Zu den häufig verwendeten Antidepressiva (= Medikamente gegen Depressionen) gehören die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI, Selective Serotonin Reuptake Inhibitors) und die Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI). „Selektiv“ bedeutet, dass das Medikament gezielt auf den Stoffwechsel bestimmter Botenstoffe wirkt – zum Beispiel auf den Stoffwechsel von Serotonin (SSRI), Noradrenalin (SNRI) oder Serotonin und Noradrenalin gleichzeitig (SSNRI). Weiterlesen
Manche Psychoanalytiker und Psychotherapeuten haben keinen Kassensitz, das heißt, die Krankenkassen übernehmen nicht so selbstverständlich die Kosten wie bei einem Vertragspsychotherapeuten (ein Vertragspsychotherapeut hat Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen geschlossen). Psychologen oder Ärzte mit abgeschlossener Psychoanalyse- bzw. Psychotherapie-Ausbildung können jedoch nach dem „Kostenerstattungsverfahren“ mit den gesetzlichen Krankenkassen zusammenarbeiten. Weiterlesen
Heutzutage kämen die Themen „Schuld, Überich und Selbstbestrafung“ nicht stark genug in der Psychoanalyse vor, höre ich manchmal. Der kanadische Psychoanalytiker Donald L. Carveth hat zu diesem Thema einen Beitrag veröffentlicht: „Self-Punishment as Guilt Evasion: The Case of Harry Guntrip“ (Canadian Journal of Psychoanalyis, 15,1, 2007, PDF), zu deutsch: „Selbstbestrafung als Flucht vor der Schuld: Der Fall Harry Guntrip.“ Hier beschreibt Carveth, wie der Psychoanalytiker Harry Guntrip, der seine Lehranalysen bei Ronald Fairbairn und Donald Winnicott gemacht hat, seine Analyse nicht zu Ende gedacht habe und auf einer Art paranoid-schizoider Position stehengeblieben sei. Weiterlesen
„Ich wache nachts öfter auf, bekomme Herzrasen und dann eine furchtbare Panikattacke.“ Viele Menschen mit Angststörungen kennen plötzliche Panikattacken in der Nacht. Es gibt viele Erklärungen: zu schwere Kost am Abend, vorbewusste Gedanken im Halbschlaf, beängstigende Träume, sexuelle Konflikte, körperliche Ursachen wie Schilddrüsenfunktion, Medikamente oder Unterzuckerung werden häufig genannt. Doch was kaum berücksichtigt wird ist die Frage nach der Körperhaltung. Weiterlesen
Auf einmal bist Du nackt – obwohl Du von vielen Menschen umgeben bist. Doch dann merkst Du: Es ist nur ein Traum. Sigmund Freud hat in seinem Buch „Die Traumdeutung“ (1900) einige typische Träume beschrieben – hierzu gehört der „Verlegenheitstraum“ der Nacktheit. Im Traum schämen wir uns vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Möglicherweise erscheinen die umstehenden Menschen im Traum seltsam unbeteiligt. Manchmal sind die anderen auch nicht zu sehen und wir fühlen im Traum nur, dass sie da sind. Nach Freud kann es sich dabei um eine Wunscherfüllung handeln – im Traum können wir wie als Kind nackt herumlaufen, ohne uns schämen zu müssen. Interessant dabei ist, dass es sich bei den Außenstehenden oft um „Viele fremde Leute“ handelt (Freud: Das Traummaterial und die Traumquellen, Projekt Gutenberg). Weiterlesen
Es muss uns gut gehen. Davon sind wir überzeugt. Und davon werden wir an jeder Ecke überzeugt – Ratgeber mit befreit-lachenden Gesichtern zeigen uns, wie es wirklich geht: Endlich entspannt zu sein und es geschafft zu haben. Doch wer kennt nicht die ausgedehnten Phasen des Lebens, in denen man wochenlang geknickt ist und sich zu nichts aufraffen kann? Wer ist nicht nach einer (nicht) bestandenen Prüfung, nach einer Fehlgeburt, nach einer Scheidung, nach einer Kündigung für sehr lange Zeit in einer schweren Krise?Weiterlesen
Wohl die meisten Menschen, die eine Psychoanalyse beginnen, sind zutiefst verzweifelt. Bei ihnen geht es häufig um Leben und Tod und um unaushaltbare Zustände. Mit einer Psychoanalyse, die 4-mal pro Woche im Liegen auf der Couch stattfindet, lassen sich viele neue Lebensgefühle wecken. Psychoanalyse will grundsätzlich verstehen. Was geht in mir vor, wenn ich Todes-Angst habe oder mich auf immer verloren fühle? Warum grübele ich und kann nicht mehr aufhören? Woher kommt mein unbändiger Hass? Auf solche Fragen lassen sich häufig wirklich befriedigende Antworten finden. Viele, zutiefst verborgene Phantasien, können ans Licht kommen. Weiterlesen