
Aus der Beziehung unserer Eltern sind wir auf eine entscheidende Art ausgeschlossen. Wir können nicht unsere Mutter oder unseren Vater heiraten, die beiden bilden für uns auf eine gewisse Art eine unüberschreitbare Grenze. Mit dieser Grenze müssen wir uns unser Leben lang auf verschiedene Weise auseinandersetzen, zum Beispiel, wenn wir mit Hierarchien konfrontiert sind oder uns von einer Gruppe ausgeschlossen fühlen. Sigmund Freud prägte für dieses Problem den Begriff des „Ödipus-Komplex“.
Es geht um die Akzeptanz des eigenen Geschlechts, um die Akzeptanz der Grenzen. Die Tochter wird den Vater nie heiraten können und der Sohn nicht die Mutter. Um Themen wie diese geht es im Ödipus-Komplex. Schwierig ist es für viele, als Erwachsene die eigene Liebe zu finden und Liebe und Sexualität zusammenbringen zu können.
Der Begriff geht zurück auf die Sage des „Ödipus“ (lateinisch „Schwellfuß“) des Dichters Sophokles. In der Geschichte wird Ödipus von seinen Eltern Iokaste und Laios ausgesetzt, weil den Eltern vorausgesagt wurde, dass Ödipus seinen Vater einmal töten werde. Später begegnet Ödipus seinem Vater ohne zu wissen, dass es sein Vater ist. In einem Streit tötet er ihn und heiratet, ebenfalls ohne es zu wissen, seine Mutter.
Ödipus in Kürze
Sehr prägnante Zusammenfassungen finden sich bei „Sommers Weltliteratur to go“ (Sophokles in 9 Minuten) und bei Harald Schmidt’s Playmobil-Spiel über Ödipus.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 23.12.2018
Aktualisiert am 6.3.2020
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