Zuerst ist man noch ganz gelassen – glaubt daran, das Baby beruhigen zu können. Doch wenn es sich wieder und wieder nicht beruhigen lässt, kommen die Selbstzweifel. Es beginnt die Suche nach den Ursachen und Schuldgefühle entstehen. Die Erschöpfung wächst. Manchmal hat man noch nicht einmal mehr die Kraft, Hilfe zu suchen. Die psychoanalytische Kleinkindforscherin Beatrice Beebe zeigt in einem Video (Youtube), wie sich eine Mutter und ihr Kind, das an Dreimonatskoliken leidet, aufeinander abstimmen.Weiterlesen
Wenn ich warte, denke ich, ich muss sterben. Es tut alles weh. Ich fühle mich gequetscht. Mein Herz stolpert, drückt und schmerzt. Ich habe Angst, dass es kaputt geht. In mir und um mich herum rutscht alles in eine Katastrophe. Wenn ich nichts tue, passiert etwas Schlimmes – meine ich. Ich muss doch was tun! Aktiv werden! Den Abrutsch verhindern! Denke ich nachts. Während ich liege und warte. Doch vom Warten – vom sehr lange Warten – wird es besser. Nach vielen, vielen Stunden merke ich: Die Katastrophe zieht vorbei. Sie zieht sich zurück. Es wird Morgen am Übermorgen. Warten und Nichtstun haben sich gelohnt. Weiterlesen
Ich kann diesen Funken in mir bewahren: Diesen Funken Hoffnung, dieses entfaltbare Säckchen Liebe, dieses Bild in meinem Kopf von meinem Ziel. Es ist keine Fatamorgana. Es ist echt, unerbittlich. Und wo immer ich bin, passe ich auf meinen kleinen Funken auf. Ich lege eine Schutzhülle über ihn und gehe weg von Orten und Menschen, die meinen kleinen Funken angreifen wollen. Ich halte ihn und beschütze ihn – das ist die einzige Aufgabe, die ich habe auf dem Weg zum Ziel. (Text & Bild: © Dunja Voos) Weiterlesen
Nachts, wenn wir tief schlafen und träumen, dann sind unsere Muskeln gelähmt. Unser Körper legt unsere Muskeln lahm, während gleichzeitig unser Unbewusstes zum Leben erwacht. Wir träumen wild und sind in unserer Traumwelt hochlebendig, während unsere Muskeln schlafen. Auch in anderen Schlafphasen, in denen die Muskeln nicht schlaff sind, träumen wir, doch die Muskulatur und die Psyche hängen eng zusammen. „Mir wackeln die Knie“, sagen wir, wenn wir eine schlimme Nachricht erhalten. Und in der Psychoanalyse liegt der Patient auf der Couch, weil die entspannte Körperposition das Unbewusste leichter zutage treten lässt. Weiterlesen
Manchmal gehen wir fast mit teuflischen Mitteln ans Werk. Wir haben eine Unternehmensgründung, ein Projekt, eine Reise, eine Prüfung vor uns und fürchten uns davor. Wir fürchten die Ohnmacht, die damit einhergeht. Aber wir können uns vorbereiten. Doch nicht nur darauf, dass alles gut geht und wir bestehen – denn dann lassen wir ein Stück Abhängigkeit von den Prüfern, den inneren Zuständen und äußeren Umständen zu. Wir können uns darauf vorbereiten, unser Vorhaben nicht zu bestehen und zu scheitern. So sind wir abhängig von niemandem, außer von unserem eigenen Geschick. Wir haben alles in der Hand. Und das macht Lust. Die Lust wächst. Wir haben einen Plan. Und der ist sicher.Weiterlesen
Wenn wir etwas kontrollieren können, dann ist es gut und wenn wir etwas nicht kontrollieren können, dann ist es schlecht. Allzu oft gehen wir davon aus, dass etwas, das wir nicht kontrollieren können „in die Hose geht“. Aber dass vielleicht genau das, was wir nicht kontrollieren, vielleicht besonders gut wächst, blüht und gedeiht, daran denken wir seltener. Wenn wir etwas nicht kontrollieren können, dann können wir uns zurücklehnen und beobachten. Dann können wir uns erfreuen, erschrecken, überraschen lassen. Dann wird’s spontan, berührend, nicht-sprachlich und vegetativ. Weiterlesen
Mit dem Geld ist es wie mit der Diät: Sobald man krampfhaft versucht, mehr zu verdienen, werden die Zahlen auf dem Konto kleiner. „Konto rauf, Gewicht runter“ – das funktioniert meistens nicht, wenn man darüber nachdenkt und es kontrollieren will. Wenn man versucht, Diät zu machen, steigen die Kilo-Zahlen auf der Waage. Es ist so verflixt wie mit dem Einschlafen: Wenn man es krampfhaft versucht, weil man doch den Schlaf braucht, liegt man stundenlang wach. Wenn man nur noch ans Geld denkt, fehlt einem die Energie zur liebevollen Arbeit. Weiterlesen
Wer ein großes Ziel hat, arbeitet mit aller Kraft. Doch auf allen langen Wegen verlassen uns auch mal die Kräfte. Einmal, zweimal oder mehrmals. Immer wieder schauen wir zum Gipfel und denken: „Das schaff‘ ich nie.“ Dann fällt einem dieser Spruch ein: „Der Weg ist das Ziel.“ Das klingt vielleicht vergebens. Doch auf dem Weg findet das Erleben statt. Vielleicht lässt sich ein Mittelweg finden: Du schaust auf Deinen Weg in dem Vertrauen, dass Du das Ziel schon erreichen wirst. Manchmal definieren sich Ziele auch neu. Es ist wie in vielen Märchen: Nicht nach hinten schauen, aber auch nicht nach vorne starren. Einfach gehen. Du verlierst so viel weniger Kraft. Weiterlesen
Ich fühle mich von allen Seiten eingeengt. Im Hamsterrad. „Gönn‘ Dir mal was“, heißt es. „Geh mal wieder raus“, „Tu dir was Gutes.“ Ja, aber! Warum hilft es mir denn nicht? Warum habe ich das Gefühl, es gibt keinen Ausweg, keinen Ausgang, keine Lösung? Warum erscheint Entspannung so unmöglich? Ist es wirklich die Lage, die mich zermürbt, bewegungsunfähig und müde macht? Kann ich meditieren, wenn um mich herum das Chaos herrscht, wenn ich Dinge tun, erledigen, wegschaffen muss? Weiterlesen