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Desorganisierter Bindungsstil: Wenn die Mutter bedroht und beruhigt

Kinder und Jugendliche mit einem „desorganisierten Bindungsstil“ (D-Bindung) zeigen in der Beziehung zu anderen Menschen ein scheinbar unverständliches Verhalten. Oft hatten sich ihre Eltern so verhalten, dass es ihnen Angst machte. Daher haben diese Kinder einen starken Drang, andere zu kontrollieren (was jedoch immerhin ein Zeichen von „Organisation“ sein kann). In Beziehungen leiden die Kinder oft unter unerklärlichen Ängsten. Andere, zum Beispiel Lehrer, erleben sie als wenig hilfreich oder bedrohlich. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen widersprechen sich sehr oft selbst, verweigern die Antwort auf Fragen, können nicht antworten oder antworten unpassend. Weiterlesen

Alkoholabhängigkeit und Bindung: „Cure the incurable“

Alkoholabhängige Patienten gelten mitunter als hoffnungslose Fälle. Manche Psychotherapeuten nehmen Alkoholiker erst gar nicht auf. Doch manche haben einen hoffnungsvolleren Blick. Die Autoren Abdullah Cihan und Kollegen beschreiben in ihrem Beitrag „Attachment Theory and Substance Abuse: Etiological Links“ (Journal of Human Behavior in the Social Environment, 24, 2014) interessante Ansätze. Die Alkoholabhängigkeit ist demnach keine eigenständige Krankheit, sondern eher das Ergebnis einer tiefgreifenden frühen Bindungsstörung. Diese frühe Bindungsstörung hat zu einer Störung in der Emotionsregulation geführt. Natürliche „Glückshormone“, die durch befriedigende Beziehungen hervorgerufen werden, fehlen dem Alkoholabhängigen, so Cihan. Weiterlesen

Berührung beruhigt – sie gleicht Herzschlag und Atmung zwischen zwei Lebewesen an

Wenn Du überwiegend gute Bindungen in Deiner Kindheit erfahren hast, wirst Du Berührungen wahrscheinlich genießen können. Wenn Du weniger gute Erfahrungen gemacht hast, bist Du vielleicht vorsichtiger. Dennoch sehnst Du Dich wahrscheinlich nach Berührung. Wenn Du keinen anderen Menschen hast, den Du berühren kannst und der Dich berührt, kann auch ein Haustier für Wohlbefinden sorgen. Verschiedene Studien mit Katzen konnten zeigen, dass sie beruhigend und stimmungsaufhellend wirken. Das Streicheln eines Tieres kann möglicherweise ebenso beruhigen wie die Berührung eines anderen Menschens. Der Wissenschaftler Pavel Goldstein und seine Kollegen (2017) haben erforscht, wie Berührung Schmerz lindern kann, aber auch, wie sich die vegetativen Reaktionen zweier Menschen bei Berührung aufeinander abstimmen. Weiterlesen

Einsamkeit und Partnersuche bei Akademikerinnen

„Könnten Sie sich vorstellen, etwas offener zu werden und sich auch nach Nicht-Akademikern bei der Partnerwahl umzuschauen?“, fragt der überteuerte Coach die Chefärztin, die schon lange auf der Suche nach einem Partner ist. Die vielen Jahre des Alleinerziehens haben ihre Spuren hinterlassen. Der berufliche Druck und die Herausforderung, alleine das Geld nach Hause zu tragen, haben zu Vorhofflimmern geführt. Die Einsamkeit und das Leben ohne Berührung tragen ihr Übriges zur wackeligen Gesundheit bei. Damit soll jetzt Schluss sein, sagt die Akademikerin sich – zu jedem Neujahr aufs Neue. Wohl bei den meisten Akademikerinnen, die alleine leben, lassen sich triftige Gründe für ihre Lebensform finden. In meinem Beruf sehe ich immer wieder studierte, attraktive Frauen, die mitunter seit Jahrzehnten wider Willen Single sind. Nicht wenige leiden an den Folgen einer Kindheit mit unsicheren Bindungen und frühen Traumatisierungen.Weiterlesen

John Bowlby: Bindungstheorie (Attachment Theory) und Bindungsstile

Sobald ein Ungeborenes das Licht der Welt erblickt, nimmt es Kontakt zur Mutter auf. Seine Stimme und Blicke erreichen sie und die Mutter weiß intuitiv, was zu tun ist. Dieses angeborene Bindungsverhalten sichert uns seit jeher das Überleben. Der britische...

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Die verschiedenen Formen des Weinens

Es gibt viele verschiedene Arten des Weinens: Man kann vor Wut heulen, was dann meistens auch als "Heulen" bezeichnet wird, man kann tief traurig schluchzen, leise vor sich hinweinen, vor Angst wimmern, vor Freude weinen, beim Lachen weinen oder nervig-tro...

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Beziehungsangst

„Ich habe Beziehungsangst“, sagt man vielleicht. Aber was heißt das überhaupt? Ein bisschen Beziehungsangst haben wohl die meisten Menschen – besonders dann, wenn sie gerade neue Beziehungen knüpfen. Beziehungsangst sieht bei jedem Menschen anders aus – und doch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Wer befürchtet, um einer Partnerschaft willen sich selbst, seinen Beruf, alte Verbindungen oder Angewohnheiten aufgeben zu müssen, der leidet unter Beziehungsangst. Es ist eigentlich die Angst vor der Selbstaufgabe in der Beziehung.Weiterlesen

Reaktive Bindungsstörung: Wenn Kinder jedem auf den Schoß springen

Bindungsstörungen, die innerhalb der ersten fünf Lebensjahre auftreten und mit einem häufigen Wechsel von Bezugspersonen und Vernachlässigung zusammenhängen, heißen „reaktive Bindungsstörungen“. Sie kommen dann vor, wenn Kinder früh misshandelt, vernachlässigt oder abgegeben werden, wenn sie die Familien wechseln müssen oder in einem Heim leben. in dem sie sich nicht wohlfühlen. Die Bindungsstörung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kinder emotional instabil und ohne festen Bezug zu einer anderen Person sind. Es fällt ihnen schwer, mit anderen Kindern zu spielen. Sie sind entweder gehemmt, furchtsam und zurückgezogen oder sie verhalten sich „draufgängerisch“, aggressiv, wahllos freundlich oder distanzlos. Weiterlesen

Psychoanalyse und Quantenphysik: Wenn sich zwei „Teilchen“ wirklich nahe sind

Liebe sei nichts anderes als Oxytocin, sagen manche. Und doch spürt man: Liebe ist nicht nur Chemie, Biologie und Physik. Da ist mehr. "Die Psychoanalyse lässt sich nicht messen", sagen manche. Der Grund ist vielleicht der, dass sich die Liebe ebenso wenig...

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Von der Angst, sich berühren zu lassen – körperlich und emotional

Bei der Arbeit mit früh traumatisierten Menschen fällt immer wieder auf: Sie können und wollen sich nicht berühren lassen. Ist das Gegenüber sanft und zärtlich, erfüllt es die Betroffenen mit großem Unbehagen. "Schläge sind leichter zu ertragen als eine sanft...

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