Vielleicht hast Du das Gefühl, dass Du Dich so gut wie nie geborgen fühlst. Das grundlegende Geborgenheitsgefühl entsteht besonders in den ersten Lebensmonaten. Die Mutter ist wohl der bedeutsamste Mensch in unserem Leben, denn die ersten Lebensmonate verbrachten wir in ihrem Körper. Wenn wir schon früh von der eigenen Mutter traumatisiert wurden, wurden wir vielleicht real körperlich beschädigt. Du hast vielleicht auch das Gefühl, dass ein Teil Deiner Seele zerstört wurde. Wie dies ungewollt passieren kann, zeigt z.B. die Säuglingsforscherin Beatrice Beebe in ihrem Video (Youtube, ab Minute 27). Weiterlesen
Du wachst auf und alles dreht sich. Du musst Dich vielleicht übergeben, fühlst Dich benommen und bist wie seekrank, ohne auf einem Schiff zu sein. Die Diagnose: Neuronitis vestibularis – ein entzündeter Gleichgewichtsnerv. Vielleicht ist es aber auch eine Vestibularismigräne. Dieser Schwindel macht vor allem in den ersten Stunden sehr große Angst. Doch rede Dir gut zu und versuche, Dich ruhig zu verhalten. Wenn Du Deinen Mund und Deine Hände frei bewegen kannst, ist es sehr wahrscheinlich zumindest kein Schlaganfall. Du kannst den FAST-Test machen, um orientierend einen Schlaganfall festzustellen oder auszuschließen. Weiterlesen
Wenn uns übel ist, dann ist der Nervus vagus gereizt. Er ist der 10. Hirnnerv und gehört zum parasympathischen Nervensystem. Der Nervus vagus ist während der Verdauung aktiv und beruhigt uns. Der amerikanische Arzt Stephen Porges (Universität North Carolina, USA) hat dazu beigetragen, den Nervus vagus in einem neuen Licht zu sehen. Der Nervus vagus besteht nach der Polyvagaltheorie aus zwei verschiedenen Teilen: Im vorderen Teil des Vagusnerven sind die Nervenäste von einer schützenden Hülle, der Myelinscheide, umgeben. Der hintere Teil ist frei von Myelin.Weiterlesen
„Wie kommt das Baby in den Bauch?“ In der Vorstellung kleiner Kinder hat die Schwangerschaft oft noch irgendwie mit dem Verdauungstrakt zu tun, obwohl sie ahnen, dass es noch ein anderes System gibt für Befruchtung, Schwangerschaft und Geburt. Wenn Kinder Szenen beobachten, die an Sexuelles erinnern (z.B. Geburten im Fernsehen), wird es ihnen manchmal übel. Auch als Erwachsene spüren wir die enge Verbindung von Magen-Darm- und Reproduktionstakt – rein körperlich, aber auch psychisch. Wenn wir dazu noch sexuellen Missbrauch oder Gewalt erfuhren, können Berührungen rasch Übelkeit in uns auslösen. Unsere (un-)bewussten Phantasien entstehen unter anderem durch körperliche Empfindungen und durch Erinnerungen. Viele sind ein Leben lang aktiv und allein schon manche Phantasie kann uns Übelkeit verursachen. Doch die Übelkeit beim Sex lässt sich auch mit dem Nervus vagus erklären. Weiterlesen
„Ich kann nicht schlucken, weil ich immer Angst habe, mich zu verschlucken.“ Sich zu verschlucken, also etwas in die Luftröhre zu bekommen, ist mit das Unangenehmste, was wir erleben können. Kein Wunder, dass manche davor richtig Panik haben. Wenn Du Dich verschluckst, bekommst Du für ein paar Augenblicke (eine gefühlte Ewigkeit) keine Luft mehr. Das Einatmen kann dann furchterregend klingen – Du hast dann einen sogenannten „Inspiratorischen Stridor“, also ein Erstickungsgeräusch beim Einatmen. Besonders, wer unter einer Schluckstörung leidet, kann verzweifeln. Was hilft?Weiterlesen
Oft fällt es uns schwer, Nähe zuzulassen. Manchmal liegt der Grund darin, dass eine körperlich spürbare Schutzhülle zu fehlen scheint oder dass sich die körperliche Hülle undicht anfühlt. Auch das Bild vom anderen ist dann vielleicht nicht gerade vertrauenserweckend. Am besten können sich zwei Menschen nahe sein, wenn sie sich sicher voneinander getrennt fühlen. Wenn wir uns respektiert fühlen, können wir die Nähe zum anderen als etwas Gutes erleben. Es gibt uns ein gutes Gefühl, wenn wir wissen, dass wir unserem Bedürfnis nach mehr Abstand oder auch mehr Nähe Ausdruck verleihen dürfen. Haben wir überwiegend bedrohliche Erfahrungen in engen Beziehungen gemacht, dann fühlen wir uns oft auch brüchig. Nähe bedeutet dann für uns, keinen eigenen Raum mehr zu haben. Manche Menschen spüren es in der Partnerschaft, in der Psychotherapie oder Psychoanalyse: Wenn es ruhig und friedlich wird, wenn es so aussieht, als ob man sich gut versteht, wenn es passt, dann wird man unruhig und ergreift die Flucht. Weiterlesen