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Aktuelle Seite: Startseite / Angststörung / Psychoanalyse und Quantenphysik: Wenn sich zwei „Teilchen“ wirklich nahe sind

Psychoanalyse und Quantenphysik: Wenn sich zwei „Teilchen“ wirklich nahe sind

03.06.2022 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Liebe sei nichts anderes als Oxytocin, sagen manche. Und doch spürt man: Liebe ist nicht nur Chemie, Biologie und Physik. Da ist mehr. „Die Psychoanalyse lässt sich nicht messen“, sagen manche. Der Grund ist vielleicht der, dass sich die Liebe ebenso wenig messen und festhalten lässt wie eine flüchtige und überraschende Kommunikation von „Unbewusst zu Unbewusst“. In der engen Beziehung zwischen Psychoanalytiker und Patient passiert viel. Doch es sind Momente – nicht vorhersehbar, nicht experimentell wiederholbar. Ähnlich wie Wolkenformationen lassen sich die Begegnungen nie ganz berechnen.

Die Psychoanalyse bewirkt dann viel, wenn der Analytiker den eigenen Schmerz spürt, während der Patient von seinem Schmerz erzählt. Es bewegt sich viel, wenn der Analytiker über den Patienten und sich selbst träumen kann, also wenn er sich im Zustand der sogenannten „Reverie“ befindet. Auch der Patient kann in einen Trance-ähnlichen Zustand kommen, wenn er frei assoziiert.

Verhaltenstherapie erinnert im Gegensatz zur Psychoanalyse an messbare Physik

Während die Verhaltenstherapie „bodenständig“ erscheint, sich mit dem bewussten Denken und Fühlen beschäftigt und sich messen lässt, bewegt sich die Psychoanalyse eher in einem schwer zu beschreibenden Bereich. Vielleicht könnte man sagen: Verhaltenstherapie erinnert an Physik und Psychoanalyse an Quantenphysik: Sobald man die Psychoanalyse beobachten möchte, verändert sich schon etwas.

„Es passiert“

In der Psychoanalyse geht es um das Unbewusste, um die Bereiche im Leben, in denen es an Worten fehlt. Es geht um das, was wirksam wird, wenn man aufhört zu tun, zu machen und wenn man aufhört, „selbstbestimmt“ und aktiv zu sein. Der Patient fühlt sich in der Psychoanalyse häufig wie ein Kleinkind oder wie ein Mensch, der gerade eine wichtige Erfahrung macht. Er fühlt sich mitunter abhängig und hilflos.

Doch während der Patient seine Leiden erneut durchleidet, ist diesmal der Analytiker dabei, der diese Erfahrungen in seine eigene Psyche aufnimmt und sie dort hält. Der Patient lernt, über sein Leiden zu klagen. Dadurch macht er es sich zu eigen (siehe Dr. Gerald Gargiulo, A Dialoge between Psychoanalysts, Youtube 2012). Veränderung geschieht genau hier.

Die wiederholte und doch neue Erfahrung wird diesmal bewusst, sie wird gehalten und kann vielleicht sogar langsam in Worte gefasst werden. Es entsteht ein innerer Raum im Patienten und es entsteht etwas „Drittes“ – ein gemeinsamer Raum zwischen Analytiker und Patient. So kommt Veränderung zustande: Aus unförmigen, sogenannten Alpha-Elementen („unreife“ psychische Elemente) werden in der Psyche denkbare Beta-Elemente. Dies kann häufig schon alleine dadurch geschehen, dass der Patient sich nicht mehr alleine, sondern endlich verbunden fühlt. Er muss nicht mehr weglaufen vor seinem Schmerz, sondern kann ihn fühlen, ohne ihm ganz alleine ausgeliefert zu sein.

Umgekehrt wird auch der Analytiker vom Patienten beeinflusst, sodass man als Analytiker manchmal sagen möchte: „Ich hatte heute eine gute Analyse-Stunde bei meinem Patienten.“

Der Psychoanalytiker Anthony Bass schreibt in seinem Beitrag „Whose Unconscious Is It Anyway?“ („Wessen Unbewusstes ist das hier eigentlich?“):
„A number of analysts are beginning to consider the relationship between uncanny moments of deep connection that evoke a sense of telepathic or clairvoyant linkage and the equally and similarly mystifying discoveries in quantum science.“ (Psychoanalytic Dialogues, 2001, 11: 683-702).

Frei übersetzt: Manche Momente tiefster Verbundenheit, wie sie in der Psychoanalyse zustande kommen, erinnern an Telepathie oder Hellsehen. Nicht wenige Analytiker beginnen damit, hier eine Beziehung zwischen solchen Momenten und den mystischen Entdeckungen der Quantenwissenschaft zu sehen.

Bachs „Johannespassion“ sind Noten, schwarz auf weiß. Die Klänge und die Gefühle sind damit verbunden und doch losgelöst. Ohne Orchester und Zuhörer wären die Noten nichts wert.

Zwei Teile reagieren gleich

Anthony Bass erzählt von Begebenheiten mit Patienten, die an Telepathie erinnern und vergleicht sie mit zwei verschränkten Protonen, die miteinander reagieren, auch wenn sie weit voneinander entfernt sind. („Von Verschränkung spricht man, wenn zwei einzelne Quantenobjekte auf bestimmte Weise miteinander verbunden sind.“ Quelle: Patrick Bronner, Mai 2008, Uni Erlangen-Nürnberg, Quantumlab). Zum Vorschein kommt diese enge Verbindung häufig an entscheidenden Punkten des Lebens, z.B. im Sterbeprozess, bei Krankheit oder Geburt. Ich bin gespannt, wie sich das Ansehen der Psychoanalyse mit Fortschreiten der Wissenschaft verändert.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Warum sich Psychoanalyse im Kern nur schwer erforschen lässt
  • Der „Now Moment“ in der Psychoanalyse

Links:

Gerald Gargiulo (2016):
Quantum Psychoanalysis
Essays on Physics, Mind, and Analysis today
https://ipbooks.net/product/quantum-psychoanalysis-by-gerald-j-gargiulo/

Dr. Mike Adler, University Of Western Australia, 2007:
Help Wanted: Philosopher required to sort out Reality
philosophynow.org/issues/59/Help_Wanted_Philosopher_required_to_sort_out_Reality

The Scientific Status of Psychoanalysis
by Pushpa Misra
Posted on May 19, 2016 by karnacology

Herbert Stein:
Quantenphysik, Neurowissenschaften und die Zukunft der Psychoanalyse
Auf dem Weg zu einem neuen Menschenbild
Psychosozial-Verlag 2006

Thomas und Brigitte Görnitz (2016):
Von der Quantenphysik zum Bewusstsein
Kosmos, Geist und Materie
www.springer.com/de/book/9783662490815

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 16.8.2016
Aktualisiert am 3.6.2022

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Kategorie: Angststörung, Ärzte, Begriffe, Bindung, Psychoanalyse Stichworte: Angststörung, Intuition, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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