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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Psychoanalyse ist grausam

Psychoanalyse ist grausam

09.02.2019 von Dunja Voos 1 Kommentar

Selbst liegt man mit seiner „frühen Störung“ auf der Couch, lebt in Einsamkeit, ringt um seine Bindungs- und Lebensfähigkeit und die Psychoanalytikerin ist seit Jahren glücklich verheiratet und hat Kinder. So muss sich ein Krebspatient fühlen, dessen Arzt selbst gesund ist, glaubt man. Sicher hat der Analytiker/die Analytikerin selbst nur eine reife ödipale Störung und kann nur durch Zuhören erfassen, wie es ist, mit einem komplexen Trauma zu leben, das die Eltern gleich schon in der Säuglingszeit setzten. Meint man.

Die Analyse kostet viel Geld. Die Krankenkasse lässt mit ihren Bescheiden auf sich warten und lehnt weitere Stunden ab. Systeme, Strukturen und Institutionen sind eben immer auch mit Gewalt verbunden. Die Stunden beginnen gnadenlos pünktlich und der Analytiker beendet sie exakt nach 50 Minuten. Ausfallhonorare schmerzen, besonders bei Schnee und Fieber.

Man selbst muss wieder zurück in die Kälte des Lebens, während der Analytiker sich von seinem gemütlichen Sessel hin zum Mittagstisch begibt, den seine Frau ihm bereitet hat. Um ihn herum hüpfen Kinder und Enkelkinder wie in dem Lied „Haus am See“. Tod und Leid, Steuererklärungen, defekte Zündkerzen und Einsamkeitsgefühle gibt es in seinem Leben nicht. Meint man.

Der Analytiker/die Analytikerin hat’s geschafft: Er/sie hat seine/ihre Schäfchen im Trockenen, verdient Geld, gehört zum erlesenen Kreis. Er/sie hat natürlich Geschwister, während man selbst als Einzelkind durch die Welt geht. Kommt man in die nächste Stunde, ist der Duft der Vorgängerin noch zu riechen. Neid und Eifersucht überall.

Es ist nicht nur ein gebrochenes Bein

Man sorgt sich darum, überhaupt beziehungsfähig und überlebensfähig zu werden und weiß nicht, ob man’s schafft. Vielleicht muss man einsam sterben und im schlimmsten Fall auch über den Tod hinaus die schlimmsten Ängste weiterhin erleben, während diese Probleme dem Analytiker/der Analytierin fernliegen, glaubt man.

Das Alter naht und man selbst bleibt vielleicht kinderlos, während man am Eingang über das Dreirad der (Enkel-)Kinder des Analytikers stolpert. Es ist ein verfluchtes System. Am liebsten würde man wegbleiben, damit man nicht immer wieder diesem schrecklichen Schmerz des Unterschieds ausgesetzt ist und dieser Grausamkeit, täglich auf’s Neue rausgeschmissen zu werden, selbst nicht einfach bleiben zu können, das schöne Leben für sich nicht einfach übernehmen zu können.

Psychoanalyse ist grausam. Die ganze Zeit oder immer wieder. Und doch lohnt es sich, all das auf sich zu nehmen, nur um sich selbst zu finden. Der Analytiker ist der äußere Verdauungsapparat, er ist wie ein Dialysegerät. Er befreit einen von all dem Zeugs und führt einen zur Wahrheit, zu sich selbst. Und viele Analytikerinnen und Analytiker können einem deshalb so gut helfen, weil es ihnen in so mancher Hinsicht einst erging wie einem selbst.

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Kategorie: Begriffe, Psychoanalyse Stichworte: Einsamkeit, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Anna Lena meint

    09.02.2019 um 19:42

    Ich habs einst eher als Ansporn gesehen: Da möchte ich mal hin. Und vieles konnte ich bereits realisieren.

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