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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / „The Wellerman“ und der ewige Kampf mit dem Unbewussten

„The Wellerman“ und der ewige Kampf mit dem Unbewussten

14.03.2021 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Der Postbote Nathan Evans landete mit dem alten neuseeländischen Lied „The Wellerman“ auf TikTok ganz oben. Ich schaute mir dieses Seemannslied einmal genauer an und finde, es erzählt von unserem ewigen Kampf mit unseren inneren Objekten, mit unseren Lastern, Erinnerungen, körperlichen Gebrechen, unerwünschten Gefühlen und Lebensproblemen. Zuerst macht man sich auf, um das Leben zu entdecken und den großen Fang zu machen. Man denkt, man könnte alles schaffen und ist frohen Mutes … „There once was a ship that put to sea, And the name of that ship was the Billy o’Tea, The winds blew hard, her bow dipped down. Blow, me Bully Boys, blow.“

Doch kaum auf dem Weg, tauchen die Probleme auf. Vielleicht meldet sich eine Krankheit oder ein malignes inneres Objekt, das einem das Leben madig macht. Vielleicht spüren wir, wie die eigene Vergangenheit in die Gegenwart beißt und uns am Weiterkommen hindert. Der Kampfgeist ist geweckt: Das lassen wir nicht zu! Wir wollen das Problem rasch an der Wurzel packen:

„She had not been two weeks from shore
when down on her a right whale bore,
The captain called all hands and swore
He’d take that whale in tow.“

Wir wollen Herr des Problems sein, wir wollen die Wut, die Angst, den Zweifel „haben“, aber wir wollen nicht unsere aversiven Gefühle „sein“. Doch kaum verlassen wir das Haus, werden wir gefangen von all diesen Affekten und von dem, was wir nicht haben wollen. Wir versuchen, das Ungute abzuwehren, doch kaum meinen wir, das Gesehene und Gefühlte packen zu können, da taucht es wieder ab ins nicht-fassbare Unbewusste.

„Before the boat had hit the water,
The whale’s tail came up and caught her,
All hands to the side, harpooned and fought her,
When she dived down below.“

Geschafft!? Doch nicht.

„Ich hab’s geschafft! Früher hatte ich dieses Problem auch, aber jetzt habe ich es überwunden“, hören wir manchmal Menschen in den Medien sagen. Sie haben endlich X Kilo verloren, sie haben ihre Panikattacken und Beziehungsprobleme gelöst. Und so wollen wir auch vorgehen: Wir wollen unser Problem kappen, unsere inneren Kräfte „in den Griff kriegen“, wir wollen uns von unserem Ballast befreien. Doch wir bekommen es nicht hin. Das Störende bleibt. Manchmal könnten wir den Kampf auch sein lassen, doch weil wir dieses oder jenes Ideal haben, machen wir uns das Leben weiterhin schwer. Wieder zeigt uns unser Unbewusstes: Nicht wir fangen „Es“ ein, sondern „Es“ fängt uns. Wir haben sehr oft keine Wahl.

„No line was cut, no whale was freed,
And the captain’s mind was not on greed,
But he belonged to the whaleman’s creed,
She took that ship in tow.“

Und wir hören mit unserem Kampf nicht auf – auch wenn wir dabei etwas zerstören. Auch, wenn unsere Beziehungen oder unsere Gesundheit darunter leiden: Wir kämpfen weiter. Doch das Unbewusste, das „Es“, lässt sich davon nicht beeindrucken. Es zieht ungehindert und ungeschwächt weiter.

„For forty days or even more,
The line went slack then tight once more,
All boats were lost, there were only four
And still that whale did go.“

Nun haben wir schon so viel Yoga gemacht, sind so lange in Psychoanalyse, wir verzichten auf Zucker und fasten, wir leben achtsam und meditieren. Und doch geht unser innerer Kampf weiter. Wieder sind wir krank, erschöpft, genervt, pleite, erfolglos, stagnierend, depressiv, hoffnungslos. Wir bäumen uns immer wieder auf und wollen es wissen – unsere ganze innere Mannschaft, unsere ganze innere Kraft investieren wir, um dieses „Es“, das Vitale, das „Böse“, das Störende in uns zu besiegen. Wir könnten es einfach sein lassen und uns von diesem Wal ziehen lassen, doch irgendwie geht das auch nicht. In uns wüten die Naturgewalten. Vielleicht ist es ein Trost, dass das Leben eben so ist.

„As far as I’ve hard, the fight’s still on,
The line’s not cut, and the whale’s not gone,
The Wellerman makes his regular call,
To encourage the captain, crew and all.“

Wir können etwas dafür und können gleichzeitig nichts dafür – ähnlich wie im Traum. Wir sind der Träumer und haben doch oft keinen oder nur sehr wenig Einfluss auf unseren Traum. Und immer wieder hoffen wir darauf, dass ein Retter kommt, dass die Erlösung kommt. Jeder ist auf der Suche. Doch wir haben eine Vorstellung davon, wie es ist, wenn irgendwann einmal alles gesagt und getan ist. Dann können wir einfach gehen.

Refrain:
„Soon may the Wellerman come,
to bring us sugar and tea and rum,
One day, when the tonguing is done
We’ll take our leave and go.“

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