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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Freuds Traum von Irmas Injektion

Freuds Traum von Irmas Injektion

06.04.2021 von Dunja Voos 1 Kommentar

Irmas_Injektion

Sigmund Freud (1856-1939) träumte den Traum von „Irmas Injektion“ vom 23. auf den 24. Juli 1895 (Original-Wortlaut nachzulesen auf www.freud-biographik.de). Freud steht im Traum in einer großen Halle mit vielen Gästen, worunter auch seine Patientin Irma war. Er zog sie im Traum zur Seite und tadelte sie, dass sie seine „Lösung“ noch nicht akzeptiert hätte. Freud behandelte Irma in Wirklichkeit wegen ihrer hysterischen Ängste und Schmerzen, konnte ihr aber nicht ausreichend helfen. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Freud zweifelt im Traum

Im Traum sagt Irma, dass sie große Schmerzen im Rachen, im Magen und im Bauch hätte. Freud fragte sich im Traum, ob er eine körperliche Ursache übersehen hätte. Er zog Irma im Traum zum Fenster und wollte tief in ihren Hals schauen, aber sie sträubte sich – ähnlich wie es Frauen mit einem künstlichen Gebiss tun, so schreibt er. Nach einer Weile „öffnete sie ihren Mund ordentlich“ (she opened her mouth properly) und Freud fand im Traum einen weißen Fleck, graue Schuppen sowie Nasenmuschel-artige Strukturen in ihrem Mund (englisch: turbinate bone = Nasenmuschel).

Eine Infektion infolge einer Injektion

Freuds Freund Otto (in Wirklichkeit möglicherweise Oscar Rie*) stand im Traum neben ihm, ebenso sein Freund Leopold, der Irma untersuchte. Er stellte unter anderem Haut-Infiltrationen an der linken Schulter fest. Dr. M. (Josef Breuer*) sagte: „Ohne Zweifel, es ist eine Infektion!“ Es sollte Durchfall hinzukommen, durch den Irma von dem Toxin befreit werden sollte. Freud wurde im Traum klar, dass Irmas Infektion von einer Injektion herrühren musste, die ihr Otto gegeben hatte. Es war eine Propyl-Injektionslösung – im Traum kamen Freud noch die Worte „Propionat“ und „Trimethylamin“ in den Sinn, wobei er die chemische Formel von Trimehtylamin vor seinem geistigen Auge sah. Freud vermutete im Traum, dass die Spritze, die Irma erhalten hatte, verunreinigt war.

Zu diesem Traum gibt es unzählige Deutungen. Freud selbst deutet die Einzelheiten des Traums bis ins Detail. Ein wichtiger Aspekt ist, dass Freud sich schuldig fühlt, Irma nicht besser helfen zu können und die Schuld auf seinen Freund Otto abwälzt.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Traumquellen nach Freud: So setzt sich ein Traum zusammen
  • Typische Träume nach Sigmund Freud
  • Im Traum denken wir in Bildern (Freud-Zitate)

Lesetipps:

*Madelon Sprengnether:
Mouth to Mouth: Freud, Irma, and the Dream of Psychoanalysis
American Imago, Volume 60, Number 3, Fall 2003, pp. 259-284, DOI 10.1353/aim.2003.0020
https://muse.jhu.edu/article/47553
(Irma könnte Emma Eckstein sein – das dachte unter anderem Max Schur, 1966.
Irma könnte aber auch Anna Hammerschlag Lichtheim gewesen sein, so Didier Anzieu, 1959.
1890 wurden Kondome in England eingeführt. 1895 wurden die meisten Kondome immer noch aus Fisch-Blasen gemacht. Proprionsäure konnte als Konservierungsmittel für Kondome genutzt werden.)

Barbara Mautner (1991):
Freud’s Irma Dream: A Psychoanalytic Interpretation
International Journal of Psycho-Analysis, 72:275-286
www.pep-web.org

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 8.5.2016
Aktualisiert am 6.4.2021

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Kategorie: Begriffe, Psychoanalyse Stichworte: Freud, Psychoanalyse, Traum

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Kommentare

  1. Dr. Manfred Pabst meint

    02.09.2020 um 18:54

    Solche Chiffren, Buchstabenformeln und mathematische Gleichungen stellen eine Verdichtung einer Vielzahl von Erinnerungsassoziationen dar. Zum beispiel spiegelt die mathematische Funktionsgleichung in Barnes „Vom Ende einer Geschichte“ vieldeutige Fragen nach der Schuld und Kausalität der Ereignisse..
    Interessant sit auch der enigmatische Ausdruck p o o r d‘ e l i bei dem französsichen Psychoanlytiker Serge leclaire (der Liebe des Patienten zu einem Mädchen namens Lili, eine Anspielung auf ‚licorne‘ (Einhorn). (Interessant ist auch Schumanns Klavierzyklus Carnaval mit den mysteriösen „Sphinxes“ – eine musikalische Chiffre, wobei die blanken Noten (ohne Metrum und Harmonie), gelesen als A-Es-C-H oder Es-C-H-A) die böhmsiche Stadt Asch, Geburtsort seiner Geliebten Ernestine von Fricken chiffrieren.

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