Melanie Klein (1882-1960) war eine Psychoanalytikerin, die sich besonders mit der Entwicklung des kleinen Kindes beschäftigte. Sie entwickelte eine Form der Psychoanalyse für Kinder. Während die Psychoanalyse des Erwachsenen von Worten und freier Assoziation lebt, erfährt der Therapeut bei Kindern das meiste über ihr Spiel. Wie ein Kind die Welt erlebt, ist nach Melanie Klein abhängig von seinen frühesten Erfahrungen mit den engsten Bezugspersonen (Primär-Objekten). Die Phantasie des Kindes ist voller innerer Objekte, also Vorstellungen von anderen guten und bösen Bezugspersonen. Zusammen mit Donald Woods Winnicott und William Ronald Dodds Fairbairn begründete sie die Objektbeziehungstheorie. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Melanie Klein und die Kleinianer
Kinder
Affektabstimmung und Empathie

„Affekte“ sind vereinfacht gesagt kurzzeitige Gefühle mit deutlichen körperlichen Reaktionen. Bei einem Affekt ist auch immer das vegetative Nervensystem beteiligt. Das heißt z.B. beim Ärger, dass das Gesicht rot wird und das Herz schneller schlägt. Sind zwei Menschen nahe zusammen, deren Affekte sich unbewusst angleichen, spricht man von „Affektabstimmung“. Affektabstimmung findet sehr häufig zwischen Mutter und Säugling statt – wenn sich die Mutter ganz entspannen kann, kann man vielleicht entspannte Darmgeräusche bei Mutter und Kind hören. Häufig spürt die Mutter im Körperkontakt auch, wann der Säugling seinen Stuhl entleeren will. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Affektabstimmung und Empathie
Falsches Selbst – woran wir es erkennen

Schon Babys merken, welche ihrer Verhaltensweisen bei den Eltern erwünscht und welche unerwünscht sind. Sie können beispielsweise schon relativ früh Weinen unterdrücken, um die Eltern zu schonen, wenn sie merken, dass die Eltern sehr belastet sind (Elliot and Gonzalez-Mena, 2011). Dasselbe kann auf allen möglichen Ebenen passieren – das Kind passt sich den Eltern an: Es verhält sich so, wie es den Eltern gut tut, besonders, wenn es sehr verletzliche oder verletzte Eltern sind. Es tut, was sie wollen, es wünscht sich das, was sie sich wünschen und es fühlt sogar oft das, was die Eltern sich vorstellen. Wenn die Eltern – oft unbewusst – zu viel Anpassung fordern, kann das Kind über die Zeit ein „falsches Selbst“ entwickeln. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Falsches Selbst – woran wir es erkennen
Ein luxuriöses Leben

Mit leisem Summen öffnet sich das Tor. Der Junge empfängt mich freundlich. Ich darf mit in den riesigen Garten kommen. Kinder springen in den Pool, doch sie werden ermahnt, das Wasser zu verlassen, weil Blitz und Donner nahen. Es ist schwül. Wir setzen uns an den reich gedeckten Kaffeetisch und genießen die Luft. „Was ist an Deinem Leben luxuriös?“, frage ich den Jungen. „Dass meine Eltern sich lieben, dass beide mich lieben, dass sie für mich da sind und mich ernst nehmen“, antwortet er. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Ein luxuriöses Leben
Wut – Gefühle erklärt für Kinder (aber nicht nur)

Wenn Du richtig wütend bist – wie fühlt sich das an? Wie ein Erdbeben? Wie eine Wallung, die von unten hoch kommt? Zittern deine Hände? Wirst Du rot und möchtest ganz laut schreien? Wut ist ein sehr, sehr starkes Gefühl. Wenn man wütend ist, bekommt man ungeheure Kraft. Und es wird einem alles egal – man will die Wut nur los werden. Wir glauben manchmal, dass wir explodieren, wenn wir jetzt nicht jemanden anschreien. Kleine Kinder schlagen einfach zu, wenn sie wütend sind. Das ist wie ein Reflex: Zack, ist die Schaufel auf dem Kopf des anderen. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Wut – Gefühle erklärt für Kinder (aber nicht nur)
Von der Angst, sich berühren zu lassen – körperlich und emotional

Bei der Arbeit mit früh traumatisierten Menschen fällt immer wieder auf: Sie können und wollen sich nicht berühren lassen. Ist das Gegenüber sanft und zärtlich, erfüllt es die Betroffenen mit großem Unbehagen. „Schläge sind leichter zu ertragen als eine sanfte Berührung“, sagen manche. Warum ist das so? Es gibt viele Erklärungen, z.B. den „Schmerz des Unterschieds“. Doch eine befriedigende Erklärung findet man wohl kaum. Es ist ein Phänomen, das sich beobachten lässt, das aber auch Chance auf Heilung hat. Berührt zu werden, sich berühren zu lassen und andere zu berühren, ist das Schönste, was es gibt. Sich nicht berühren lassen zu können ist eine Art von schwerer Behinderung. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Von der Angst, sich berühren zu lassen – körperlich und emotional
Fernsehen und Serien – oft eine Wohltat für die Kinderseele

Kinder vor dem Fernseher oder vor Serien – meistens wird das kritisch gesehen. Wenn schon Fernsehen, dann sollten es geplante und sinnvolle Sendungen sein, so denken viele. Doch die Kinder selbst erleben das manchmal anders. Immer wieder sagen Patienten in der Psychotherapie: „Wenn ich das Fernsehen nicht gehabt hätte! Dann hätte ich gar keine Vorstellung von heiler Familie.“ Gerade Kinder, die in hochgestressten und gewaltbereiten Familien aufwachsen, können durch Serien ein Bild davon bekommen, wie es anders gehen könnte. Sie entwickeln das Gefühl dafür, dass das, was sie in ihrer Familie erleben nicht „normal“ ist. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Fernsehen und Serien – oft eine Wohltat für die Kinderseele
Was erlaubst Du Dir?

„Das kannst Du Dir doch selbst erlauben“, hören wir manchmal. Doch es hilft nichts, weil uns als Kind oft nicht erlaubt wurde, den eigenen Impulsen zu folgen. Doch oft sind gerade auch diejenigen Menschen sehr streng zu sich selbst, denen zu viel erlaubt wurde. Sie mussten sich selbst Grenzen setzen, um eine Orientierung zu finden. Sich selbst etwas zu erlauben, hat etwas mit dem Über-Ich, mit Scham, mit Angst vor Strafe, Angst vor Grenzüberschreitung und Angst vor der Zerstörung einer Beziehung zu tun. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Was erlaubst Du Dir?
Geduld

Ein Wort, so schnell und leicht gesagt. Vielleicht stellen wir uns ein paar Stunden oder Tage, höchstens Wochen vor. „Geduld“ aber braucht man in schwierigen Dingen Monate und Jahre, nicht selten Jahrzehnte. Geduld erfordert einen langen Atem. Geduld ist ein Band – manchmal kann ein Geduldsfaden reißen, aber oft man kann den Faden wieder aufnehmen und ihm weiter folgen. Manchmal kann man resignieren, manchmal gibt man auf. Aber manchmal, und das gar nicht so selten, zahlt sich die Geduld aus. Das Geschenk, das einem die Geduld dann macht, ist zutiefst befriedigend. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Geduld
Impfen oder nicht? Das Gefühl entscheidet mit.

Dieser Beitrag entstand 2013, also noch vor der Corona-Pandemie. Eltern sehen heute die Kinder nicht mehr an Diphtherie oder Polio sterben. Wenn Eltern ihre kleinen Babys nicht impfen lassen wollen, reagieren nicht wenige Kinderärzte mit Unverständnis. Doch die Frage ist: Warum wollen die Eltern – oder sehr oft sind es ja die Mütter – ihre Babys nicht impfen lassen? Wird ein Baby geboren, ist es das Wertvollste, das Mutter und Vater in den Händen halten. Dieses kleine Wesen gilt es um jeden Preis zu beschützen. Die Rollen zu Beginn sind klar verteilt: Die Mutter nährt, der Vater – der „Ernährer“ – beschützt Mutter und Kind. Alles, was beschützen will, ist gut. Wenn aber ein Kinderarzt daherkommt und das Baby spritzen will, ist der Arzt psychologisch gesehen ein Eindringling. Auch das Impfserum selbst wird als verfolgend erlebt. Sobald es im Körper ist, ist der Körper davon „befallen“. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Impfen oder nicht? Das Gefühl entscheidet mit.