Die Psychoanalytikerin Melanie Klein (1882-1960) hat die Begriffe „paranoid-schizoide Position“ und „depressive Position“ geprägt. Gemeint sind damit unter anderem Entwicklungsstadien, die ein Kind nach Melanie Kleins Theorie durchläuft. Mit „Position“ ist ein psychischer Zustand, eine psychische Entwicklungsstufe bzw. eine „Organisationsform“ gemeint. Melanie Klein ging davon aus, dass sich das Baby als ein Teil seiner Mutter wahrnimmt. Seelische Teile von sich selbst, z.B. Wut, projiziert es auf die Mutter. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Paranoid-schizoide und depressive Position
Borderline
Hypnose und Trauma – warum das oft nicht zusammengeht

Es klingt oft so einfach: Traumatisierte Menschen könne man doch in Trance versetzen und dann das Trauma überschreiben oder abschwächen. Wenn es doch so einfach wäre. Es kommt auf die Art des Traumas an. Bei Traumata, die spät entstanden und von nahestehenden Bezugspersonen unabhängig sind, mag das gehen: Ein Autounfall im Erwachsenenalter gehört dazu. Traumata, die jedoch im frühen Kindesalter passiert sind und wo die Verletzenden die nächsten Bezugspersonen waren, sitzen viel tiefer. Das Trauma hat da in einer Zweierbeziehung stattgefunden. Man darf nicht vergessen, dass eine Hypnosetherapie/Hypnotherapie von einem anderen Menschen, nämlich dem Therapeuten durchgeführt wird.
[Weiterlesen…] Infos zum Plugin Hypnose und Trauma – warum das oft nicht zusammengehtGeräusche haben bei frühen Störungen eine besondere Bedeutung
Als „Frühe Störung“ bezeichnet man in der Psychoanalyse solche psychischen Störungen, die bereits in der vorsprachlichen Zeit entstanden sind. Schon die frühe Mutter-Kind-Bindung war hier gestört. Früh traumatisierte Menschen sind besonders aufmerksam: Sie nehmen jedes Geräusch in der Umgebung wahr. Geräusche können sie furchtbar verschrecken – viele traumatisierte Menschen sind höchst lärmempfindlich. Geräusche können aber auch eine höchst beruhigende Wirkung haben. Das Baby, das alleingelassen wird, nimmt erleichtert wahr, wenn draußen die Geräusche von vorbeifahrenden Zügen oder Rasenmähern zu hören sind. Da merkt das Baby: Ich bin nicht ganz allein. Da gibt’s noch was, da draußen. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Geräusche haben bei frühen Störungen eine besondere Bedeutung
Transference Focused Psychotherapy (TFP) verbessert Bindung bei Borderline-Störung
Wie gut wirkt eine spezielle Form der Psychoanalytischen Psychotherapie bei der Borderline-Störung? Eine Arbeitsgruppe um Kenneth N. Levy (Pennstate University, USA), Otto Kernberg und Kollegen gingen dieser Frage in einer randomisiert-kontrollierten Studie nach. In dieser Studie wurden 90 Patienten mit gesicherter Borderline-Störung zufällig (= randomisiert) auf drei Gruppen verteilt: Die Mitglieder einer Gruppe erhielten eine Übertragungs-fokussierte Psychotherapie (Transference Focused Psychotherapy, TFP), die Mitglieder der zweiten Gruppe wurden mit der Dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) behandelt und die Teilnehmer der dritten Gruppe erhielten eine unterstützende psychodynamische Psychotherapie. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Transference Focused Psychotherapy (TFP) verbessert Bindung bei Borderline-Störung
Panikserie 10: Das Gefühl, mitten drin zu sein kann Panikattacken auslösen
Menschen, die Traumata erlebt haben, haben Eines gemeinsam: Plötzlich waren sie mitten drin. Der Vater prügelte auf einen ein, plötzlich war man eigenklemmt, kam nicht mehr raus, bekam Atemnot, Übelkeit oder Schmerzen. Wie war man überhaupt in diese Situation geraten? Hätte man nicht weglaufen können? Plötzlich mittendrin. Man weiß nicht, wie, wo und wann die Qual aufhört. Man ist orientierungslos. Schon bevor wir sprechen können, kennen wir dieses Gefühl: Ein Baby, das in Not schreit, hat genau dieses Gefühl: Mittendrin zu sein ohne Zeitgefühl, ohne eine Vorstellung davon, wann „das“ (der Hunger, der Schmerz, die Qual) endlich aufhört. (Text & Bild: © Dunja Voos) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Panikserie 10: Das Gefühl, mitten drin zu sein kann Panikattacken auslösen
Depersonalisation und Derealisation
Es gibt Momente, da wird’s einem ganz komisch. In unangenehmer Weise meint man, neben sich zu stehen. Man fühlt sich dabei völlig isoliert, ohne Bezug zu sich selbst oder zu anderen. Diesen Zustand nennen Ärzte und Psychologen „Depersonalisation“. Dieses Gefühl tritt häufig ab der Pubertät auf sowie bei psychischer Anspannung. Besonders gut kennen es Patienten mit einer Angst- oder Borderlinestörung. Da erscheint einem z.B. die eigene Hand ganz fremd oder man hört sich lachen und hat das Gefühl, man ist emotional ganz woanders. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Depersonalisation und Derealisation
Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (Buchtipp)
„Manche Therapeuten unterstellen Borderline-Patienten Falschheit, Hinterlist und Unaufrichtigkeit. Wer diese Zuschreibungen für richtig hält, sollte keinen Borderline-Patienten behandeln.“ Dieser Satz von Seite 302 aus dem Buch „Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung“ zeigt, wieviel Verständnis die Autoren für ihre Borderline-Patienten haben. Die Psychoanalytiker Anthony Bateman und Peter Fonagy erklären mit großer Sorgfalt, wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung verstanden werden kann. Erschienen ist es im Jahr 2008 im Psychosozial-Verlag. [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (Buchtipp)
Liebe – verschreckt sie den anderen?
„Ich glaube, ich verscheuche den anderen, sobald ich ihn liebe. Als hätte meine Liebe etwas Abstoßendes. Immer, wenn ich beginne, zu lieben, läuft der andere weg“, erzählt eine Frau in einer Online-Partnerbörse. Diese Angst, den anderen mit der eigenen Liebe ungewollt und auf mysteriöse Weise zu „verscheuchen“, haben viele dann und wann. Doch wie lässt sich das erklären? [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Liebe – verschreckt sie den anderen?
Buchtipp: Betty Joseph: Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung
Das Buch „Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung“ von der britischen Psychoanalytikerin Betty Joseph (geb. 1917) bestellte ich mir gleich, nachdem ich Betty Joseph auf dem Youtube-Video „Encounters through Generations“ gesehen hatte. Auf diesem Video des Britischen „Institute of Psychoanalysis“ ist eine höchst vitale, über 90-jährige Psychoanalytikerin zu sehen, die darüber spricht, was man braucht, um Psychoanalytikerin zu werden. „A sense for the truth“, ist einer der Punkte, den sie dabei hervorhebt. Das machte mich neugierig. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Verlag Klett-Cotta) [Weiterlesen…] Infos zum Plugin Buchtipp: Betty Joseph: Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung