
Immer wieder höre ich von Patienten ohne erkennbare Schäden am Anus wie z.B. Hämorrhoiden, Fissuren oder Überdehnungen, dass sie regelmäßig an Anusschmerzen leiden. Meiner Erfahrung nach sind die Ursachen oft Kälte und zu viel Essen am Abend. In einer Studie aus dem Jahr 1986 (Dodi et al.) konnte gezeigt werden, wie Kälte den Druck im Anus erhöhen kann. So höre ich auch oft, dass Betroffene (gerade auch Kinder) nach einem längeren Besuch im Schwimmbad über Anusschmerzen klagen.
Auch Verstopfung, viel Luft im unteren Darmende, Barfußlaufen in der Kälte, Erkältungen und Geschlechtsverkehr (auch ausschließlich vaginaler Verkehr oder sexuelle Erregung) können Anusschmerzen hervorrufen – ebenso wie zu wenig Bewegung. Besonders hilfreich sind daher meiner Erfahrung nach Wärme, ein frühes Abendessen (möglichst um 17-18 Uhr), Bewegung und ein häufiges Sitzen in tiefer Hocke, wobei auch die Fersen auf dem Boden aufliegen.
Verwandte Artikel in diesem Blog:
- Proctalgia fugax: Anusschmerzen am Abend
- Tiefe Hocke kann depressive Stimmung und Reizdarmsyndrome lindern
- Toilettenschemel helfen bei Reizdarm
- Beim Psychotherapeuten auf die Toilette gehen?
Studien
Dodi, G., Bogoni, F., Infantino, A. et al.
Hot or cold in anal pain?
Dis Colon Rectum 29, 248–251 (1986).
https://doi.org/10.1007/BF02553028, https://link.springer.com/article/10.1007/BF02553028
Christiansen, J., Bruun, E., Skjoldbye, B. et al.
Chronic idiopathic anal pain.
Dis Colon Rectum 44, 661–665 (2001).
https://doi.org/10.1007/BF02234562
https://link.springer.com/article/10.1007/BF02234562
Schreibe einen Kommentar