• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
  • Inhalt
Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / 19 Wie wird man Psychoanalytiker*in? Der Druck der Ausbildung – was heißt das?

19 Wie wird man Psychoanalytiker*in? Der Druck der Ausbildung – was heißt das?

13.12.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Ich stehe in meiner Psychoanalyse-Ausbildung unter einem ungeheuren Druck“, sagen viele. Doch was ist damit gemeint? Woher kommt der Druck? Für viele bedeutet es in erster Linie bewusst einmal einen finanziellen Druck. Man verdient wenig Geld, hat hohe Kosten und fragt sich, woher das Geld für die Ausbildung kommen soll. Der Druck, das Geld für die Ausbildung zusammenzubekommen, rührt aber oft von einem inneren Druck her: Man möchte drängende Lebensthemen bearbeiten, unter denen man selbst schon immer gelitten hat und wittert in der Ausbildung eine einmalige Chance.

Schon allein einen hohen Kredit ohne materiellen Gegenwert aufzunehmen, löst in vielen eine große Angst aus. Nicht selten hängt diese Angst auch mit einem geringen Selbstbewusstsein zusammen. Es dauerte einige Zeit, bis ich irgendwann begriff: Ich bin Ärztin und Ärzte nehmen Kredite auf, um in die Zukunft zu investieren.

Innere Welt und äußere Realität hängen eng zusammen

Mit zunehmendem Selbstvertrauen wächst auch die Bereitschaft, einen Kredit aufzunehmen oder mehr Geld für seine beruflichen Tätigkeiten zu verlangen. Die Realität ist nicht kleinzureden und die Gefahr, dass alles schiefgeht, besteht immer. Das ist jedem Ausbildungskandidaten bewusst und es ist Teil des ungeheuren Drucks.

Mit der Ausbildung wächst jedoch häufig auch die Fähigkeit, in sich selbst und das Leben zu vertrauen. Man setzt sich mit dauernder Unsicherheit auseinander. Es wächst die Fähigkeit, eine gute Beziehung zu sich selbst und anderen zu führen. Daraus entsteht auch der Gedanke: Ich werde nicht fallen gelassen. Mir half damals sehr das Video von Amanda Palmer: „Die Kunst des Bittens“ (TED-Talks). Und ich fand tatsächlich Freunde, die mir finanziell sehr unter die Arme griffen.

Nur das!

Doch der Druck geht weiter: „Nur diesen Beruf des Psychoanalytikers in der DPV (Deutsche Psychoanalytische Vereinigung) kann ich mir vorstellen. Ich will dazugehören!“, denkt man vielleicht oft. Doch auch dieser Gedanke erwächst aus einem inneren starken Druck, aus einer inneren Not, die noch nicht gelöst werden konnte. Es dauert unter Umständen Jahre der Lehranalyse, bis die innere Not genau formuliert, gefunden und gelindert werden kann.

Es geht in der Ausbildung um Themen wie Zugehörigkeit, Ausgeschlossensein, soziale Schicht, Geld, Beziehung, Neid, Einsamkeit, Unterwerfung, Anpassung, Eigenständigkeit und Kreativität.

Erleichterung

Mit dem Prozess der Linderung der inneren Not entstehen auf einmal gedankliche Alternativen. Ich konnte mir eine Zeitlang NUR den Beruf des Analytikers für mich vorstellen. Es war fast wie ein Zwang. In den letzten Jahren entdeckte ich die Thai-Yoga-Massage und die hochfrequente Arbeit mit Psychotikern. Dies wären beides Alternativen, falls es mit der Ausbildung nicht klappt.

Der Druck, der in der Ausbildung entsteht, ist schon lange in uns vorhanden.

Es ist die Sehnsucht nach der Lösung schwerer innerer Nöte und wir spüren, wie die Lehranalyse und das Institut mit seinen Strukturen genau daran arbeiten. Wir begegnen in der Ausbildung sehr viel Unverständlichem, was jedoch mit der Zeit immer verständlicher werden kann.

Die Ausbildung ist gleichzeitig einsam und ein Gemeinschaftsprojekt.

In der Ausbildung schließlich kann man auch lernen, den Druck kleiner werden zu lassen – weniger Patienten zu nehmen, mehr Zeit inkauf zu nehmen, alternative Möglichkeiten des Geldverdienens zu finden. Diese Ausbildung ist wie eine große Abenteuerreise – oft sitzt man am Wegesrand und denkt: Ich geb’s auf, ich gehe keinen Schritt weiter. Und am nächsten Morgen kommt von irgendwoher die Kraft zurück und es geht weiter.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • 12 Wie wird man Psychoanalytiker? Die Lehranalyse (Beispiel DPV)
  • 20 Wie wird man Psychoanalytiker? Zusatztitel auch für Arbeitsmediziner möglich

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 12.12.2016
Aktualisiert am 13.12.2020

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Begriffe

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

www.praxis-voos.de

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schwere Angst verstehen

https://www.medizin-im-text.de/wp-content/uploads/2022/06/SchwereAngst.m4a

Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll „heilen“: Mehr erfahren …

Login

 
 
Forgot Password

Suchen & Finden

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Beziehung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GesundesLeben GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Neueste Kommentare

  • Dunja Voos bei Leben fast ohne Berührung – was hilft?
  • Simone bei Leben fast ohne Berührung – was hilft?
  • AlexB bei Abgrenzung
  • Birte bei Kontaktabbruch zwischen Kindern und Eltern: „Sie verstehen mich nicht.“

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

PsychoanalytikerIn werden

88 Wie wird man PsychoanalytikerIn? Leiden an der Psychiatrie

In der psychoanalytischen Ausbildung sind viele noch auf eine Stelle in der Klinik angewiesen – entweder, um Geld zu verdienen oder um Teile des Aus-/Weiterbildungskataloges zu absolvieren. Wer als angehender Psychoanalytiker in einer verhaltenstherapeutisch orientierten Psychiatrie arbeitet, der erlebt so manches als unverständlich, weil sich die Ansätze zwischen Verhaltenstherapie (VT) und Psychoanalyse so sehr unterscheiden.

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

Netzwerkerin bei texttreff.de

texttreff Netzwerk

© 2022 ·medizin-im-text.de von Dr. med Dunja Voos · 27283 Verden · voos at medizin-im-text.de