Stell Dir vor, Dein Liebster hat Dich verlassen. Dann trauerst Du darüber, aber Du genießt es vielleicht ganz versteckt auch, den anderen zu erzählen, wie fies Dein Partner zu Dir war. Im Tagtraum stellst Du Dir vor, wie Du sterbenskrank bist. Dein Liebster käme und würde alles zutiefst bereuen. Du gehst vielleicht als Verlierer aus der Beziehung hervor, aber Du kannst immer noch „Sieger im Leiden“ sein. Weiterlesen
Hält eine Mutter ihr Baby im Arm, träumt sie. Sie schaut es an und erahnt dabei, was in ihm vorgeht. Dieses Tagträumen über das Baby, diese Reverie, ist ein entscheidender Teil der frühen Kommunikation zwischen Mutter und Säugling. Der Ausdruck „Reverie“ stammt in diesem Zusammenhang von dem britischen Psychoanalytiker Wilfred Bion (1897-1979). Bions Theorie nach nimmt die Mutter in dieser träumerischen Haltung die Gefühle des Babys auf, hält sie in sich, versteht (transformiert) sie und gibt sie dem Baby als reifere Gefühlshäppchen zurück: Durch Worte und Mimik, Körperkontakt und Handlungen wie Füttern und Abhalten verändert sie den angespannten inneren Zustand ihres Babys – der Zustand der Not löst sich auf.Weiterlesen
Der Psychoanalytiker Wilfred Ruprecht Bion (1897-1979) nannte noch unverarbeitete Teile in der Psyche „Beta-Elemente“ und reifere Stücke „Alpha-Elemente“. Wenn wir mit unseren Sinnen etwas wahrnehmen – seien es Eindrücke aus unserem Körperinneren oder Reize von außen – entsteht erst einmal so etwas wie ein unreifes Gefühl. Da ist irgendwie was, aber wir können es noch nicht klar denken. Weiterlesen