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Psychoanalyse und Quantenphysik: Wenn sich Teilchen wirklich nahe sind

Liebe sei nichts anderes als die hohe Konzentration des Bindungshormons Oxytocin, sagen manche. Und doch spürt man: Liebe ist nicht nur Chemie, Biologie und Physik. Da ist mehr. „Die Psychoanalyse lässt sich nicht messen“, sagen manche – und ich meine es auch. Der Grund ist vielleicht der, dass sich die Liebe ebenso wenig messen und festhalten lässt wie eine flüchtige und überraschende Kommunikation von „Unbewusst zu Unbewusst“. In der engen Beziehung zwischen Psychoanalytiker und Patient passiert viel. Doch es sind Momente, die oft nicht vorhersehbar und nicht experimentell wiederholbar sind. Ähnlich wie Wolkenformationen lassen sich die Begegnungen nie ganz berechnen. Weiterlesen

„Fräulein! Freundchen!“ – Wie wir mit unseren Kindern reden

"Freundchen, pass bloß auf! Und Frollein, wenn Du jetzt nicht hörst ...!", klingt es drohend am Sandkasten. Viele Mütter und Väter sprechen mit ihren Kindern so, wie mit ihnen selbst gesprochen wurde - in einer verachtenden Weise. Es fällt uns oft gar nicht au...

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Desorganisierter Bindungsstil: Wenn die Mutter bedroht und beruhigt

Kinder und Jugendliche mit einem „desorganisierten Bindungsstil“ (D-Bindung) zeigen in der Beziehung zu anderen Menschen ein scheinbar unverständliches Verhalten. Oft hatten sich ihre Eltern so verhalten, dass es ihnen Angst machte. Daher haben diese Kinder einen starken Drang, andere zu kontrollieren (was jedoch immerhin ein Zeichen von „Organisation“ sein kann). In Beziehungen leiden die Kinder oft unter unerklärlichen Ängsten. Andere, zum Beispiel Lehrer, erleben sie als wenig hilfreich oder bedrohlich. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen widersprechen sich sehr oft selbst, verweigern die Antwort auf Fragen, können nicht antworten oder antworten unpassend. Weiterlesen

Alkoholabhängigkeit und Bindung: „Cure the incurable“

Alkoholabhängige Patienten gelten mitunter als hoffnungslose Fälle. Manche Psychotherapeuten nehmen Alkoholiker erst gar nicht auf. Doch manche haben einen hoffnungsvolleren Blick. Die Autoren Abdullah Cihan und Kollegen beschreiben in ihrem Beitrag „Attachment Theory and Substance Abuse: Etiological Links“ (Journal of Human Behavior in the Social Environment, 24, 2014) interessante Ansätze. Die Alkoholabhängigkeit ist demnach keine eigenständige Krankheit, sondern eher das Ergebnis einer tiefgreifenden frühen Bindungsstörung. Diese frühe Bindungsstörung hat zu einer Störung in der Emotionsregulation geführt. Natürliche „Glückshormone“, die durch befriedigende Beziehungen hervorgerufen werden, fehlen dem Alkoholabhängigen, so Cihan. Weiterlesen

Berührung beruhigt – sie gleicht Herzschlag und Atmung zwischen zwei Lebewesen an

Wenn Du überwiegend gute Bindungen in Deiner Kindheit erfahren hast, wirst Du Berührungen wahrscheinlich genießen können. Wenn Du weniger gute Erfahrungen gemacht hast, bist Du vielleicht vorsichtiger. Dennoch sehnst Du Dich wahrscheinlich nach Berührung. Wenn Du keinen anderen Menschen hast, den Du berühren kannst und der Dich berührt, kann auch ein Haustier für Wohlbefinden sorgen. Verschiedene Studien mit Katzen konnten zeigen, dass sie beruhigend und stimmungsaufhellend wirken. Das Streicheln eines Tieres kann möglicherweise ebenso beruhigen wie die Berührung eines anderen Menschens. Der Wissenschaftler Pavel Goldstein und seine Kollegen (2017) haben erforscht, wie Berührung Schmerz lindern kann, aber auch, wie sich die vegetativen Reaktionen zweier Menschen bei Berührung aufeinander abstimmen. Weiterlesen

Einsamkeit und Partnersuche bei Akademikerinnen

"Könnten Sie sich vorstellen, etwas offener zu werden und sich auch nach Nicht-Akademikern bei der Partnerwahl umzuschauen?", fragt der überteuerte Coach die Chefärztin, die schon lange auf der Suche nach einem Partner ist. Die vielen Jahre des Alleinerzieh...

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John Bowlby: Bindungstheorie (Attachment Theory) und Bindungsstile

Sobald ein Ungeborenes das Licht der Welt erblickt, nimmt es Kontakt zur Mutter auf. Seine Stimme und Blicke erreichen sie und die Mutter weiß intuitiv, was zu tun ist. Dieses angeborene Bindungsverhalten sichert uns seit jeher das Überleben. Der britische Psychoanalytiker John C. Bowlby (1907-1990) und die amerikanische Entwicklungspsychologin Mary S. Ainsworth (1913-1999) entwickelten die Bindungstheorie. Bowlby hatte im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Ende des zweiten Weltkrieges erforscht, was mit den Kindern passierte, die ihre Eltern verloren hatten. Er kam zu dem Ergebnis, dass traumatische Trennungserfahrungen in der Kindheit zu psychischen Störungen führen können, die sich bis ins Erwachsenenalter hinein zeigen. Weiterlesen

Die verschiedenen Formen des Weinens

Es gibt viele verschiedene Arten des Weinens: Man kann vor Wut heulen, was dann meistens auch als „Heulen“ bezeichnet wird, man kann tief traurig schluchzen, leise vor sich hinweinen, vor Angst wimmern, vor Freude weinen, beim Lachen weinen oder nervig-trotzig jammern. Je nach Art des Weinens reagiert auch das Gegenüber: irritiert, selbst traurig und tröstend, mitfühlend, angewidert oder genervt. Die verschiedenen Formen des Weinens untersuchten Sarah Alhabbo und Cord Benecke (beide Universität Kassel). Sie konnten aus Videoaufnahmen zwischen „natürlichem Weinen“ und Sonderformen des Weinens unterscheiden.Weiterlesen

Beziehungsangst

„Ich habe Beziehungsangst“, sagt man vielleicht. Aber was heißt das überhaupt? Ein bisschen Beziehungsangst haben wohl die meisten Menschen – besonders dann, wenn sie gerade neue Beziehungen knüpfen. Beziehungsangst sieht bei jedem Menschen anders aus – und doch gibt es viele Gemeinsamkeiten. Wer befürchtet, um einer Partnerschaft willen sich selbst, seinen Beruf, alte Verbindungen oder Angewohnheiten aufgeben zu müssen, der leidet unter Beziehungsangst. Es ist eigentlich die Angst vor der Selbstaufgabe in der Beziehung.Weiterlesen

Reaktive Bindungsstörung: Wenn Kinder jedem auf den Schoß springen

Bindungsstörungen, die innerhalb der ersten fünf Lebensjahre auftreten und mit einem häufigen Wechsel von Bezugspersonen und Vernachlässigung zusammenhängen, heißen „reaktive Bindungsstörungen“. Sie kommen dann vor, wenn Kinder früh misshandelt, vernachlässigt oder abgegeben werden, wenn sie die Familien wechseln müssen oder in einem Heim leben. in dem sie sich nicht wohlfühlen. Die Bindungsstörung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kinder emotional instabil und ohne festen Bezug zu einer anderen Person sind. Es fällt ihnen schwer, mit anderen Kindern zu spielen. Sie sind entweder gehemmt, furchtsam und zurückgezogen oder sie verhalten sich „draufgängerisch“, aggressiv, wahllos freundlich oder distanzlos. Weiterlesen