Das Tiefegefühl

Wir kennen eine große Palette an Gefühlen: Angst, Trauer, Freude, Neid, Lust, Liebe, Hass, Ärger. Aber ein Gefühl, für das wir keinen gebräuchlichen Namen haben, ist aus meiner Sicht eine Art „Tiefegefühl“. Es ist ein Gefühl, als würde man in sich selbst hineinfallen. Es entsteht zum Beispiel, wenn wir einen Unfall sehen, wenn wir in der ersten Nachthälfte tief träumen (also nicht, wenn wir gegen Morgen luzide träumen), wenn wir ein kurzes Gefühl des Unheimlichen haben, wenn wir eine gefühlt „telepathische Begegnung“ haben, wenn uns jemand seinen Traum erzählt oder vielleicht, wenn wir „psychotisch“ sind. Es ist das Gefühl, das entsteht, wenn für Momente (sozusagen bei vollem Bewusstsein) das Bewusstsein ausgeschaltet ist oder zu sein scheint.

Es ist, als ginge das Gefühl durch das Zwerchfell hindurch bis in den Bauch. Das Tiefegefühl hält oft nur kurz an, ähnlich wie beim Orgasmus oder bei einem erleichternden „Aha-Effekt“. Es ist, als gäbe es im Inneren des Körpers einen großen Raum, in den das Gefühl fällt. Auch wenn ich etwas emotional verstehe, kann es kurz diese Art von „Tiefegefühl“ geben. Das Tiefegefühl ist „be-ein-druckend“, oft beängstigend, manchmal ist es aber auch der Erfüllung oder der Liebe ganz nah.

Reaktionen auf Twitter:

  • „Vorübergehender Herzstillstand“ nennt es Eleni
  • „In solchen Momenten spüre ich Selbstauflösung ähnlich einer Nahtoderfahrung. Ein Gefühls-Labyrinth?“, schreibt Carola

One thought on “Das Tiefegefühl

  1. Carola Hoffmann sagt:

    Mir gefällt, wenn „schattige Ecken“ sanft ausgeleuchtet werden können, um heilsame Erfahrungen zu erleben. Viel zu oft wird Traumata-Bewältigung als „Schlachtfeld“ angekündigt, weshalb manchmal Betroffene diesen Weg nicht gehen können. Für mich gingen Reisen in die Vergangenheit sogar mit Abenteuerlust einher, die dann „Angstmonster“ entzaubern konnten. Herzliche Grüße ~ Carola Hoffmann

Schreibe einen Kommentar