Wohl die meisten Menschen, die eine Psychoanalyse beginnen, sind zutiefst verzweifelt. Bei ihnen geht es häufig um Leben und Tod und um unaushaltbare Zustände. Mit einer Psychoanalyse, die 4-mal pro Woche im Liegen auf der Couch stattfindet, lassen sich viele neue Lebensgefühle wecken. Psychoanalyse will grundsätzlich verstehen. Was geht in mir vor, wenn ich Todes-Angst habe oder mich auf immer verloren fühle? Warum grübele ich und kann nicht mehr aufhören? Woher kommt mein unbändiger Hass? Auf solche Fragen lassen sich häufig wirklich befriedigende Antworten finden. Viele, zutiefst verborgene Phantasien, können ans Licht kommen. Weiterlesen
„Wenn ich mich entspanne und mich eigentlich wohlfühle, geht’s mir auf einmal ganz schlecht“, sagst du vielleicht. Manche fühlen sich depressiv, kurz nachdem sie von körperlichen Schmerzen befreit worden sind oder wenn eine beschwerliche Zeit beendet ist. Die Psyche hat da manchmal ihre ganz eigene Logik. Wer von der Mutter früh und andauernd gequält wurde, der empfindet unter Umständen unbewusst: Abwesenheit von Schmerz gleich Abwesenheit der Mutter. Weiterlesen
Der Patient hat Familie und Kinder, während man selbst unter seiner Familienlosigkeit leidet. Sie spricht mehrere Sprachen, sie hat schönere Beine, eine bessere Gesundheit, mehr Geld, weniger Frühtraumatisierungen und ist jünger als man selbst. Vor dem Psychoanalytiker macht der Neid nicht Halt. Und es ist oft sehr schwierig, in den neidischen Momenten bei sich zu bleiben und die Situation genau zu analysieren: Was ist eigener, verständlicher Neid? Wo spüre ich als Analytiker den Schmerz des eigenen Mangels? Wo verstärkt der Patient meinen Neid? Reagiere ich sadistisch aufgrund meines Neides? Weiterlesen
Gut psychoanalytisch arbeiten kann ich mit Patienten, die gut symbolisieren können. Sie können z.B. so etwas sagen wie: „Ich fühle mich so traurig – es ist, als ginge ich durch eine dunkle Wolke.“ Die bildhafte Sprache und das bildhafte Denken machen ein „träumerisches Miteinander“ möglich. Das Unbewusste kann sozusagen leicht angesprochen werden, Phantasien und Überzeugungen können sich verändern. Menschen, die nicht so gut symbolisieren und abstrahieren können, hängen oft sehr am Konkreten fest. Sie brauchen manchmal erst viele logische Erklärungen. Es ist manchmal, als ob es ihnen an einem psychischen Raum fehlte, der erst einmal durch die therapeutische Beziehung entstehen muss. Diese Arbeit bzw. der Versuch, gemeinsam zu „spielen“, kann lange dauern und erfordert viel Geduld – mit Respekt vor natürlichen Grenzen. Weiterlesen
Die Sicherheit ist unsere Geliebte. Das Bedürfnis nach Sicherheit zählt zu unseren Grundbedürfnissen. Die Unsicherheit, unsere Feindin, lauert uns überall und jeden Tag auf. Unsicherheit aushalten zu lernen ist eine hohe Kunst. An der Hand eines Freundes lässt es sich besser ertragen, wenn man nicht weiß, wie es morgen weitergehen soll. Unsicherheit fühlt sich an, als stünde man auf einem Hochseil und müsste den nächsten Schritt setzen, ohne wirklich gut balancieren zu können.Weiterlesen
Sowohl bei Ärger als auch bei Freude schlägt unser Herz schneller. Bei Angst schlägt es uns bis zum Hals. Unser Herzschlag und unsere Emotionen gehen Hand in Hand. Diese Variationen in der Herzfrequenz sind normal und gesund. Ein Zeichen von geschwächter Gesundheit ist es, wenn die Herzrhythmusvariabilität (HRV) (anderer Ausdruck: Herzfrequenzvariabilität, HFV) kleiner wird – das Herz wird also weniger flexibel. Normalerweise schlägt unser Herz beim Einatmen etwas schneller und beim Ausatmen etwas langsamer. Weiterlesen
Wenn Du häufig unter Rückenschmerzen und vielleicht auch unter (unerklärlicher) Atemnot leidest, kannst Du Dich einmal selbst beobachten: Vielleicht merkst Du, wie bei bestimmten Bewegungen beim Sport oder beim Spazierengehen plötzlich das Gefühl auftaucht, schwerer Luft zu bekommen. Vielleicht kannst Du auch Atemgeräusche hören wie bei einem Asthmatiker. Hier zeigt sich vielleicht, wie die Verkrampfung der unteren Rückenmuskulatur auch zur Verkrampfung der Atemmuskulatur, vielleicht sogar der Bronchialmuskulatur führen kann. Weiterlesen
Die „Melancholie der Erfüllung“ kennen vielleicht viele von uns – wir schaffen die Prüfung und sind endlich in dem Beruf, den wir uns gewünscht haben. Doch die erwartete Freude bleibt aus. Da ist man endlich genesen von einer langwierigen Krankheit oder man hat endlich die große Liebe gefunden. Und doch fühlt man sich vielleicht seltsam schwer, gedrückt, unglücklich, einsam und gequält. Wenn Glück depressiv macht, kann das viele verschiedene Ursachen haben, die oft weit in die Kindheit, ja vielleicht sogar bis in die Babyzeit oder vorgeburtliche Zeit zurückreichen.Weiterlesen