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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Der Now Moment in der Psychoanalyse

Der Now Moment in der Psychoanalyse

08.08.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Sinnsuche und Resonanzbedürnfis“ ist der Titel des wunderbaren Vortrags des Soziologen Professor Hartmut Rosa, Uni Jena, (Teleakademie, BR-Fernsehen, 5.8.2018, Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg). Was Harmtmut Rosa über die „Resonanz“ erzählt, erinnert mich sehr an die Psychoanalyse. In der Psychoanalyse heißen die Momente der Resonanz „Now Moments“. In diesen Momenten findet Veränderung statt.

Der „Now Moment“ in der Psychoanalyse ist ein tiefer Moment des Verstehens, der Verbundenheit, der Resonanz. Er lässt sich nicht willentlich herbeiführen, aber man kann die Voruassetzungen dafür schaffen, dass er leichter entsteht.

Nicht zu fassen

Immer wieder heißt es, die Wirkung der Psychoanalyse sei ja gar nicht richtig wissenschaftlich erwiesen. In gewisser Art ist es vielleicht tatsächlich so: Wie will man diese Momente wissenschaftlich erfassen? Diese heilsamen Momente sind nicht vorhersehbar und oft auch sehr schwer in Worte zu fassen.

Aber beide, Psychoanalytiker und Patient, machen in dem Moment die Erfahrung, dass sich etwas verändert. Wie das erforschen? Soll man es überhaupt erforschen? Kann man es vielleicht nur erfahren und erfühlen? Eine neue Kollegin sagte mir nach ihrer ersten Lehranalyse-Stunde: „Das ist ja Liebe pur! Warum weiß das keiner?“ Ja, ich denke, es „weiß“ keiner, weil man davon nur schwer erzählen kann. Man muss es selbst erfahren.

Wenn die Liebe da ist, sind wir satt. Wenn uns Beziehung fehlt, dann wollen wir immer mehr: mehr Geld, mehr Essen, mehr vom anderen, mehr Abenteuer. Doch im Grunde werden wir von all dem, was wir erleben, nur dann satt, wenn wir eine befriedigende Beziehung zu uns selbst und anderen haben.

Einladen

Psychoanalyse heilt durch liebevolle Beziehung. Wir können einen Now Moment nicht bewusst herbeiführen, aber wir können die Voraussetzungen dafür schaffen, dass es geschieht.

Wenn wir nach dem Now Moment grabschen wollen, verjagen wir ihn. Es ist quasi schon vorbei mit dem Gelingen, wenn wir sagen: „Heute möchte ich unbedingt wieder so schöne Momente der Begegnung erleben wie in der letzten Stunde.“

Die vier Achsen der Resonanz

Hartmut Rosa spricht in seinem Vortrag über die vier Elemente der Resonanz (ab 26.30). Kurz zusammengefasst sagt er:

Gute Resonanzerfahrung heißt: 1. Etwas berührt mich. 2. Ich kann antworten und fühle mich selbstwirksam. Ich fühle mich durch die Begegnung nicht entfremdet, sondern mir selbst näher. Ich werde berührt, es bewegt mich und 3. ich verändere mich.

Wir fühlen Resonanz leiblich, wir bekommen eine Gänsehaut. Wenn wir Tränen in die Augen bekommen, dann zeige das die „Verflüssigung“, das Weichwerden in uns, so Rosa.

4. Resonanz enthält einen „Moment der Unverfügbarkeit“. Wir können diese Momente nicht planen, willentlich herbeiführen oder steuern. Wir wissen nicht, was dabei herauskommt. 5. könne man sagen: Resonanz hängt auch von Äußerlichkeiten ab, z.B. vom Wetter und vom eigenen Gesundheitszustand.

Weniger denken, weniger kontrollieren wollen, sich überraschen lassen – das alles fördert die Resonanz. Ebenso ereignet sich Resonanz eher in schönen Umgebungen und dann, wenn wir keinen Zeitdruck haben, so Hartmut Rosa.

Buchtipp:

Hartmut Rosa:
Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung
Suhrkamp-Verlag 2016

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 5.8.2018
Aktualisiert am 8.8.2020

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Kategorie: Begriffe, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse

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