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Unverdaulich

Unvereinbar. Die Mutter, sie möchte helfen und Schlimmeres verhindern, doch sie übt Gewalt aus. Sie quetscht das Kind in der Vojta-Behandlung. Diese Brüste über dem Kind! Viel zu früh wird es gezwungen, Widerstand zu leisten, ein Ich zu entwickeln, sexuelle Erregung zu empfinden. Immerhin: Das Schreien wirkt fast wie ein Schmerzmittel. Die Mutter, die selten zärtlich sein kann, ist die Angreiferin. Sie spricht dem Kind tröstlich zu. Nun ist es vollends verwirrt. Liebe, Gewalt, Erregung – so vermischt, dass es nicht zu verarbeiten ist. Diese Gefühl, etwas nicht verarbeiten zu können, etwas nicht genießen oder annehmen zu können, jemandem nicht angstfrei begegnen zu können, eine unaushaltbare Ambivalenz zu verpüren, lässt das Kind nie mehr los. Weiterlesen

Mainstream

Geborenwerden per Wunsch-Kaiserschnitt, Krippe viel zu früh, Ergo-, Sprachtherapie, Zahnspange, Weisheitszähne-Ziehen, Wurzelbehandlung. Gebären via Kaiserschnitt, Antidepressiva, Betablocker, bald Zahn-, Knie- und Hüftimplantate, Stents, Herzschrittmacher, Krankenhaus, Reanimation, Mehrmaliges Sterben auf Intensivstation. Ohne mich. Weiterlesen

Brüchig

Wie aufgebrochener Asphalt auf der mit dem Schlaghammer aufgebohrten Straße. So liegen die Steine in Fetzen an der Oberfläche neben dem ausgetrockneten Loch. Außen Beschädigung, innen tiefe Erschütterung. Wie in seine Einzelteile zerlegt. Alle Bauklötze umhergeworfen. So fühlt es sich an. Darüber fegt ein Gedankensturm, der fast alle Fensterläden abreißt. Auch innen ist nichts mehr geschlossen. Es herrscht eine Überfüllung aus Abwesenheit. Die Wirkung, die die Mutter hatte, ist verheerend. Die Stimme wird brüchig, der Boden scheint zu beben, die Welt sieht bedrohlich aus. Niemand da. Zu viele da. Schmerz lässt sich halten. Trauriges betrauern. Druck und Spannung tolerieren. Aber das Gefühl des Bröckeligseins erscheint unaushaltbar und kann mit einer namenlosen Angst verbunden sein, die bis tief ins Mark geht und gleichzeitig aus ihm kommt. Weiterlesen

Psychotherapiesitzungen mit Müttern, die ihre kleinen Kinder mitbringen, enden oft auf dem Boden

Als ich damals mit meiner Psychotherapiepraxis begann, brachten irgendwann die ersten Mütter ihr Baby oder Kleinkind mit zur Sitzung, wenn sie keine Betreuung fanden oder das Kind noch sehr klein war. Zuerst saßen wir auf unseren Stühlen, während das Kind herumkrabbelte oder an Mamas Bein hing. Es war nur natürlich, dass sich die Mütter bald auf den Boden neben das Kind setzten und von dort aus weitererzählten. Mich hat dabei sehr berührt, wie schnell sie Vertrauen fassten und in dieser Position die Psychotherapie nutzen konnten.Weiterlesen

Komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS): Es braucht viel Geduld für Seele und Körper

Manche Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) können von ihrem Trauma erzählen. Anders ist es bei Menschen, die schon sehr früh Traumata erlitten haben, insbesondere im Babyalter, also in der präverbalen Zeit. Es gibt viele Fragezeic...

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Der Borderline-Körper: schwere frühe Traumatisierungen auch körperlich verstehen

Auf der Website publicseminar.org (Clara Mucci, Josh Maserow) fand ich den Begriff „Borderline-Body“. Die Psychoanalytikerin Clara Mucci beschreibt, wie sie in der psychoanalytischen Ausbildung nicht genügend Handwerkszeug fand, um komplex traumatisierten Menschen zu helfen. Sie beschreibt, dass es sich bei den unerträglichen Zuständen der Betroffenen um eine Art „Erinnerung“ (siehe implizites Gedächtnis) an das handeln könnte, was die Betroffenen in frühester Kindheit erfahren haben. Die Betroffenen waren Opfer und haben den Angreifer hautnah erlebt. Ihr Körper war der „Grund“ für den Angriff. Die Psyche scheint die Erfahrungen in der Form aufzunehmen, dass man sich hilflos, körperlich schmerzvoll und verfolgt fühlt und sich gleichzeitig auch selbst angreift, wenn der furchtbare Zustand gerade wieder da ist. Weiterlesen

Wenn die Mutter Dich schwer traumatisiert hat: Die Angst zur Entwicklung nutzen

Vielleicht hast Du das Gefühl, dass Du Dich so gut wie nie geborgen fühlst. Das grundlegende Geborgenheitsgefühl entsteht besonders in den ersten Lebensmonaten. Die Mutter ist wohl der bedeutsamste Mensch in unserem Leben, denn die ersten Lebensmonate verbrachten wir in ihrem Körper. Wenn wir schon früh von der eigenen Mutter traumatisiert wurden, wurden wir vielleicht real körperlich beschädigt. Du hast vielleicht auch das Gefühl, dass ein Teil Deiner Seele zerstört wurde. Wie dies ungewollt passieren kann, zeigt z.B. die Säuglingsforscherin Beatrice Beebe in ihrem Video (Youtube, ab Minute 27). Weiterlesen

Wir wollen die bösen Eltern ganz aus uns raus haben

Wir alle tragen Mutter und Vater (so wir sie denn hatten) in unserer Seele mit herum – der eine mehr, der andere weniger. Mutter und Vater sind als „Primärobjekte“ (primäre Objekte) in unsere Seele sozusagen eingebaut. Sie lieferten uns den Prototyp der Kommunikation. Wie wir uns bei Vater und Mutter fühlten, so fühlen wir uns später im Leben immer wieder mal. Diejenigen, dieüberwiegend eine liebevolle Beziehung zu Mutter und Vater hatten, genießen das und zehren ihr ganzes Leben davon. Doch die schwer traumatisierten Kinder haben später oft nur Eines im Sinn: Mutter und Vater aus der Seele heraus zu befördern. Weiterlesen

Eine kurze Geschichte der Erschöpfung

Ich fühle mich von allen Seiten eingeengt. Im Hamsterrad. "Gönn' Dir mal was", heißt es. "Geh mal wieder raus", "Tu dir was Gutes." Ja, aber! Warum hilft es mir denn nicht? Warum habe ich das Gefühl, es gibt keinen Ausweg, keinen Ausgang, keine Lösung? Warum ...

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ultralangsames, traumasensitives yoga – eine anleitung

wer frühtraumatisiert ist, leidet oft an vielen beschwerden. normales yoga in der gruppe und manchmal sogar yoga im einzelunterricht können dir vielleicht nicht gerecht werden, wenn du schon körperlich-psychisch schwer verletzt wurdest, bevor du sprechen konntest (z.B. operationen, vojta-therapie, sexueller missbrauch). mitunter geht es dir dann nach dem yogaunterricht vielleicht schlechter als vorher. ich habe herausgefunden, dass ein ultralangsames yoga wirkliche veränderung bringen kann. yoga heisst „verbindung“. es geht also darum, dich mit dir selbst zu verbinden – deine füsse (in gedanken) mit dem kopf, deine atmung mit der bewegung, deine körperhaltungen mit psychischen zuständen. Weiterlesen