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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Weisheitszähne nicht so einfach ziehen lassen

Weisheitszähne nicht so einfach ziehen lassen

28.09.2019 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Initiationsrituale kommen in der ganzen Welt vor. Sie sind dazu da, den Heranwachsenden in die Gemeinschaft aufzunehmen und ihm zu sagen: „Jetzt bist Du so weit, jetzt gehörst Du dazu, jetzt bist Du erwachsen.“ In vielen Urvölkern gibt es gefährliche oder gar brutale Rituale. Hierzulande sind die Initiationsrituale vielleicht nur mäßig gewaltsam, aber immerhin auch schmerzhaft. Das Kind wird ins Jugendalter geführt, indem ihm eine feste Zahnklammer verpasst wird – auch, wenn der Außenstehende kaum „schiefe Zähne“ feststellen kann. Tinnitus, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Karies unter der Spange und andere Folgen werden inkauf genommen.

Um die Zeit des Führerscheins herum unterziehen sich sehr viele junge Menschen einer besonderen Prozedur: Sie bekommen die Weisheitszähne gezogen.

Die Mär lautet: Der Kiefer ist zu eng, die Weisheitszähne liegen schief, teils unter den Backenzähnen und werden später Probleme machen.

Die meisten Menschen glauben das und lassen sich häufig nur aufgrund des Röntgenbefundes operieren, auch, wenn sie keine Probleme haben. Narkoserisiko, Schmerzen, mögliche Wundheilungsstörungen oder dauerhafte Verletzungen von Nerven – alles kein Problem.

Die meisten Schwierigkeiten entstehen nicht durch den Weisheitszahn, der drin gelassen wird, sondern duch Weisheitszähne, die zu früh und unnötig gezogen werden. So zusammengefasst sagt es der kalifornische Zahnarzt Jay W. Friedman in seinem Beitrag The Prophylactic Extraction of Third Molars: A Public Health Hazard. Er sagt, es gebe keine medizinische Notwendigkeit, um diese hohe Anzahl chirurgischer Eingriffe zu rechtfertigen. Die meisten Weisheitszähne, die vorher als „eingeschlossen“ klassifiziert wurden, entwickeln sich ganz normal, wobei der Betroffene in etwa die Beschwerden erlebt, die er auch erlebte, als er die ersten oder zweiten Zähne bekam.

„There is no evidence of widespread third-molar infection and pathology or of medical necessity to justify so much surgery. In fact, 50% of upper third molars classified as impactions are normally developing teeth, most of which will erupt with minimal discomfort if not extracted prematurely.“  Jay Friedman

Glauben Sie nicht blind, was der Zahnarzt oder Kieferorthopäde Ihnen sagt. Machen Sie sich Ihren eigenen Kopf, hinterfragen Sie sich selbst, fragen Sie weitere erfahrene Zahnärzte und lesen Sie, informieren Sie sich. So können Sie sich selbst oder Ihrem Kind viel unnötiges Leid ersparen. Und die Umwelt wird auch noch geschont. Und nicht zuletzt: Manchmal müssen später im Leben vielleicht Backenzähne gezogen werden – da ist man froh, wenn man noch Weisheitszähne hat.

Jay W. Friedman (2007)
The Prophylactic Extraction of Third Molars: A Public Health Hazard
American Journal of Public Health, September 2007
https://ajph.aphapublications.org/doi/full/10.2105/AJPH.2006.100271

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Kategorie: Begriffe, Lebenshilfe Stichworte: Lebenshilfe, Zahn

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