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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Berührung gleicht Herzschlag und Atmung zwischen zwei Menschen an

Berührung gleicht Herzschlag und Atmung zwischen zwei Menschen an

09.04.2019 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Menschen, die in der Kindheit gute Bindungen erfahren haben, genießen Berührungen. Menschen mit weniger guten Erfahrungen meiden Berührung, aber sehnen sich danach. Der Wissenschaftler Pavel Goldstein und seine Kollegen (2017, Universität Haifa, Israel) haben erforscht, wie Berührung Schmerz lindern kann, aber auch, wie sich die vegetativen Reaktionen zweier Menschen bei Berührung aufeinander abstimmen. (Studie: www.nature.com/articles/s41598-017-03627-7)

Wohlgefühl

Gute Berührung macht, dass wir uns wohl fühlen. Stress und verschiedene Beschwerden können nachlassen. Schon die Anwesenheit eines Partners kann Schmerzen reduzieren, jedoch ist Berührung wirkungsvoller, wie Goldstein und Kollegen herausfanden. Wenn wir uns berühren, werden wir sensibler für den anderen. Allerdings wirkt die Berührung nur dann besonders schmerzlindernd, wenn der Berührende mit uns mitfühlen kann.

Ohne Empathie ist die Berührung wertlos.

Die Atmung gleicht sich an

Ist der Partner empathisch, so kann sich die Atmung der beiden Partner angleichen. Die Forscher beobachteten, dass der mitifühlende Partner dann von der Ausatmung zur Einatmung wechselt, wenn der andere Partner einatmet. Auch die Herzfrequenzen nähern sich an. Je empathischer der Partner, desto stärker die Angleichung.

Berührung kann die nichtsprachliche, vegetative Kommunikation zwischen Partnern verbessern, besonders dann, wenn einer der Partner Schmerz empfindet. So kann der andere Partner (der Berührungs-Geber) deutlicher reagieren und seine Empathie besser in den leidenden Partner projizieren, was wiederum einen schmerzlindernden Effekt hat.

Wie das Gehirn reagiert

Wenn ein Mensch leidet, kann das eine emotionale Resonanz im Beobachter auslösen. So zeigt der Beobachter ähnliche Hirnreaktionen wie der Leidende (z.B. im vorderen Cingulum und in den Inselrinden). Auch die Regionen, in denen die „Spiegelneuronen“liegen, reagieren (z.B. untere parietale Hirnrinde).

Bei der Synchronisierung von Herzschlag und Atem sowie bei der Schmerzlinderung durch Berührung könnte das Hormon Oxytozin eine Schlüsselrolle spielen. Eine warmherzige Berührung kann die Konzentration von Oxytozin im Blutplasma erhöhen und Stress sowie Depressionen lindern (Literaturziffern 78 und 79 in der Goldstein-Studie).

„Allein die bloße Verbindung zwischen zwei Menschen führt zur Synchronisation (der Körpervorgänge).“
„According to this explanation, the mere connection between objects creates synchrony between these objects.“ (Goldstein-Studie, 2017)

„Sei ganz du selbst“

Wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind, dann sind wir anders, als wenn wir mit uns alleine sind. Manchmal sagen wir uns: „Sei ganz du selbst“, bevor wir den anderen treffen oder auf eine Gruppe stoßen. Doch wenn man bedenkt, dass sich sogar die körperlichen Vorgänge verändern, wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind, dann sollte es uns auch nicht wundern, wenn wir uns psychisch verändern. „Sei ganz du selbst“ ist im Alleinsein etwas anderes als in der Gruppe. Irgendwie auch beruhigend.

„Considering that human behavior is fundamentally different when we are interacting with others rather than merely observing ourselves, here we investigate physiological response using a paradigm that also considers social contexts. Since physiological resonance has important evolutionary significance for animals and humans (Literatur: 84, 85, 86) investigation of inter-personal coupling provides an interesting opportunity to understand our behavior in the natural social environment.“ (Goldstein et al. 2017)

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  • Berührung senkt Blutdruck, lindert Schmerz und Angst
  • Psychoanalyse: Zwei Körper in einem Raum (III): Berührungen
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  • Berührung – alle Beiträge
Link:

Pavel Goldstein et al. (2017, Universität Haifa, Israel):
The role of touch in regulating inter-partner physiological coupling during empathy for pain
Scientific Reports 7, Article number: 3252 (2017)
doi:10.1038/s41598-017-03627-7
www.nature.com/articles/s41598-017-03627-7

Dieser Beitrag erschien erstmals am 18.9.2017
Aktualisiert am 9.4.2019

Bei der VG-Wort gemeldet.

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Kategorie: Begriffe, Bindung, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse

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