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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Wenn wir den anderen immer lenken wollen

Wenn wir den anderen immer lenken wollen

15.10.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

„Wo ich hinkomme, reagieren die Menschen mit Ärger auf mich. Ich weiß nicht, wieso. Es sind sehr unbefriedigende Begegnungen.“ Eine Patientin erzählt, dass fast alle ihre Kontakte von unbegreiflicher Aggression betroffen sind. Erst im Laufe der Zeit entdeckt sie, dass sie die anderen ständig steuern will. Sie macht Witze, damit die anderen lachen und sie denkt sich vorher genau aus, was sie sagt, damit die anderen in dieser oder jener Weise reagieren. Auf einmal versteht sie, warum so viel Langeweile in ihrem Leben herrscht: Sie vermeidet die lebendige Begegnung.

„Ich möchte diese ewige Lenkerei aufgeben. Natürlich werden die anderen sauer, wenn sie sich so subtil gelenkt fühlen – und ich selbst verspüre Ärger, weil für mich kein echter Kontakt möglich wird.“ Doch wie kann das gehen? Wie kann man dem anderen begegnen, ohne ihn zu lenken?

„Ich befürchte, dass der andere mich dann angreift“, sagt die Patientin. Das ist verständlich, denn sie wurde als Kind immer wieder unverhofft angegriffen. Aber es ist auch aggressiv den anderen gegenüber, ihnen immer Angriffslust zu unterstellen. Es bedeutet ja, dass die Patientin davon ausgeht, dass andere automatisch „böse“ sind und sie unvermittelt angreifen.

Die Angst scheint unerbittlich zu sein.

„Ja, aber wenn ich nicht lenke, dann kommt die Angst“, wendet sie ein. Die Angst vor dem Angriff lässt sich nicht einfach wegmachen. Und genau genommen sind es gar nicht nur die äußeren Menschen, die sie in der Vorstellung angreifen, sondern es sind die sogenannten „inneren Objekte“. „Innere Objekte“ sind die Menschen, die wir als Vorstellung in uns tragen. Wir denken an unsere Mutter/unseren Vater und spüren, dass sie irgendwie „in uns“ sind.

Also heißt es: Frieden schließen mit den inneren Objekten? Auch das ist nicht so leicht. Schließlich sind die Erfahrungen, die wir mit ihnen gemacht haben, nicht einfach auszulöschen.

Doch was wir machen können, ist immer wieder neu zu beginnen. Manchmal muss man sich erstmal festkrallen, bevor man loslassen kann.

Es ist wie ein Gleichgewichtstraining auf dem Seil: Wir können beginnen, darauf zu laufen und schaffen anfangs vielleicht nur einen Schritt. Aber wir können unser Gleichgewicht trainieren und schaffen dann vielleicht irgendwann einen zweiten Schritt ohne Lenkung, bis wir wieder beim anderen „einhaken“.

Wenn der andere merkt, dass er frei bleiben darf, geht er selbst auch anders mit uns um.

Die Beziehung wird freier und ist weniger von Ärger durchsetzt. Dann geht es immer wieder darum, zu schauen: Wann kommt die Angst? Die Angst verführt mich, den anderen zu lenken. Ich bin im Geiste immer nur bei ihm. Ich kann davon vielleicht gar nicht ablassen in dem Moment.

Aber ich kann das beobachten, mich da hinein begeben und das merken. Ich kann dann bewusst versuchen, still zu werden und nicht zu „agieren“. Vielleicht merke ich, wie ich verkrampfe und die Hoffnung verliere. Dann kann ich das „Üben“ für heute gut sein lassen. Und manchmal, wenn ich resigniert bin, wenn ich aufgegeben habe, dann merke ich vielleicht, wie ich unmerklich den anderen losgelassen habe.

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Kategorie: Begriffe, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma Stichworte: Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma

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