Donald Woods Winnicott (1896-1971) war ein britischer Kinderarzt und Kinderpsychoanalytiker. Er prägte zum Beispiel die Begriffe „Übergangsobjekt“ (1953) und „Übergangsraum“. Ein Übergangsobjekt ist ein Objekt, das die Verbindung zwischen Säugling und Mutter herstellt, wenn sie nicht da ist. Das Übergangsobjekt macht es dem Kind möglich, eine Trennung auszuhalten. Es dient als Verbindungsstück zwischen ihm selbst und der Mutter, also zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Innenwelt und Außenwelt. Weiterlesen
Alle paar Wochen wacht Lena frühmorgens mit Erbrechen auf. Viele Stunden verbringt sie am Waschbecken. Nach zwei Tagen ist der Spuk vorbei. „Zyklisches (also immer wiederkehrendes) Erbrechen“ (Cyclic vomiting syndrome, CVS) nennen die Kinderärzte es, wenn keine handfesten Ursachen dafür gefunden werden können. Auf den ersten Blick lassen sich keine psychosomatischen Zusammenhänge feststellen. Doch hier ist genaues Beobachten gefragt: Viele Kinder erbrechen dann, wenn sie zu oft alleingelassen wurden, zu sehr Mutter und/oder Vater vermissten oder mit einem großen Kummer ins Bett gegangen sind. Weiterlesen
Es sticht, es juckt, es tut weh – die Kleidung schmerzt auf der Haut, es nässst. Es ist kaum möglich, sich in seiner Haut wohlzufühlen, wenn sie so entzündet ist. Der ganze Körper fühlt sich schlecht an. Neurodermitis wird auch als endogenes oder atopisches Ekzem bezeichnet. Sowohl die Oberhaut als auch die darunterliegende Lederhaut sind von der Entzündung betroffen, die sich durch starken Juckreiz auszeichnet. Weiterlesen
„Bei mir hat das Kind einen geschützten Raum“, sagt die Therapeutin und schließt die Tür des Behandlungszimmers, während die Mutter im Wartezimmer zurückbleibt. „Toll“, denkt die Mutter. „Als ob mein Kind bei mir keinen geschützten Raum hätte! Sicher spielt die Therapeutin auf unseren Sorgerechtsstreit an.“ Die Mutter fühlt sich extrem unwohl. Was machen die beiden hinter der Tür? Was wird das Kind erzählen? Mütter brauchen oft sehr viel Mut und müssen oft vieles einstecken, wenn sie ihr Kind einem Therapeuten oder einer Therapeutin anvertrauen – egal, ob es sich um Psycho-, Ergo- oder Sprachtherapie handelt. Weiterlesen
Wenn Du eine Psychotherapie machst, merkst Du vielleicht, wie wichtig Dir die Stunden sind. Fällt eine Sitzung aus, ist es für Dich schwer auszuhalten. Es ist Dir wichtig, dass Dein Therapeut für Dich anwesend ist. Vielleicht fühlst Du Dich auch in anderen Beziehungen sehr auf den anderen angewiesen. Wenn Deine nächste Bezugsperson weg ist, kommst Du vielleicht in psychische Not. Weiterlesen
Mütterliche Zuwendung hat Einfluss auf die Gene des Kindes. Der kanadische Forscher Michael Meaney wies in einem Tierexperiment nach, dass Rattenkinder, die zu wenig Zuwendung von der Mutter erhalten hatten, als ausgewachsene Tiere besonders stressanfällig waren. Der Grund: Bestimmte Gene konnten dauerhaft nicht mehr abgelesen werden. Das Forschungsfach, das sich mit diesen Zusammenhängen beschäftigt, heißt Epigenetik. Weiterlesen
Wut, Ohnmacht, Unverständnis – das erleben wohl die meisten, wenn klar wird, dass ein Kind in der Schule gemobbt wird. „Mob“ ist das englische Wort für „Meute“. Mobbing bedeutet, dass ein Täter sich ein Opfer aussucht und es gemeinsam mit seinen Mitläufern triezt. Wann immer Menschen zu einer Gruppe zusammenfinden, kann sich eine Mobbing-Situation entwickeln. Den Opfern geschieht dabei großes Leid. Doch auch der Täter bringt mit seinen Taten zum Ausdruck, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Weiterlesen
Von der Internationalen Vojta-Gesellschaft (IVG) erhielt ich nun eine Stellungnahme zu meiner Vojta-Beitragsreihe. Ich möchte betonen, dass meine eigene Meinung zur Vojta-Therapie in dem Kapitel „Vojta-Therapie bei Babys – eine Kritik“ zu lesen ist. Ich distanziere mich ausdrücklich von der Meinung der Vojta-Gesellschaft. Ich möchte Mütter weiter dazu ermuntern, auf ihr Gefühl zu hören und bei einem unguten Gefühl nach anderen Therapiemöglichkeiten (z.B. Bobath) zu suchen. Worte auf dem Papier klingen oft schön – doch wer die Schreie der Babys hört und einfühlsam ist, wird auch ihre große Not erspüren. Weiterlesen