Dislozierte Radiusfraktur ohne OP, Teil 4: knapp drei Monate nach dem Sturz

Vor knapp drei Monaten (im Januar 2024) habe ich mir eine verschobene distale Radiusfraktur zugezogen. Nach Einrenken (Reposition) habe ich sie nicht operieren lassen, obwohl mir die Ärzte dringend dazu rieten. Etwas über vier Wochen „Gips“ (harte Kunststoffschale), dann zwei Wochen lang eine lange Orthese, anschließend eine kürzere. Keine Kontrollröntgenbilder, keine Physiotherapie (mache ich selbst). Stand jetzt: Mir macht die Kraftlosigkeit zu schaffen. Manchmal, wenn ich etwas greifen will, fühlt es sich an wie im Traum. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob es eine Art Lähmung ist (wie beim Zahnarzt, wenn die Betäubung langsam anfängt/aufhört zu wirken) oder ob es tatsächlich „nur“ Muskelschwäche ist. Auch die linke Schulter und der Musculus deltoideus schmerzen sehr, wenn ich z.B. meine linke (frakturierte) Hand auf die rechte Schulter legen will.
Die Beweglichkeit sieht ähnlich aus wie auf Abbildung 5 des Beitrags von Tim Lögters und Joachim Windolf: Komplikationen nach distaler Radiusfraktur. Thieme, OP-Journal, 3/2012, S. 266. Ein Vierfüßlerstand geht bei Weitem noch nicht, weil die Hand sich nicht so weit nach hinten beugen lässt, dass die Handfläche flach auf dem Boden liegt bei senkrecht stehendem Unterarm.
Oft tat mir der Daumen extrem weh. Das ist durch diese Liebscher-und-Bracht-Übung weggegangen (kein Sponsoring). Die starken Schulterschmerzen und die Steifigkeit lassen mich noch etwas ratlos sein. Ich gehe nun wieder ins Schwimmbad und mache beim Laufen durchs Warmwasserbecken verschiedene Armbewegungen. Wirklich Schwimmen geht noch nicht. Das Umziehen dauert eine halbe Ewigkeit. Ich bin am ganzen Körper wie eingesteift. Ich bin gespannt, wie sehr sich die Hand in diesem Jahr noch verbessern kann.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 3.4.2024