, das Aversive zu untersuchen. Deswegen ist dieser Beruf oft auch so schwierig und deswegen scheuen sich viele Patienten davor, eine psychoanalytische Psychotherapie zu beginnen. Manchmal machen wir Halt, bevor es zu aversiv wird. Wir sagen, wir wollen den Patienten schonen, doch wollen wir häufig auch uns selbst schonen. Rasch schauen wir nach den den Stärken und Ressourcen. Doch wenn Patienten eine ähnliche Atmosphäre schaffen wie die, in der sie groß geworden sind, wenn es also auch um Gewalt, Schuld, Ekel und (noch) nicht Benennbares geht, dann ist es oft schwer auszuhalten.Weiterlesen

Interpersonal Discrimination Exercise (IDE) im CBASP und in der Psychoanalyse

Gerade in nahen Beziehungen leiden wir vielleicht oft unter den immer gleichen Stolperfallen. Wir finden Störendes, Beängstigendes oder Aggressives wieder, was wir doch schon aus vorherigen Beziehungen kennen und schon lange abgelegt haben wollten. Solange uns...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Schlecht gestimmt? Über Probleme mit der Stimme

Plötzlich bist Du heiser und die Stimme ist weg. Die Heiserkeit wird als „Dysphonie“ bezeichnet („Dys“ = „gestört“), die Stimmlosigkeit als „Aphonie“ („A“ = „weg“, „phon-“ = Ton, Stimme). Doch der HNO-Arzt kann vielleicht nichts feststellen – er sieht höchstens in der Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie), dass sich die Stimmlippen während der Lautbildung (Stimmbildung, Phonation) nicht ganz so annähern, wie sie es bei beschwerdefreien Menschen tun würden. „Das ist psychisch bedingt“, sagt er dann. Und nun? Besonders Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr sind von psychisch bedingten Stimmstörungen betroffen (Ärzteblatt, 8. Mai 2015). Dabei ist man „verstimmt“ und nicht in „guter Stimmung“. Weiterlesen

Die Stille in der Paartherapie

Wenn Paare zur Beratung kommen, sind sie oft sehr aufgebracht. Zuerst lassen sie ihren Anschuldigungen freien Lauf. Doch in der Phase der Vorwürfe stagniert alles. Dann frage ich nach der Familiengeschichte. „Mein Bruder ist vor 10 Jahren gestorben“, sagt der Mann. Und hält inne. Von jetzt auf gleich ist da Stille. Und Betroffenheit. Schnell wird klar: Der Mann oder die Frau, oder gar beide, sind innerlich jetzt in einem ganz anderen Film. Das aufgebrauste Streiten an der Oberfläche ist oft nichts anderes als gemeinsame Abwehr. So, wie ein einzelner Mensch seine Sorgen und Schmerzen oft abwehrt, indem er sich laut tönend beschäftigt hält, so können auch Paare innere Nöte gemeinsam abwehren, indem sie sich streiten. Weiterlesen

CBASP – das kognitiv-behaviorale Analyse-System in der Psychotherapie hilft bei Chronischer Depression

James McCullough ist ein sympathischer Psychiater, der auf Youtube (Major Techniques of CBASP) erklärt, wie das von ihm entwickelte kognitiv-behaviorale Analyse-System in der Psychotherapie (CBASP) funktioniert. Er zeigt ein Video seiner beiden Enkelinnen im Alter von 3-4 Jahren. Die Kinder sind noch in der „präoperativen Phase“ (2-7 Jahre) nach Piaget (siehe Sensolern.de). Das bedeutet, dass sie eine gewisse Art zu denken haben – sie wissen z.B. noch nicht, warum die Kugeln in der Kugelbahn rollen, weil sie das Prinzip der Schwerkraft noch nicht erkennen. Zeigt man kleinen Kindern z.B. fünf Münzen in einer Reihe von 10 cm und dann fünf Münzen auf 15 cm verteilt, glauben sie, dass in der längeren Reihe mehr Münzen liegen. Es ist der alte Trick mit der Frage: Was ist schwerer: 10 kg Watte oder 10 kg Reis? James McCullough geht davon aus, dass chronisch Depressive nach schweren Traumata auf dieser Stufe des präoperativen Denkens stehengeblieben sind. Die CBASP ermöglicht ihnen eine Weiterentwicklung.Weiterlesen

Kastrationskomplex bei der Frau nach Karl Abraham

Viele Phantasien sind tief in unserer Psyche verankert – manches wird uns manchmal bewusst. So könnte man sagen: Echte Kastrationsangst hat nur der Junge. Mädchen kann man nicht kastrieren – sie sind von der Phantasie her betrachtet in gewisser Weise schon kastriert. Es fehlt ihnen etwas. Daher könnten Mädchen möglicherweise nicht nur einen Penisneid, sondern auch eine Art „Kastrationskomplex“ haben. Nach dem Psychoanalytiker Karl Abraham (1921) äußert sich der Kastrationskomplex bei der Frau so: Sie hat den starken Wunsch, so zu sein wie ein Mann (Identifikation mit dem Mann, Wunscherfüllungstyp) oder den starken Wunsch, sich an Männern zu rächen (Rachetyp). Bildlich gesprochen soll der Vater dafür bluten, dass er die Tochter nicht genug geliebt und die Mutter bevorzugt hat. Weiterlesen

„Ich hasse mich!“ Was passiert eigentlich bei Selbsthass?

Was passiert eigentlich, wenn wir sagen: „Ich hasse mich!“? Wer ist „Ich“ und wer ist „mich“? „Ich“ bin der Steuermann, während das „Mich“ unser Kern ist, unser Selbst, insbesondere auch unser Körper („Ich schneide mich“). Das „Ich“ ist der Aktuer, das „Mich“ ist derjenige, der erlebt, der erfährt, dem etwas widerfährt. Allerdings gibt es viele Definitionen von „Ich“ und „Selbst“, die dann dieses Bild auch wieder durcheinanderbringen. Sigmund Freud sagte: „Das Ich ist vor allem ein Körperliches“ (Freud: Das Ich und das Es, 1923, Projekt Gutenberg. Zeichnung dort: Vdgt = Verdrängtes). Wir spüren unser Ich durch unseren Körper und sagen: „Ich habe Hunger. Ich bin hungrig.“ Weiterlesen

„Ich bin Gott!“ – Warum Psychotiker das vielleicht oft glauben

Viele Psychotiker haben in der frühesten Kindheit die schlimmsten Dinge erlebt. Nicht wenige konnten nur überleben, indem sie sich „tot“ stellten oder wie Gott erlebten. Wenn ein psychotischer Patient kommt und behauptet, er sei Gott, ist die Versuchung groß, ihm zu zeigen, dass es nicht so ist. Manche Patienten wollen sogar, dass man sie bestätigt. Doch dann würde der Therapeut sich unglaubwürdig machen. Daniel Knafo und Michael Selzer stellen dieses Dilemma in ihrem Buch „From Breakdown to Breakthrough“ (Routledge, 2024, S. 40-43) eindrücklich dar. Sie schlagen vor, auf eine spezielle Art nachzufragen, z.B. so: „Seit wann weißt Du, dass Du Christus bist?“ (S. 42) So kann der Patient sich ernst genommen fühlen, seine Welt mit dem Therapeuten teilen und durch Nachdenken gleichzeitig nach alternativen Sichtweisen suchen. Der Therapeut dürfe nicht vergessen, dass der Patient in einem komplizierten Wahnsystem stecke, so Knafo und Selzer (S. 40 ff.). Weiterlesen

Schnell wechselnde Fratzen beim Einschlafen können Angst machen

Im Dämmerzustand kurz vor dem Einschlafen haben wir vielleicht rasend schnelle Bilder, die alle ineinander übergehen. Häufig sehen wir Gesichter, ja "Fratzen". Sie schweben und sind ohne Boden - kein Wunder, denn wenn wir ins Dunkle schauen vor die geschlossen...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden